⚝Kapitel 30⚝

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K A P I T E L 3 0
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,,Taehyung... denkst du nicht, dass du ein wenig zu weit gehst?", warf Jeongguk unsicher dazwischen und ging einen Schritt auf die beiden zu. Die Toten, die auf dem Boden lagen, versuchte er, so gut es ging, zu ignorieren. Es erinnerte ihn einfach zu sehr an die Zeiten des Archontenkrieges. Auch ein Grund, warum er es hasste, einen Kampf auf Leben und Tod zu führen.

Aber Taehyung hörte Jeongguk in seinem Rausch gar nicht mehr zu, sondern ergötzte sich an dem Anblick des Fatui.

,,Keine Sorge, Rekrut. Bald erlöse ich dich, aber erst will ich meine Antworten", forderte Taehyung und fing dann leicht an zu kichern. ,,Und umso länger du dafür brauchst, umso lustiger wird es für mich." Mit diesen Worten ließ er das eine Schwert an der Kehle des Fatui verweilen während das andere ganz langsam über den Arm seines Opfers glitt, sodass die Haut sich trennte und das Blut herausfloss. ,,Also, wirst du reden?"

Vor Schmerz brüllte der Rekrut auf und wandte sich unter Taehyungs Klinge hin und her. Tränen stiegen ihm in die Augen, doch er schüttelte den Kopf.

,,Tötet mich einfach! Ich werde meine Göttin nicht verraten so wie Ihr!"

,,Taehyung!", schrie Jeongguk nun etwas lauter und stand direkt hinter dem Jüngeren. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und als er den Schrei hörte, der nur so vor Schmerz und Pein trotzte, war das für ihn die Grenze.

,,Hör auf damit! Ich weiß, dass sie unsere "Feinde" sind und doch führen sie nur den Befehl ihrer Königin aus! Das ist kein Grund, sie deswegen zu foltern!"

Taehyung drehte sich mit einem undefinierbaren Blick zu Jeongguk um. Da war keine Liebe mehr, nur der Durst nach Blut und Leid. Das war jenes Monster, welches die Tsaritsa geschaffen und geliebt hatte. Sein sanftes und liebevolles Gemüt war nicht der Grund gewesen, weshalb sie ihn zu einem Harbinger machte, es war sein niemals zu stillender Hunger nach Kämpfen und dem dazugehörigen Adrenalin. Taehyung liebte es nun einmal, seine Opfer leiden zu sehen. Ihre Schreie zu hören, wenn sie um Erbarmen flehten. Das war es, was den Elften der Harbinger zu einer Waffe machte, die niemand herausfordern wollte.

,,Halt dich da raus, Jeongguk!", fauchte Taehyung und drückte die Klinge fester gegen den Hals des Fatuis.

,,Und wenn du nicht endlich redest, wirst du unbrauchbar. Aber ich finde nicht, dass du dir einen schnellen Tod verdient hast. Deshalb habe ich mir überlegt, dass wir ein kleines Spiel spielen sollten."

Nun war es Jeongguk genug. Mit einer flüssigen Bewegung beschwor der Adept seinen Speer herbei und ging auf den am liegenden Fatui zu.

,,Tut mir leid...", murmelte er entschuldigend und rammte ihm den Speer in die Kehle. Etwas, was Jeongguk am liebsten gemieden hätte, doch ihn leiden zu sehen, war wohl noch schlimmer als ihn gleich mit dem Tod zu erlösen. Dann sah Jeongguk mit todernstem Blick zu Taehyung auf.

,,Bekomm deine Kampflust und sadistische Ader endlich in den Griff! Wir sind nicht hier, um Leid zu verbreiten, sondern um uns vor dem Kryo-Archon zu verstecken!"

Taehyung umschloss seine Schwerter fest, um Jeongguk nicht einfach zu schlagen. Er hatte ihm den ganzen Spaß verdorben und auch seine Informationsquelle ausgelöscht.

,,Und ich hatte jemanden, der uns Infos geben könnte! Aber du hast ihn gerade getötet! Außerdem hast du mir nichts zu sagen, verstanden?!", schrie Taehyung laut und schaute Jeongguk aggressiv in die Augen.

,,Wir hätten auch auf andere, friedlichere Wege an Informationen kommen können und nicht gleich mit Folter! Er ist verdammt nochmal nur ein Mensch, der dir weitaus unterlegen ist!", brüllte Jeongguk zurück.

,,Was willst du jetzt tun, nur weil ich einmal nicht mit deiner Methode einverstanden war? Auf mich losgehen?!"

Taehyung versuchte seine Wut nicht in Form von einem Kampf loszulassen, aber in diesem Moment war er nicht berechenbar. ,,Willst du das? Ich kann dich gerne umbringen, wenn dir das so lieb ist!"

Ein sarkastisches Auflachen kam Jeongguk über die Lippen.

,,Dann wäre das alles hier komplett umsonst. Dann hättest du mich einfach direkt vor der Tsaritsa umbringen können. Dann wärst du jetzt nicht der Verräter von Snezhnaya", sprach Jeongguk diesmal mit ruhiger Stimme und sah Taehyung tief in die Augen.

,,Vergiss nie, nur weil ich nicht mehr der Herr des Gesteins bin, heißt es nicht, dass ich auch nicht mehr der Gott der Verträge bin. Mit Worten kannst du ebenso kämpfen wie mit einer Waffe."

,,Wenn es dir nicht passt, dass ich meine Methoden bei meinem Volk anwende, dann geh doch", zischte Taehyung ebenso ruhig und verschränkte seine Arme. Seine Schwerter hatte er zwar wieder verschwinden lassen, aber er wusste sich auch ohne diese zu verteidigen.

,,Ich kann auch alleine den Weg zu diesem verdammten Dorf finden und mir alleine einen Plan erstellen, wie ich die Tsaritsa besiege."

,,Du willst sie also unbedingt besiegen? Ist das das einzige, was dich interessiert?" Fassungslos schüttelte Jeongguk den Kopf und seufzte erschöpft. Es schmerzte auf einem gewissen Grad, dass Taehyungs Rache anscheinend so viel wichtiger war als Jeongguk selbst. Dabei hatte er heute morgen noch geglaubt, sie würden alles miteinander schaffen. Wie Taehyung gesagt hatte: Zusammen waren sie stark. Doch jetzt dachte der Jüngere verdammt nochmal nur an sich selbst.

,,Ich weiß nicht, was in manchen Momenten bei dir los ist... So wie jetzt. Ich verstehe dich nicht... Aber wenn dir die Rache so viel wichtiger ist, dann will ich dich nicht davon abhalten. Tu, was du für richtig hältst." Er ließ seinen Speer verschwinden und wandte sich von Taehyung ab, um in die entgegengesetzte Richtung zu laufen.

,,Ich will sie tot sehen, für alles was sie getan hat!", rief Taehyung ihm nach und drückte seine Finger in seine Handfläche. Wenn Jeongguk eben nicht damit klar kam, dass er nun mal Taehyung, der Kämpfer war, dann sollte er verschwinden. Jeongguk brauchte er eh nicht. Er war verweichlicht worden und traute sich nicht einmal, jemanden anzugreifen oder gar zu verletzen.

Demonstrativ wischte er sich das Blut weg, welches seine Opfer vergossen hatten.

Taehyung ging einfach weiter und schaute nicht einmal zurück. Sollte Jeongguk doch verrecken, er war eh schon viel zu alt.

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𝐄𝐯𝐞𝐫𝐰𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt