Kapitel 41

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"Warum machst du das?", fragt mich Marcel.

"Was?", sage ich, weil ich mehr Details will. Er scheint zu verstehen: "Warum stöhst du alle von dir? Warum verletzt du dich selbst? Warum behandelst du mich so? Warum vertraust du mir nicht? Soll ich weiter machen?"

Ich schüttel den Kopf: "Das verstehst du nicht." Er blickt mich vielsagend an: "Und da bist du dir sicher?"

Okay, jetzt bin ich verwirrt. Der Regen prasselt noch immer auf die Erde nieder und ich genieße es, doch plötzlich hört es auf. Ich höre auf nass zu werden. Ich lege mein Kopf in den Nacken und blicke hoch auf die Blätte der alten Eiche. Ich erkenne nichts ich mache ein paar schritte nach vorne, um nicht mehr unter dem Dach des Baumes zustehen. Als ich erneut hoch kuckte, sah ich eine Art Schild aus Wasser über uns schweben. Es ist so groß, dass es fasst den ganzen Garten überdacht. Mein Blick schnellt zu Marcel, doch er schaut nur weiterhin mich an. Da ich das nicht bin, kann nur er es sein.

"Wie machst du das? Ich meine ohne bewegung? Ohne dich dem zuzuwenden?", frage ich ihn. Er schüttelt den Kopf: "Das erkläre ich dir später, jetzt müssen wir uns erstmal um deine Hand kümmern."

"Wie meinst du das?"

"Ich meine, wir müssen schauen, das sie wieder heilt."

"Ich weis, ich muss ins Krankenhaus."

"So meine ich das nicht."

"Wie dann?"

"Gib mir deine Hand.", fordert Marcel mich auf. Zögernd halte ich ihm meine gebrochene Hand hin. Der Regen fängt schlagartig wieder an auf uns hinab zu fallen. Vorsichtig, beinahe zärtlich hebt er diese mit seiner an. Ich spanne mein Kiefer vor schmerzen zusammen. Ich habe nicht vor schwäche zu zeigen. Die andere Hand legt er leicht oben drauf. Er schaut mir tief in die Augen und es sammelt sich Wasser um meine Hand. Ich würde mir das ja naschauen, doch ich bin von seinen blauen Augen gebannt. So sehr ich es auch will, es geht nicht. Ich kenne diese Augen. Ich kenne Marcel.

"Ich kenne dich.", flüstere ich. Ein lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus: "Ich wusste du würdest dich erinnern."

"Bevor ich mit 6 Jahren umgezogen bin, habe ich in einem Dorf gewohnt. Dort her kenne ich dich. Als ich klein war, haben wir immer gespielt. Ich fasse es nicht, dich wieder zu sehen. Warum bist du hir und warum hast du nichts gesagt?", gebe ich mit gemischen gefühlen von mir.

The ControlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt