Christlicher Glaube am Ende?

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An den Anfang meiner Betrachtung stelle ich einen Ausschnitt aus dem CIG Kommentar vom 23.07.2015, der unter der Überschrift "Glaubensverlust" stand.CIGsteht für"Christ in der Gegenwart" und steht für eine katholische Publikation,dieregelmäßig erscheint.

Es sind die uralten Fragen, die sich unter heutigen Bedingungen als radikal neu erweisen: Weshalb das seltsame Universum, womöglich inmitten und neben anderen Universen? Wozu überhaupt Gott, als „Er" nicht war, als gar nichts war, weder Zeit noch Raum? Wer/was schuf Gott? Schuf Gott sich selbst, ewig? Warum ist unsere Vorstellungskraft so beschränkt? Weshalb soll alles aus sein, wenn alles aus ist, obwohl es einmal aus Unwahrscheinlichstem entstand? WiekommtausNichts nicht nichts? Warum sterben grausam Mensch, Tier, Pflanze - überall gleich, gemäß dem DNA-Code? Wie „funktionierte" Gott vor Christus ohne Christus, vor Abraham ohne Abraham in 150000 Jahren Homo sapiens? Nichts als Kinderfragen? Dann sollten Erwachsene sie stellen. Erst recht eine Theologie,die momentan Richtung Öffentlichkeit belanglose Langeweile abstrahlt. Den Glauben suchen: innovativ,offensiv,öffentlich, solange der Schrei„Gott- Nicht-Gott!" noch hallt.Dazusollten aucheine Bischofskonferenz, ein Rat der EKD endlich einmaletwastheologisch Substanzielles,intellektuellRedliches, glaubensmäßig Anspruchsvolles wagen und sagen.

Was den Autor beschäftigt sind Fragen, die weniger mit dem christlichem Glauben, dafür aber um so mehr mit der Frage, ob es überhaupt einen Gott gibt, zu tun haben. Für den gläubigen Christen stellt sich diese Frage überhaupt nicht mehr. Für viele werden die hier aufgeworfenen offenen Fragen jedoch zu einem Glaubenshindernis, weshalb sie ernst genommen werden müssen.

Derartige Fragen haben auch für mich anfangs eine Rolle gespielt als ich wieder damit anfing, damit zu rechnen, dass es tatsächlich einen Gottgeben könnte. Ist man über diese Anfangsschwierigkeiten hinweg,ergeben sich die Antworten aus dem Wort Gottes selbst.

Um es gleichzu sagen: DieFragen, die hier gestellt werden und die man in dieser Weise unendlich fortsetzten könnte, lassen sich nicht beantworten, weil sie unendlich weit über das hinausgehen, was zu begreifen wir imstande sind. Und was nützte es uns, wenn wir die Antworten wüssten? Würden sie uns näher zu Gott bringen?

Es ist nun mal nicht so, dass alle Dinge so beschaffen sein müssten,dasssie ausgerechnet von uns verstanden werden. Wir können nur Theorien als Modelle einer für uns unerreichbar bleibenden Wirklichkeit entwickeln. Das wahre Wesen der Dinge bleibt uns verborgen.

Der Blickauf das Tier zeigt uns beispielhaft, dass dieses eine erkenntnismäßige Grenze hat. Die Einsicht, dass es bei uns Menschen im Prinzip nicht anders ist, nur eine Stufe höher, fehlt weitgehend.

Und da bleibt dasUniversum fürunseren Verstand höchst rätselhaft, unerklärlich und letztlich unerforschlich. Neulich habe ich mal eine kleine Modellrechnung angestellt:

Wenn 1 Millimeterim Modell einer Millionkm entspricht, dann sind 1 Meter eine Milliarde km und 1 km entspricht einer Billion km. 10km entsprechen dann etwaeinem Lichtjahr und bis zum nächsten Stern, Alpha Centauri, sind es in diesem Modell, bei einer Entfernung von 4,5 Lichtjahren, 45 km. (Interessant ist es, diese Modellrechnung auf Euros zu übertragen.)

Im Kosmos geht es um Millionen und Milliarden vonLichtjahren. Und die Zahl der Sterne im Kosmos soll die Menge sämtlicherSandkörner an den Stränden der Weltmeere übersteigen. Dabei ist der Raum so gewaltig, dass Sterne Seltenheitswert haben. Für uns sind das unvorstellbare und für immer unerreichbare Dimensionen, wobei die Raum-Zeit-Struktur rätselhaft bleibt. Ähnlich wie bei der Oberfläche einer Kugel hat der Raum weder ein Zentrum noch einen Mittelpunkt.

Das Licht ist mit da mit seinen ca. 300.000 km pro Sekunde direkt "langsam". Aber Masse und Geschwindigkeit verändern die Raumstruktur, so dass der Raum bei Lichtgeschwindigkeit für das Licht oder den, der sich mit dieser Geschwindigkeit bewegt,erheblich kleinerwird. Vergleichbares gilt auch für zeitliche Abläufe.

Islam aus christlicher Sicht/ Kritik an die katholische Kirche teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt