55 - Dieser eine Kanonier

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Dieses widerliche Schwein! Ich wusste, warum ich ihm nicht von dem Mädchen und meinem Fluchtversuch erzählt habe und wünschte, ich hätte die Klappe gehalten

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Dieses widerliche Schwein! Ich wusste, warum ich ihm nicht von dem Mädchen und meinem Fluchtversuch erzählt habe und wünschte, ich hätte die Klappe gehalten. Aber dann hätte er mich gar nicht mehr aus der Kajüte gelassen!

Also muss ich die Zähne zusammenbeißen und das hier über mich ergehen lassen. Zum Glück sehe ich diesen Mann relativ weit vorne stehen. Mir scheint, als wenn die kräftigsten Männer ganz vorne stehen, denn mein Hintern fühlt sich schon nach dem fünften Schlag an, als würde die Haut aufplatzen wollen.

Fünf weitere Schläge ertrage ich und bedanke mich jedes Mal, während die Männer es sogar genießen, mir dabei in die Augen zu schauen. Zum Glück muss ich diesmal nicht mitzählen. Ich mache es trotzdem. Denn dieser eine Kanonier ist an Position vierzehn.

Als er hinter mich tritt, sehe ich zu Lestat und hebe meine rechte Hand leicht. Aber es sieht nicht so aus, als wenn Lestat es gesehen hat, weil er auf meinen Hintern starrt. Und schon saust die Hand auf meinen Po und ich unterdrücke einen Schrei.

Kein Ton kommt über meine Lippen und der widerliche Pirat geht auch vor mir in die Hocke. Dabei zieht er an meinen Haaren und grinst mir ins Gesicht, während er sich über die Lippen leckt.

Das ist so erniedrigend. So abscheulich!

Aber ich schweige und bringe dieses eine Wort nicht über die Lippen. Irgendwie muss ich Lestat doch ein Zeichen geben. Er schaut aber nicht mal zu mir!

„Hast du nicht etwas vergessen?"

Ich hole tief Luft und atme langsam aus, damit meine Stimme etwas gefestigter klingt. „Das könnte ich dich auch fragen."

Er lacht kurz auf, aber es klingt unsicher und er greift meine Haare noch fester.

„Was willst du damit sagen?"

Oh, bitte, Lestat... Hier ist der Mann!Wie deutlich soll ich das denn noch machen?

Aber Lestat spricht nun sogar kurz mit Ote, anstatt auf mich zu achten.

Dieser Widerling! Bastard!

Trotzdem reiße ich mich irgendwie zusammen und schaffe es sogar, zu lächeln. „Erst schlagen, oder? Ich habe nichts gemerkt. Hast du etwa gestreichelt?"

Der Pirat steht auf und knurrt, während er meine Haare loslässt und zeitgleich meinen Kopf gegen das Fass schlägt. „Ich darf also nochmal zuschlagen, ja?"

Lestat guckt jetzt wieder in unsere Richtung und macht einfach nur eine Handbewegung, die es dem Piraten erlaubt. „Du hast sie ja gehört. Wenn sie nicht genug bekommt."

Der Pirat tritt hinter mich und schlägt mit voller Wucht zu. Daran merke ich, wie wütend er ist, denn das tut schrecklich weh. Ich wimmere leise auf, auch wenn ich wirklich versucht habe, mir nichts anmerken zu lassen.

Danach kommt der Pirat wieder herum und hockt sich vor mich. Er wischt mir sogar eine Träne aus dem Augenwinkel und leckt sie an seinem Finger ab.

„Danke...", kommt es leise über meine Lippen. Ich bin einfach nur erleichtert, dass ich es endlich hinter mir habe und senke wieder den Kopf, nachdem der Pirat meine Haare losgelassen hat.

Von Sklavenhändlern verschlepptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt