⚝Kapitel 36⚝

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K A P I T E L  3 6
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Sie standen nun beide entledigt in der Dusche, als Taehyung begann, ihn sanft zu küssen. Jeongguk erwiderte nur allzu gern. Wo er sonst immer recht gierig wurde, je länger er Taehyungs Lippen auf seinen spürte, so hielt er sich heute zurück und blieb weiterhin sanft und ruhig. Dennoch kam Jeongguk nicht umhin, den Jüngeren gegen die Wand hinter ihm zu drücken.

Taehyung umfasste das Gesicht des anderen einfach mit seinen Händen und erwiderte den Kuss genauso ruhig. Es war schön, Jeongguk wieder so für sich alleine zu haben, ohne dass jemand sie sehen konnte. Ganz alleine das warme Gefühl, welches Jeongguk in ihm auslöste, war präsent.

Nebenbei tastete Jeongguk nach dem Henkel, um das Wasser anzumachen, während er weiterhin von Taehyungs Lippen kostete, bis ihm jedoch die Luft ausging und er sich vom Jüngeren lösen musste. Seine Hand hatte sich, nachdem Jeongguk das Wasser aktiviert hatte, auf Taehyungs Brust platziert und fuhr automatisch über diese. ,,Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich dich liebe~"

,,Ich weiß auch nicht, wie ich es dir jemals wirklich zeigen kann", erwiderte Taehyung liebevoll und lächelte Jeongguk leicht an.

,,Aber ich liebe dich so sehr..."

Es war angenehm und entspannend unter der Dusche gewesen. Mittlerweile waren sie wieder fertig und in lockere Klamotten geschlüpft. Nun lagen sie zusammen kuschelnd auf dem doch recht kleinen Bett.

Jeongguk zögerte und überlegte lange, ob er Taehyung auf seine Erklärung aufmerksam machen sollte oder nicht. Schließlich wollte er nicht aufdringlich wirken. ,,Taehyung... du wolltest mir doch einiges erklären, damit ich besser verstehe... warum du dich unwohl gefühlt hast..."

Taehyung seufzte leise und starrte gegen die Decke. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum.

,,Also... Naja", murmelte Taehyung. Er fühlte sich, als würde er die Fatui verraten, obwohl er nicht mehr mit ihnen arbeitete. ,,Ich habe sozusagen zwei Visionen. Eine Hydro-Vision und eine Elektro-Delusion. Die Tsaritsa hat einen Weg gefunden, Visionen zu fälschen und so zu verändern, dass sie noch mächtiger werden. Das ermöglicht mir auch meine Verwandlung..."

Taehyung schloss leicht die Augen, um Jeongguks Reaktion nicht sehen zu müssen. ,,Aber die Delusion hat ihre Nachteile. Mit jedem Mal, indem ich sie einsetze, wird mein Körper nicht nur temporär sondern dauerhaft geschädigt und die Delusion und sorgt dafür, dass ich immer schwächer werde. Deshalb ist es auch so wichtig, die Delusion nur in bestimmten Momenten zu nutzen."

Während Jeongguk dem Jüngeren lauschte, kraulte er seinen Nacken.

,,So etwas in diese Richtung habe ich schon irgendwie vermutet...", murmelte Jeongguk und sah Taehyung nun in die Augen. ,,Hattest du Angst, ich würde dir deine Transformation verbieten, wenn ich davon wüsste, dass du dir selbst schadest? Wolltest du es mir deswegen zuerst nicht erzählen?"

Taehyung schüttelte nur leicht den Kopf und seufzte dann betrübt. ,,Ich wollte die Fatui nicht verraten. Es fühlt sich irgendwie falsch an, aber gleichzeitig vertraue ich dir auch und du hast die Wahrheit verdient, verstehst du? Außerdem habe ich die Fatui so oder so schon verraten, also macht es am Ende ja eigentlich keinen Unterschied mehr."

Taehyung kuschelte sich näher an Jeongguk und genoss seine Berührungen. ,,Und meine Transformation hätte ich mir nicht verbieten lassen, wie du weißt. Dafür bin ich viel zu stur."

Ein leises Lachen kam über Jeongguks Lippen. ,,Ich merke ja, wie stur du sein kannst. Aber dennoch danke, dass du es mir erzählt hast." Der Ältere überlegte für eine Weile, während seine Hand von Taehyungs Nacken weiter zum Rücken wanderte. ,,Sind die Schäden eigentlich auch reversibel?"

,,Nein, deswegen muss ich auch aufpassen, wie, wann und wo ich die Delusion einsetze. Deshalb kann ich mich höchstens einmal in der Woche verwandeln."

Jeongguk seufzte leise, nickte jedoch als Zeichen, dass er es verstanden hatte. ,,Ich hätte dir das echt gerne verboten, aber das liegt wohl nicht mehr in meiner Macht." Er gab Taehyung einen sanften Hauch auf den Schopf.

,,Überanstrenge dich nur trotzdem nicht. Ich werde hinter dir stehen."

Taehyung sah zu Jeongguk auf und lächelte sanft. ,,Ich weiß meine Delusion sinnvoll einzusetzen, glaub mir. Das Wichtigste ist jedoch, dass du niemals zuhören darfst, wenn ich in meinem Rausch gefangen bin. Wenn ich wieder das Monster bin, dann kenne ich keine Liebe oder anderweitige Gefühle, die sich mit sowas beschäftigen. Ich bin dann einfach das kaltblütige Monster der Tsaritsa", bat Taehyung und biss auf seiner Unterlippe herum.

,,Das habe ich mir auch schon gedacht." Jeongguk nickte darauf ebenso und seufzte leise. ,,Ich hoffe einfach nur, dass solche Momente so selten wie möglich sind..."

Taehyung legte sein Bein um Jeongguks Hüfte, um besser mit ihm kuscheln zu können. Seinen Kopf legte er auf die Brust des Älteren und er atmete einmal schwer aus. ,,Ich hoffe das auch, Jeongguk", murmelte Taehyung betrübt und schloss seine Augen. ,,Ich werde schon aufpassen..."

Jeongguk legte Taehyung seine Hand an den Hinterkopf und lächelte sanft, als er merkte, wie Taehyungs Stimme immer leiser wurde vor Müdigkeit. ,,Ruh dich aus. Wir haben morgen noch einen langen Tag vor uns."

Taehyung murmelte nur ein leises 'Ja', ehe er müde gähnte. Bald darauf war er schon eingeschlafen.

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𝐄𝐯𝐞𝐫𝐰𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt