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19 ⇨ tomorrow

Jimin

Zögerlich klickte ich auf die Zeile, um eine Nachricht zu schreiben. Unser letzter Austausch war bereits acht Stunden her. Ich wollte mit ihm schreiben, doch ich hatte keine Ahnung wie oder was. Frustriert seufzte ich.

,,Ey Freunde, die Lehrer sind gerade unten und besprechen alles für morgen und trinken glaub auch noch ein Bier. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt um kurz rauszugehen.", kam es von Jungkook, der vor wenigen Sekunden erst das Zimmer betreten hatte.

,,Okay dann los."

Ich stand auf und lief zu meiner Tasche, aus der ich nach etwas suchen, meine Zigarettenschachtel zog und eine Kippe herausfischte.

,,Hat, wer von euch ein Feuer?" Sowohl Taehyung als auch Jungkook nickten, also steckte ich meine Zigarette ein und folgte ihnen nach draußen, wo wir uns erstmal ein Versteck suchten. Als wir endlich einen Ort gefunden hatten, von wo aus wir den Eingang gut im Blick hatten und trotzdem nicht zu sehen waren, steckte ich mir die Zigarette zwischen die Lippen. Voller Vorfreude nahm ich Taehyungs Feuerzeug und wollte gerade die Stange zwischen meinen Lippen anzünden, da sahen sowohl Tae als auch Kookie mich mit großen Augen an. Zumindest dachte ich das im ersten Moment. Doch als ich bemerkte, dass sie hinter mich starrten, bekam ich Angst.

Panisch wollte ich die Zigarette so unauffällig wie möglich in meiner Jackentasche verschwinden lassen, weil ich davon ausging, dass ein Lehrer auf dem Weg zu uns war. Da legte sich plötzlich eine Hand sachte auf meinen Kopf.

,,Jimin da ist-" Tae wurde unterbrochen von der angenehmsten Stimme, die ich kannte.

,,Ich bin's.", hauchte er mir ins Ohr. Erleichtert löste ich mich aus der Schockstarre und drehte mich in seine Richtung.

,,Yoongi!" Begeistert lächelte ich ihn an. Mein Herz pulsierte so schnell, wie übrigens jedes Mal in letzter Zeit, wenn ich an ihn dachte.

Der Ältere war warm angezogen, mit schwarzem Mantel und einer schwarzen Mütze. Die eine Hand wärmte er in seiner Jackentasche, die Andere nahm er von meinem Kopf und winkte dann meinen Freunden zu. Die beiden schienen sich ebenfalls wieder gefangen zu haben, denn im nächsten Moment drängten sie sich an mir vorbei zu dem CEO, um ihn zu begrüßen. Sprachlos beobachtete ich den Älteren, wie er sich mit meinen zwei besten Freunden unterhielt. Ich erwischte mich dabei, wie ich meinen Blick gar nicht mehr von ihm nehmen konnte. Ohne auch nur ein Wort ihres Gesprächs mitbekommen zu haben, verabschiedeten Jungkook und Taehyung sich und ließen uns alleine.

Eilig, damit Yoongi nicht bemerken konnte, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte, nahm ich wieder die Zigarette aus meiner Tasche und zündete sie nun wirklich an. Kurz warf ich einen Blick zurück zu dem Älteren. Er sah mich so durchdringend an, dass ich meine Augen ganz schnell wieder auf eine andere Stelle richten musste.

Jetzt war es still zwischen uns, fast schon unangenehm. Dann hörte ich ein Klicken neben mir und musste automatisch wieder zu ihm sehen. Yoongi hatte sich ebenfalls eine Zigarette angezündet.

,,I-Ich wusste gar nicht, dass du rauchst.", murmelte ich nervös und räusperte mich kurz darauf in der Hoffnung, dadurch dieses blöde Stottern in den Griff zu kriegen.

