110 - Und jetzt?

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Nachdem Guilia mir beim Essen und Trinken geholfen hat, wurde sie von Lestat verscheucht, der mich sofort in seine Kajüte getragen hat

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Nachdem Guilia mir beim Essen und Trinken geholfen hat, wurde sie von Lestat verscheucht, der mich sofort in seine Kajüte getragen hat. Dabei hat er nicht mal darauf Rücksicht genommen, dass ich nackt bin. Aber das hat er ja noch nie. Dass mich jeder sehen kann, ist ihm auch egal.

In seiner Kajüte wurde er direkt unterbrochen. Und als ich gesehen habe, wer das ist, ist mein Herz kurzzeitig stehengeblieben. Ausgerechnet Christos! Der Mann, weswegen Nouel und ich das Gasthaus verlassen mussten!

Zum Glück blieb er nicht lange und ich konnte mich auch rechtzeitig unter der Decke verstecken. Dieser Widerling hat immer wieder zu mir herüber gestarrt! Nachdem der weg ist, hat Lestat mich gewaschen und ich bin froh, dass er es kurzgehalten hat. Er hat mich auch nicht mit Fragen gelöchert. Aber ich denke, das kommt noch.

Nun ist er raus, um das Wasser wegzubringen und ich ziehe wieder die Decke bis zu meinem Kinn. Dabei starre ich auf die Tür und bete, dass sie sich nicht öffnet. Was mache ich, wenn Christos hereinkommt? Würde er es wagen? Oder hält er sich an die Regeln? Ich traue diesem Mann nicht! Aber ich kann Lestat doch nicht erzählen, unter welchen Umständen ich Christos kennengelernt habe. Am Ende erzählt Christos eine andere Geschichte. Den Worten eines Mannes wird mehr Glauben geschenkt. Ich bin ja bloß eine Frau und von Natur aus den Lügen zugetan, wie sie immer sagen.

Mit einer Hand taste ich unter dem Kopfkissen und an der Matratze entlang. Vielleicht hat Lestat ja wieder eine Waffe hier versteckt. Dann könnte ich Christos auf Abstand halten, bis Lestat wieder da ist! Ich fühle da aber keine Waffe. Hat er die extra meinetwegen weggepackt? Wie soll ich mich denn verteidigen? Ich schrecke auf, als sich die Tür öffnet, es ist aber nur Lestat und er hat wieder eine Schüssel dabei. Will er mich wieder waschen?

Er stellt die Schüssel auf dem Schreibtisch ab und schaut zu mir herüber. Unsere Blicke begegnen sich kurz, doch dann fängt er an, sich auszuziehen. Erst als mir auffällt, dass ich ihn dabei anstarre, gucke ich weg.

Plötzlich klopft es und ich schaue wieder zur Tür. „Komm rein." Diesmal schockiert es mich nicht, dass Lestat nackt ist und jemanden hineinbittet. Dennoch halte ich den Atem an, weil ich nicht weiß, wer da durch die Tür kommt. Ich sehe dunkle Haare und habe erst Angst, dass es wieder Christos ist, aber er würde kein Tablett vor sich tragen.

Es ist nur ein Schiffsjunge, der Essen und Trinken bringt. „Stell es dort auf den Tisch", weist Lestat ihn an. Der Schiffsjunge nickt und macht es, danach verschwindet er wieder.

Lestat wendet sich mir zu, sieht mir dabei aber nicht direkt in die Augen. „Wenn du Hunger oder Durst hast, nimm dir einfach. Ich werde zusehen, dass immer etwas da ist."

„Ich habe doch vorhin erst etwas gegessen." Ich lasse Lestat nicht einen Moment aus den Augen. Warum ist er nackt? Will er mich wieder benutzen? Dann werde ich beißen!

„Ich sagte doch: Wenn. Du musst jetzt nichts essen", entgegnet er ruhig. Dann dreht er sich wieder um und nimmt sich den Schwamm, um sich zu waschen.

Nun schaue ich weg, denn ich will ihm nicht dabei zusehen. Ich will nicht, dass sich mein schwacher Körper regt bei seinem Anblick. Er hat Nouel umgebracht! Und einen seiner eigenen Männer, damit niemand erfährt, dass ich einen Piraten ermordet habe.

Von Sklavenhändlern verschlepptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt