82 - Nach Alisea gucken

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Ote und ich haben die letzten Meuterer unter Kontrolle gebracht

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Ote und ich haben die letzten Meuterer unter Kontrolle gebracht. Auch einige andere Piraten, die von dem Tumult mitbekamen, eilten uns zu Hilfe und so ist die Gefahr gebannt. Ich habe etwa zehn Leute gezählt und ärgere mich darüber, dass sich so viele unter meinem Kommando organisieren konnten.

Pepin eilt nun auch mit gezogenen Degen auf uns zu. „Wo sind die falschen Hunde?"

Ote lacht kurz auf. „Du hast es verpasst. Wir haben schon die Drecksarbeit gemacht."

Pepin zieht eine Schnute. „Warum werde ich als letztes geweckt?" Als Navigator steuert Pepin zumeist nachts das Schiff und orientiert sich dabei an den Sternen. Daher geht er ins Bett, sobald die Sonne aufgeht. Er mustert Ote und mich kurz. „Alles in Ordnung mit euch? Keiner verletzt? Was ist mit Hamo und Enrico?"

Ich sehe mich kurz auf Deck um. „Weiß ich nicht, wir haben gerade den letzten zu Boden gebracht. Vielleicht hatten die ja auch ihren Spaß."

Pepin setzt sich wieder in Bewegung.„Dann geh ich mal bei ihnen gucken, ob ich noch einen von den Hunden abgreifen kann."

Schon ist er weg. Ote und ich sehen uns kopfschüttelnd an. Pepin ist zwar nicht mehr der Jüngste, aber kämpfen kann er und er ärgert sich immer, wenn er nicht mitmischen kann.

„Ich muss in meiner Kajüte nach Alisea gucken, sieh du auch mal nach Hamo und Enrico."

Die anderen Piraten fesseln schon die Überlebenden und ich mache mich auf den Weg zu Alisea. Es wird ihr sicher gut gehen. Ich habe ja gesehen, dass sie sich ganz gut wehren kann. Welche Baronesse kann eigentlich mit dem Degen umgehen? Sie hat einen der Meuterer sogar umgebracht. Es war sicher der erste Mensch, den sie getötet hat. Da brauche ich mich nicht wundern, wenn sie jetzt völlig fertig in der Ecke sitzt und weint.

Jedoch sehe ich sie nicht, als ich die Tür öffne. Ich schaue mich um. Zwei der Meuterer sind sogar gefesselt am Boden. Ich trete langsam in die Mitte meiner Kajüte und schaue zum Bett. Davor liegen fünf Degen, aber keine Spur von Alisea. Ist sie doch in den Bettkasten gekrabbelt?

Ich bleibe kurz stehen und lausche. Da vernehme ich ein ganz leises Atmen. Sie muss unter meinem Schreibtisch sein. Da kann ich aber jetzt nicht einfach drum herumgehen, denn mir fällt noch ein: Ich habe die Pistole geladen und sollte vorsichtig sein. Deshalb gehe ich bis zu meinem Schreibtisch. Ich ziehe meinen Degen zur Sicherheit. Sollte sie eine Pistole auf mich richten, kann ich schnell reagieren. „Alisea? Komm vor. Die Luft ist rein."

Sie krabbelt auf allen Vieren hervor und richtet sich langsam auf. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und ich sehe nichts als blanke Erleichterung darin. „Ist es vorbei?"

Ich lasse meinen Degen sinken, den ich vor Anspannung sogar in ihre Richtung hielt. „Es ist nie vorbei. Aber heute Nacht haben wir überlebt und die meisten Meuterer nicht."

Einer von ihnen bewegt sich nun wieder, obwohl er gefesselt ist. Er hustet etwas Blut, dabei presst er aber heraus: „Du verdammte Ratte... du wirst in der Hölle schmoren!" Ich gehe auf ihn zu und ziehe ihm den Degen den Hals entlang. Er schaut mich mit hasserfüllten Augen dabei an.

Von Sklavenhändlern verschlepptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt