41 ⇨ time to be honest

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Yoongi

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Yoongi

Ungeduldig saß ich an einem Ende des Esstisches. Es war schon 19:01 Uhr und Jimin war immer noch nicht da. Als sich dann endlich die Türe öffnete und der Braunhaarige hineinkam, seufzte ich auf. Na endlich. Er setzte sich ebenfalls und sah nach unten auf seine Hände. Seit er den Raum betreten hatte, hatte er mich keines Blickes gewürdigt. Ich musste zugeben, dass mich das etwas ärgerte. Generell Jimins Verhalten in den letzten Monaten hatte sich sehr verändert, ins Negative. Er hatte mich dazu gebracht, an unserer Verbindung zu zweifeln. Ich war mir ziemlich sicher, dass er den Kontakt zu mir beenden wollte, weshalb ich ihn auch abgeholt und hier hergebracht hatte. Ich wollte ihn überzeugen zu bleiben, egal auf welche Art.

Der Tisch wurde gedeckt. Vor uns wurden Teller und Weingläser gestellt. Auf den Tellern befand sich irgendein Gericht, viel wichtiger war der Wein, der sich in Jimins Glas befand. Als die Bediensteten alles gedeckt hatten, verließen sie den Raum wieder und wir waren alleine. Ich beobachtete jede Bewegung, die er machte, wie er aß und aus dem Wasserglas trank. Bisher hatte er den Wein noch nicht angerührt.

,,Yoongi..." Jimins Stimme klang zittrig.

,,Ich wollte mit dir reden.", führte er seinen Satzanfang fort.

Oh nein. Jetzt war es so weit. Alles in mir zog sich zusammen. Ich wollte das nicht. Wieder diesen Schmerz zu spüren, war das, was ich mit all dem hier verhindern wollte. Er sollte es mir nicht anmerken, er durfte es nicht merken.

,,Probier doch mal den Wein. Ich hab ihn extra für einen besonderen Abend aufgehoben."

Mit großen Augen sah der Jüngere mich an, dann senkte er seinen Kopf und nickte bloß noch. Doch zum Glück griff er tatsächlich nach dem Glas und trank es sogar in einem Zug leer. Das war perfekt.

,,Yoongi...", begann er wieder, doch ich wollte es nicht hören und unterbrach ihn.

,,Ich habe übrigens noch ein paar Geschenke für dich, weil du ja erst Geburtstag hattest."

Plötzlich stand er auf und sah mich wütend und mit Tränen in den Augen an. Sein Anblick ließ mich erstarren.

,,Yoongi! Warum ignorierst du, was ich sage?", schrie er so laut, dass seine Stimme einen Hall erzeugte. Perplex starrte ich den Kleinen an und beobachtete wortlos, wie er um den Tisch herum auf mich zu stapfte. Er war offensichtlich sehr wütend, was mich aber leider auch etwas reizte. Ich war nicht sehr gut darin, mit meinen Emotionen umzugehen, doch eigentlich wollte ich nie, dass Jimin darunter leiden musste. Gerade artete die Situation allerdings so aus, dass ich vermutete, alles würde darauf hinauslaufen.

,,Ich weiß es ist meine Schuld, weil ich nicht mit dir geredet, sondern dich teilweise richtig ignoriert habe. Aber ich hatte einen Grund." Die Tränen liefen nur so über seine rosafarbigen Wangen, was mir innerlich noch mehr wehtat. Ich wollte den Grund nicht hören, ich wollte nicht wissen, dass er den Kontakt zu mir abbrechen will. Ohne nachzudenken und nur zu meinem Schutz, griff ich nach Jimins Kopf und presste meine Hand auf seinen Mund. Sofort begann er sich zu wehren und an meinen Handgelenken zu ziehen.

,,Sag es nicht!", zischte ich.

,,Ich lasse dich nicht gehen!" Auch ich war lauter geworden, was ich eigentlich so gut es ging vermeiden wollte. Die Angst, die sich bereits jetzt minimal in Jimins Augen zeigte, ließ mein Herz schneller schlagen, aber nicht auf die gute Art und Weise. In mir begann ein Kampf. Auf der einen Seite wollte ich, dass Jimin freiwillig bei mir blieb und dass er beschützt war, auf der anderen Seite brauchte ich ihn einfach so sehr, dass ich alles dafür tun würde.

In dem Moment meiner Unachtsamkeit hatte Jimin sich von mir losgerissen. Zu meiner Verwunderung blieb er aber stehen und schien viel weniger aufgebracht, als vorher zu sein.

,,Yoongi ich hab doch gar nicht vor zu gehen.", flüsterte er. Mit großen Augen sah ich ihn an. Nun verstand ich gar nichts mehr.

,,Du... willst gar nicht den Kontakt zu mir beenden?" Verwundert ließ ich meine Arme sinken.

,,Yoongi, ich hab so selten geschrieben, weil ich dachte, du bist immer noch auf der Webseite und hast Kontakt zu anderen." Jimins Stimme hatte sich komplett beruhigt und ließ mich ebenfalls langsam herunterfahren. Auch wenn seine Worte noch nicht ganz in meinem Kopf angekommen waren, verstand ich langsam, dass das hier ein riesiges Missverständnis war.

Doch jetzt war es zu spät.

Jimins Augen begannen wieder sich mit Tränen zu füllen, auch wenn ich nicht verstand wieso.

,,Ich wollte nur etwas Besonderes für dich sein.", murmelte er so leise, dass ich es kaum verstanden hätte. Als mir die Bedeutung seines Satzes klar wurde, zog ich ihn in meine Arme.

,,Jimin, du bist doch etwas Besonderes für mich.", hauchte ich und drückte einen Kuss auf seinen Scheitel. Der Jüngere erwiderte die stürmische Umarmung und schluchzte leise in mein Oberteil.

Plötzlich sackte er kurz nach unten. Immer wieder. Panisch sah er zu mir nach oben und krallte sich an mir fest.

,,Yoongi..." Mit zittriger Stimme rief er nach mir. Seine Augenlieder fielen unkontrollierbar zu.

,,Yoongi mir ist schwindelig."

Scheiße. Das war meine Schuld.

Besorgt hob ich ihn hoch und lief dann mit ihm nach oben in mein Zimmer. Auch wenn alles gerade aus dem Ruder lief, war ich überglücklich. Ich hatte falsch gelegen. Das war alles, was für mich in diesem Moment zählt.

,,Yoongi, was passiert mit mir?", hauchte er ein letztes Mal. Dann ließ er kraftlos alle seine Gliedmaßen hängen.

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