78 ⇨ dying without you

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Jimin

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Jimin

Tage, nein, Wochen vergingen, in denen ich das Thema Yoongi so gut es ging, vermied. Doch so sehr ich auch wollte, ich hielt es nicht aus. Es fühlte sich an, als würde ich jeden Tag ein Stückchen mehr verkümmern. Ich hatte keinen Spaß mehr an Dingen, die mich sonst so glücklich gemacht haben. Seit einigen Tagen war ich nicht mehr bei Hoseok. Ob es ihm auffiel, wusste ich nicht. Ich hatte mein Handy auf nicht stören und schrieb mit niemandem mehr. Alles, was ich tat, war Musik hören, Essen und Schlafen. Vielleicht ab und zu noch duschen. Doch es ging mir nicht gut. Und das hätte jeder sehen können, der meine Wohnung betreten hätte. Hier sah es schlimm aus. Überall dreckige Teller, leere Flaschen und Klamotten und was sonst noch so alles hier am Boden lag. Müll und Berge an voll geschriebenen Blättern. Wie oft ich versucht hatte, einen Antwortbrief an Yoongi zu verfassen... Doch seit einem Monat schon hatte ich die perfekten Worte nicht gefunden. Ich konnte nur noch an ihn denken, selbst wenn ich wie früher mehrere Dinge gleichzeitig tat. Es war zum Verzweifeln. Mittlerweile war ich mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt zu mir zurückkommen würde, wenn ich jetzt bei ihm ankommen würde.

Komplett verloren lag ich in meinem Bett, mit fetten Kopfhörer auf dem Kopf und hörte die traurigsten Liebeslieder überhaupt. Nebenbei versuchte ich mich auf mein Zelda Spiel zu konzentrieren. Wie viel Uhr wir hatten oder ob es draußen überhaupt schon hell war, wusste ich nicht. Die heruntergelassenen Rollläden hinderten mich daran, auch nur einen Blick an die Außenwelt zu erhaschen. Sonderlich interessiert daran war ich auch nicht. Die Zeit verging einfach und ich ließ es zu, ohne darauf zu achten.

Plötzlich wurde das Licht meines Schlafzimmers angeschaltet. Erschrocken setzte ich meine Kopfhörer ab und sah zur Tür. Im Türrahmen erkannte ich sofort die roten Haare des Älteren.

,,Hoseok?", murmelte ich verschlafen. Wann ich zuletzt meine Augen für längere Zeit geschlossen hatte, wusste ich auch nicht. Vor 10 Stunden oder doch 15? Keine Ahnung.

,,Jimin?! Was ist hier los? Wie siehst du aus? Die Wohnung... was ist mit dir?" Er schien völlig geschockt und in Sorge. Etwas lustlos ließ ich die Konsole neben mir auf die Matratze fallen.

,,Was gibt's?", fragte ich und musste gähnen. Ich sollte vielleicht mal wieder schlafen. Unbeeindruckt drehte ich mich also zur Seite und zog die Decke über meinen Körper.

,,Wir machen uns Sorgen um dich!"

,,...und das wohl zurecht.", hörte ich eine zweite Stimme.

,,Taehyung?" Verwundert blinzelte ich ein paar mal. Bestimmt nur Einbildung. Wahrscheinlich war ich gerade alleine und nur am Träumen.

Als sich plötzlich jemand auf mich warf, verließ mein Hals ein hoher Schrei. Das alles war wohl doch keine Einbildung. Einer meiner besten Freunde war auf das Bett gesprungen und sah mich nun grinsend an.

,,Jimin du stehst jetzt auf!"

Unzufrieden grummelte ich.

,,Geh weg."

,,He sei nicht so gemein! Wir sind ewig weit gefahren für dich." Entrüstet tauchte ein zweites, mir bekanntes Gesicht in meinem Blickfeld auf. Nun schnellte ich hoch.

,,Das ist kein Traum?" Um mich selbst davon zu überzeugen, dass ich nicht träumte, schlug ich gegen meine Backen. Der Jüngere vor mir griff allerdings nach meinen Händen, um mich zu stoppen.

,,Jimin hör auf jetzt. Das ist echt. Taehyung, Hoseok und ich sind hier um dich mal aus deiner Höhle zu locken. Wir unternehmen heute was zusammen.", sagte Jungkook enthusiastisch. Ganz und gar nicht begeistert, zog ich meine Mundwinkel nach unten.

,,Ich will nicht. Lasst mich hier vergammeln.", jammerte ich und wollte mich wieder hinlegen, da wurde ich allerdings von Jungkooks starken Armen nach oben gezogen.

Letztendlich zwangen sie mich aufzustehen und zu duschen. Am liebsten hätte ich mich im Bad eingesperrt und gewartet, bis sie wieder gehen. Doch dadurch hätte ich bloß ein schlechtes Gewissen bekommen. Also gab ich mich ihrer Ideen hin und fand mich dann frisch geduscht und umgezogen in meinem Wohnzimmer wieder, wo die drei auf mich warteten.

,,Warte Jimin, lass mich dich ein bisschen schminken." Widerwillig ließ ich mich von Jungkook und Taehyung schick machen. Ich hatte nicht die Energie, ihnen zu widersprechen. Hoseok brachte mir noch einen Kaffee und einen kleinen Teller mit Frühstück. Gierig leerte ich beides und ließ mich schließlich nach draußen ziehen.

Und obwohl ich anfangs so gar keine Lust gehabt hatte, ließ ich mich irgendwie von ihrer guten Laune anstecken. Es war ein kalter Dezembertag, ohne Schnee, aber dafür mit Sonne. Mein Atem hinterließ kleine Wölkchen in der Luft, die so kalt war, dass meine Nasenspitze schon nach kurzer Zeit rot geworden war. Trotzdem liefen wir eingehakt durch die Innenstadt Daegus und sahen uns die unterschiedlichsten Läden an. Hoseok verstand sich extrem gut mit meinen zwei besten Freunde und steckte uns alle schnell mit seinem Redeschwall an. Sogar mich, der eigentlich lieber im Bett eingekuschelt geschlafen hätte. Nachdem wir fertig mit shoppen waren, begaben wir uns in ein Restaurant und aßen gemeinsam. Vorort war sogar ich aufgetaut und unterhielt mich angeregt mit ihnen. Für einen kurzen, aber wirklich nur mickrigen, Augenblick hatte ich Yoongi vergessen.

Leider hielt dieser Moment wirklich nur kurz an, denn als wir gegen späten Nachmittag Richtung Hoseoks Zuhause liefen, fiel meine ganze Aufmerksamkeit auf ein Gebäude, dass mein Herz in meine Hose rutschen ließ. Alles in mir schrie seinen Namen und ich wusste, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte.

Dadurch, dass wir auch das ein oder andere Gläschen Wein geleert hatten, fühlte ich mich erst recht benebelt. Mein Urteilsvermögen war nicht mehr das beste, genau wie der Bereich in meinem Gehirn, der dafür verantwortlich war Entscheidungen zu treffen. Keine gute Kombination. Ohne es wirklich steuern zu können, ließ ich meine Freunde los und rannte.

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f**k.com || yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt