Wir schreiben das Jahr 1771.
Alisea de Marchand hat beinahe alles, was sich eine junge, adelige Frau nur wünschen kann. Zumindest glaubt man dies auf dem ersten Blick.
Sie ist jung, reich und hübsch. Und einem Grafen versprochen, den sie nicht heir...
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Ich starre entsetzt zur Tür, senke aber schnell die Augen, als ich den wütenden Blick von Ote sehe. Nein! Warum kommt er jetzt? Er hätte doch warten können, bis Enrico fertig ist?!
Bitte, Enrico, wirf ihn wieder raus... Bitte...
Aber ich weiß, dass der Arzt jetzt gehen wird.
Die Stimme von Ote klingt genervt, als er sich an Enrico wendet: „Und, bist du endlich fertig? Ich habe noch zu tun."
Enrico sieht sehr entspannt aus, macht seine Taschen zu und schaut nicht zu Ote oder mir auf, als er sagt:„Ja, ich bin soweit. Du kannst weiter machen. Aber schone sie etwas, denn sie hat eine geprellte Rippe."
Ich sehe entsetzt zu Enrico. Aber der steht nur auf, nimmt die Taschen und geht wieder. Was soll das?! Aber vielleicht spricht er ja noch unter vier Augen mit Ote.
Ote geht zu seinem Schreibtisch und setzt sich. Dann verdreht er genervt die Augen. „Warum stehst du noch 'rum? Hast du nicht gehört? Die Untersuchung ist vorbei, also setz dich wieder auf den Boden!"
Das Metallding drückt unangenehm und ich weiß gar nicht, ob ich damit überhaupt sitzen kann. So genau habe ich es gar nicht gesehen. „Ich möchte lieber stehen", erwidere ich leise. Wenn ich mich jetzt setze, egal wie, dann komme ich so schnell nicht mehr hoch. Ich bin einfach nur erschöpft und schwach, habe Durst und Hunger. Ich bin müde, so unendlich müde. Und wirklich nicht gut gelaunt.
„Hast du etwa noch immer nicht genug?", knurrt Ote wütend und steht so schnell auf, dass sogar der Stuhl umkippt. Dann kommt er auf mich zu und packt mich mit einem schmerzhaften Griff am Kinn, um meinen Kopf zu ihm zu neigen. Ich kann gar nicht anders, als ihm in die Augen zu sehen. „Du kannst dir scheinbar die Regeln nicht merken oder schreist danach, bestraft zu werden, kann das sein?"
„Dann schlag mich doch!", schreie ich zurück. Mit Schmerzen kann ich umgehen ... Aber Wasser- und Nahrungsentzug ist Folter! Die Schmerzen vergehen nicht nach einer Weile, sondern werden schlimmer mit jeder weiteren Stunde.
Ote schaut mich merkwürdig an, als ober überlegen würde, was er mir erwidern will oder ob er mich jetzt schlägt. Doch seine Gesichtsmuskeln entspannen sich etwas. „Du denkst noch immer, dass du hier irgendetwas zu sagen hast. Ich verstehe ..."
Er legt den Kopf schief und jetzt bildet sich wieder dieses gemeine Grinsen auf seinen Lippen. Er schaut an meinem Körper herab. „Was ist denn das?" Plötzlich lässt er mein Kinn los und reißt mir das Nachthemd vom Leib. Ich weiche sofort zurück. Sein Blick bleibt auf dem Stahlhöschen hängen.
„Nein!", rufe ich entsetzt und bedecke mit beiden Händen meine Brüste.
„Na sowas, das bietet jetzt ganz andere Möglichkeiten."
Ich starre ihn völlig irritiert an. „Was ...?" Nein, ich glaube, ich will gar nicht wissen, welche Folter ihm jetzt in den Sinn gekommen ist. Daher rutsche ich langsam an der Wand entlang auf den Boden.