,,Dasselbe könnte ich auch sagen Kleiner. Wieso rauchst du?" Als er seinen Satz beendet hatte, nahm er noch einen Zug von seiner Zigarette. Bestaunend wie gut er dabei aussah, hatte ich für einige Sekunden vergessen zu Antworten. Yoongi drehte sich mehr zu mir, was mich noch nervöser machte. Mein Blick schweifte immer wieder zwischen seinen Lippen und seinen Augen hin und her.

Wir standen etwa einen Meter auseinander, doch der Ältere schien das ändern zu wollen, denn er kam einen Schritt auf mich zu und beugte sich dann leicht zu mir runter.

,,Normalerweise antwortet man seinem Daddy, wenn er dich etwas fragt." Vorsichtig legte er seine Hand auf meine Wange. Nun war es vollkommen um mein Herz geschehen. Es schlug so schnell gegen meine Brust, dass ich Angst hatte es würde jeden Moment herausspringen. Yoongi kam meinem Gesicht immer näher.

,,Aber ich will mal eine Ausnahme machen, weil du mich so süß begrüßt hast.", flüsterte er, ehe er noch einmal an seiner Zigarette zog und dann den letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen überbrückte. Total überrascht riss ich meine Augen auf. Im nächsten Moment konnte ich den bitteren Geschmack des Zigarettenrauchs auf meiner Zunge spüren. Ich brauchte eine Sekunde bis ich verstand, was gerade hier passierte, dann schloss ich die Augen und erwiderte den Druck, den Yoongi mit seinen Lippen gegen meine ausübte. In dem Moment fühlte ich so eine Welle an Endorphinen durch meinen Körper strömen, dass ich mich ruckartig von Yoongi lösen musste, um erstmal auf dieses Gefühl klarzukommen. Während ich den Rauch, den Yoongi von seiner Zigarette ich meinen Mund hatte fließen lassen, auspustete, sah ich starr in das Augenpaar des Älteren. Es dauerte nicht lange, da fanden unsere Lippen wieder zueinander. Wieder spürte ich diese Glücksgefühle, doch dieses Mal genoss ich es. Und obwohl ich schon mehrere Leute davor geküsst hatte, war ich mir sicher, dass sich kein Kuss jemals so toll angefühlt hatte.

Yoongis Lippen waren kalt im Vergleich zu meinen, doch das störte nicht. Eher im Gegenteil. Der Temperaturunterschied machte den Kuss noch intensiver. Unsere Lippen bewegten sich sanft gegeneinander, während unsere Augen geschlossen waren. Unsicher legte ich meine Arme um den Rücken des Schwarzhaarigen, dessen Hand immer noch auf meiner Wange verweilte. Mit der anderen hielt er die Zigarette, an die gerade keiner von uns denken konnte oder wollte. Wir fühlten viel zu sehr den Moment. Wir genossen das Gefühl, das dieser sinnliche Kuss in uns auslöste.

Es schien, als wäre die Zeit um uns herum stehen geblieben. Ich wollte nicht, dass der Kuss jemals endet. Doch leider löste sich Yoongi so plötzlich, wie er auch den Kuss begonnen hatte. Leicht lächelnd sah er mich an, dann ging er einen Schritt zurück und nahm einen Zug von seiner Zigarette.

,,Y-Yoongi... ich... was machst du überhaupt hier?"

Völlig durcheinander versuchte ich eine Konversation zu beginnen, während ich meine Kippe erneut anzündete. Endlich kam ich zu einem Zug und sofort entspannte sich mein Körper etwas.

,,Ich wollte endlich von dir probieren. Ich hab einfach nicht bis morgen warten können."

Er nahm einen letzten Zug, ehe er den Stummel auf den Boden warf und sie ausdrückte.

,,Außerdem wollte ich dir eine kleine Kostprobe für morgen geben, damit du weißt, worauf du dich freuen kannst." Mit diesen Worten ließ er mich perplex und absolut überfordert stehen. Ich konnte nicht anders, als ihm hinterherzusehen, bis er in ein Auto stieg und davon fuhr.

,,Scheiße jetzt ist meine Kippe schon wieder aus."

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