⚝Kapitel 56⚝

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K A P I T E  L  5 6
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,,Was wirst du dem Volk von Snezhnaya sagen?", fragte Jeongguk leise und sah auf die große Stadt mit dem edlen Palast herab. Ein Archon war zurückgekehrt, während ein anderer gegangen war. War es bald Zeit für einen neuen Archon oder würde die Nation so wie Liyue ohne einen Gott auskommen müssen?

Taehyung lächelte leicht und sah zu der Tsaritsa herab.

,,Ich werde ihr Ansehen nicht zerstören, dass sie die Stärkste von uns allen war. Ich nehme die Schuld auf mich."

Er richtete seinen Blick auf Jeongguk und seufzte betrübt. ,,Es wird kaum einen Bürger geben, der um sie trauern wird. Kennst du den Spruch 'Eine Göttin ohne Liebe für ihr Volk und ein Volk ohne Liebe für ihre Göttin'? Es wird leicht sein, es dem Volk beizubringen, anders als bei den Harbingern. Das einzige Problem, was sie haben, ist, dass sie mich respektieren müssen, ansonsten werden sie sterben."

Ihm entkam ein tiefes Lachen, als er Taehyungs Vorhaben hörte. ,,Du willst die Harbinger unterwerfen? Da helfe ich dir gerne", erwiderte Jeongguk und musste allein bei der Vorstellung an Hwasas Gesicht sowie das von Woozi, grinsen. Wie sehr sie seinem Geliebten doch weh getan hatten und nun bekamen sie es zurück.

Taehyung schmunzelte selber und nickte. ,,Das weiß ich", antwortete er lachend und ging weiter. Als sie in der Innenstadt ankamen, spürte der Harbinger sofort die Blicke auf sich, doch er ging weiter, ignorierte sie einfach.
Er hörte Fragen, Jubel und Entsetzen. Kaum einer in Snezhnaya hätte jemals geglaubt, sich von den Fängen der Tsaritsa befreien zu können.

Plötzlich war Taehyung nicht mehr der Verräter von der heiligen Zarin sondern ihr Retter.

Jeongguk sah die ganze Zeit über nur strikt geradeaus und ignorierte die Menschen um sie herum, bis sie schließlich vor den Toren des Zapolyarny-Palastes ankamen. Jeongguk drehte sich zu Barbatos um und nickte seufzend.

,,Falls du mal irgendwas brauchen solltest, ruf mich einfach. Ich stehe schließlich immer noch tief in deiner Schuld für deine Hilfe, dafür dass du dich gegen einen anderen Archon gestellt hast."

Der Barde lächelte sein typisches Lächeln. ,,Ich werde auf dein Angebot zurückkommen, Jeongguk. Aber jetzt wünsche ich euch viel Glück", sagte Barbatos und drehte sich dann um. ,,Aber es reicht mir schon, wenn ihr mich auf eure... Wie nannte man das nochmal? Hochzeit einlädt, genau."

Taehyung spürte, wie seine Wangen wieder heiß wurden, und sah schnell von Jeongguk weg. Eigentlich war das noch kein Gedanke gewesen, den er wirklich in Erwägung gezogen hatte. Außerdem war er sich sicher, dass Jeongguk so etwas eh nicht interessierte.

,,Falls es in Zukunft wirklich stattfinden sollte, wirst du unser Ehrengast sein", zwinkerte Jeongguk dem Barden zu und verabschiedete sich von ihm, ehe er zu Taehyung sah, der knallrot war.

,,Dir scheint der Gedanke also auch zu gefallen", grinste der Ältere amüsiert und lachte leise. ,,Wir können ja gerne später noch darüber reden, aber zunächst sollten wir uns um das hier kümmern." Also betraten sie gemeinsam den Palast, in dem schon eine rege Stimmung herrschte.

Taehyung ignorierte Jeongguks Aussage einfach und ging in den Palast. ,,Versammelt euch alle sofort im Baalsaal!", rief Taehyung herrisch und sah sofort die entsetzten Blicke, als er den Palast betrat. Augenblicklich ließen sie alles stehen und liegen und folgten Taehyung in den Saal.

