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71 ⇨ fear

Jimin

Tief einatmend schreckte ich auf. Ich lag nicht mehr bei Yoongi im Zimmer, das erkannte ich sofort. Panisch sah ich mich um. Der Ältere war nirgends zu entdecken. Kaum war ich wach, schlich sich wieder die Angst durch meine Knochen. Ich hatte normale Klamotten an und meine Haare waren auch trocken. Neben meinem Bett stand ein Tee, der noch vor sich hin dampfte. Kurz darauf öffneten sich die Tür des Raumes, dass ich als mein Zimmer identifiziert hatte.

,,Omg Jimin, du bist wach." Ich erkannte die Stimme meines eines besten Freunds und richtete mich auf, nur um unter Schmerzen mein Gesicht zu verziehen. Mein Kopf dröhnte und als ich sprechen wollte, verließ kein Ton meine Lippen. Hektisch griff ich nach dem Tee in der Hoffnung meine Stimmbänder so wieder etwas in Gang zu bekommen. Mit großen Schlücken leerte ich die Hälfte der Tasse.

,,Ja trink erstmal den Tee. Yoongi hat ihn gemacht.", sagte Jungkook beruhigend und setzte sich dann neben mich aufs Bett.

Als ich mich etwas beruhigt hatte, ergriff Taehyung das Wort.

,,Sag mal Chim, was ist denn überhaupt passiert. Yoongi ist Hals über Kopf weggefahren, nachdem er uns unter Tränen berichtet hat, dass du zusammengebrochen bist."

Als ich daran dachte, was vor meinem körperlichen Zusammenbruch, passiert war, begann ich wieder zu zittern und Tränen liefen vereinzelt meine Wangen hinab.

,,Yoongi hat... er hat... er ist ausgerastet.", schluchzte ich. Ich konnte kaum einen Satz bilden, so durcheinander war ich.

Meine zwei besten Freunde warfen sich einen besorgten Blick zu, dann drückte der Jüngere der beiden mich sanft zurück auf die Matratze.

,,Jimin vielleicht solltest du dich besser noch ausruhen." Sorgsam legte er die Decke über meinen Körper und stand dann auf. Nicht in der Lage zu reagieren, blieb ich starr liegen und sah an die Decke.

,,Y-Yoongi...", wimmerte ich und dachte dabei an meinen Freund, den liebevollsten Menschen, den ich kannte, nicht an die Person, die mich beinahe geschlagen hatte.

,,Yoongi ist weg. Und wir sorgen dafür, dass er dir erstmal fernbleibt. Und jetzt schlaf.", sagte Taehyung beruhigend. Stumm nickend schloss ich meine Augen.

Zu schlafen war allerdings nicht Teil meines Plans, den ich mir in dieser Sekunde ausgedacht hatte. Kaum waren Taehyung und Jungkook weg, stand ich wieder auf, trank den letzten Rest des Tees und fühlte mich dann bereit, loszugehen. Yoongis Ausraster war kein Zufall gewesen, das wusste ich. Es war Teil eines Geheimnisses, das wohl nur seine besten Freunde kannten. Ich hatte mich an den Abend erinnert, als wir bei Namjoon und Seokjin Zuhause gewesen waren und er ausgesehen hatte, als hätte er geweint. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Vorfall etwas damit zu tun hatte.

Zielstrebig verließ ich mein Zimmer. Allerdings nicht, ohne vorher abgecheckt zu haben, ob meine Freunde in der Nähe waren. Sie sollten von meinem Ausflug nichts erfahren. Wenn Yoongi ein Geheimnis irgendwo in diesem Haus versteckt hielt, dann in dem Raum, zudem mir der Zutritt strengstens verboten wurde. Seinem Arbeitszimmer.