Jeongguk folgte Taehyung in den Ballsaal, in dem schon einige versammelt waren. Und tatsächlich entdeckte er auch Woozi und Hwasa, die komplett verwirrt mit den restlichen Harbingern wartend dort standen.

Verwunschene Worte lagen auf Woozis Zunge, doch er unterdrückte sie. Schließlich war die Tsaritsa tot, was er immer noch nicht glauben konnte und so war niemand da, der ihn vor Taehyung hätte retten können. Hatte er die Kryo-Gnosis an sich gerissen? Denn dann hatte er die volle Macht über Snezhnaya. Doch Taehyung war doch nur ein Mensch. Sein Körper würde niemals eine Gnosis standhalten. Doch die größte Frage stand noch im Raum. Wie konnte die Tsaritsa nur fallen? Was war passiert?

Taehyung legte die Tsaritsa sanft in ihren Thron und drehte sich dann um. Er hatte nur einmal hier stehen dürfen und zwar, als er zum Harbinger ernannt wurde. Er atmete einmal tief durch, ehe er seinen Blick kalt auf die Anwesenden richtete.

,,Ich habe die Tsaritsa in einem Kampf um Leben und Tod besiegt. Es war ein gerechter Kampf, den sie hätte genauso gut gewinnen können. Ich will meine Tat nicht als etwas Gutes ansehen oder mich dafür besonders.fühlen", erklärte Taehyung mit lauter Stimme und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken. ,,Morgen werde ich mich mit der Gnosis verbinden und dem Volk berichten, was geschehen ist. Für euch alle herrscht eine Schweigepflicht."

Es herrschte Getuschel unter den Harbingern, doch niemand traute sich, etwas gegen Taehyung zu sagen. Also nickten sie alle nur brav. Jeongguk musste leicht grinsen, als er die ganzen Gesichter sah, wurde aber augenblicklich ernst.

,,Du willst dich morgen schon mit der Gnosis verbinden? Ist das nicht zu früh?" Schaffte Taehyungs Körper es bis dahin überhaupt? 

,,Es ist eigentlich schon zu spät. Solange ich die Gnosis nicht trage, bin ich verwundbar, Jeongguk. Ich weiß nicht, was die Harbinger vielleicht planen", erklärte Taehyung leise und schaute Jeongguk sanft an. ,,Ich muss mich einfach nur ausruhen und Stress vermeiden, dann wird das schon."

,,Du weißt doch, dass ich für dich da bin und dein Schild sein kann. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendwer etwas antut", murmelte Jeongguk leise und erwiderte den sanften Blick des Jüngeren

,,Ich weiß." Taehyung lächelte Jeongguk liebevoll an. ,,Mir wird schon nichts passieren, ja?" Taehyung wandte sich wieder zu den Angestellten und Harbingern.

,,Ihr dürft gehen!" 

Schweigend neigten alle ihre Köpfe und verließen den Saal, während die Harbinger alle einzeln noch einen dunklen Blick auf Taehyung warfen, bevor sie sich abwandten und ebenfalls gingen.

Jeongguk seufzte. Ihm waren die Blicke definitiv nicht entgangen. Nachdenklich holte er seine eigene Gnosis aus der Tasche und musterte sie. Sollte er sie ebenfalls wieder annehmen? Denn damit konnte er Taehyung wenigstens noch beschützen. Und gleichzeitig würde er wieder alle verfallenen Verträge und jegliche Verantwortung auf sich nehmen.

,,Wir sollten auch gehen..." 

Taehyung seufzte leise und schloss kurz die Augen, um einmal tief durchzuatmen.

,,Geh du schon einmal vor, okay? Ich muss noch ein zwei Dinge erledigen, bevor ich mich hinlegen kann", murmelte Taehyung leise und machte sich auf den Weg zu dem Büro der Tsaritsa.

Besorgt, wie Jeongguk eben war, sah er Taehyung hinterher, hielt sich jedoch davon ab, ihm hinterherzulaufen. Er war doch stark genug, er würde das schon schaffen...

Dennoch blieb die Sorge bestehen, als Jeongguk schon mal zu Taehyungs Zimmer vorging.

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𝐄𝐯𝐞𝐫𝐰𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt