Kapitel 37

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Während des gesamten Schultages konnte ich an nichts anderes denken als an den Vorfall am Morgen

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Während des gesamten Schultages konnte ich an nichts anderes denken als an den Vorfall am Morgen. Es ging Brea und Treyton genauso. Deshalb suchten wir in der Mittagspause nach Ale, denn wir hatten sie zuvor gedrängt, am Unterricht teilzunehmen. Sogar das Personal hatte uns höchstpersönlich in die Klassenräume geschleppt. Das Internat nahm unsere Bildung sehr ernst. Ich hätte auch darauf verzichten können, denn ich konnte mich sowieso nicht konzentrieren.

Dieses verfluchte Internat konnte es einfach nicht lassen mit seinen dummen Regeln. Immer mussten sie, wenn wir aufmüpfig wurden, unsere Eltern kontaktieren, um uns sofort unsere Privilegien zu entziehen. Selbst wenn wir schon volljährig waren. Mein Vater drohte mir sogar, dass ich mich nicht daneben benehmen sollte, weil er sich an diesem Tag schon genug Ärger mit meiner Mutter eingehandelt hatte.

»Wo ist überhaupt Hayden?«, motzte Brea mit krächzender Stimme. Ich zuckte nur mit den Achseln. »Keine Ahnung, ich dachte, ich hätte ihn heute Morgen gesehen, aber vielleicht hatte ich mir das nur eingebildet«, seufzte ich, während wir den Flur entlang zu Ales Zimmer gingen. Es war seltsamerweise ruhig.

Treyton schüttelte den Kopf. »Nein, er war definitiv da, selbst wenn er schnell in einen anderen Flur verschwunden ist« Seine Stimme versagte, weil der Morgen noch so unwirklich schien. Er musste sich räuspern. Der Morgen hatte einen merkwürdigen Nachgeschmack hinterlassen. Wie das Kribbeln, wenn man eine Ananas isst. So trocken und feucht zur selben Zeit.

Ich griff in meine Hosentasche, krammte nach dem Schlüssel und schloss Ales Zimmer auf. Hoffentlich geht es ihr gut. Sie hat auf keine Nachricht reagiert.

Ich öffnete die Tür und machte den anderen Platz zum Eintreten. Doch als ich den Raum betrat, wurde sichtbar, dass das Zimmer leer war. Es war wie ausgeräumt.

»Was ist hier los?«, keuchte Brea und drängte sich in die Mitte des Zimmers. Ihr Ellenbogen stieß mich an, aber ich hatte nicht den Kopf dafür, sie anzukeifen. Sie ging ins Badezimmer und riss kurz danach den Schrank auf. Ale spielte kein Verstecken mit uns.

»Wo...wo sind ihre Sachen?«, stammelte sie panisch und hielt ihre winzigen Hände an ihren Dickschädel Kopf gepresst. Auch Treyton überzeugte sich. Nichts. Nur die Möbel standen da und einige Bilder von uns allen. Alles andere war weg. Das Zimmer war leer gefegt.

Was ist hier los?

Hinter uns knallte die Tür auf. Hayden stand keuchend da. Seine Brust hob und senkte sich unkontrolliert. Schweiß stand auf seiner Stirn. Seine Haare waren wirr und seine Augen weit vor Entsetzen aufgerissen.

»Wo... wo ist sie? Wo ist Aella?«, keuchte er schwer. Seine Augen flogen schnell durch den Raum. »Wo... wo sind ihre Sachen? Wo ist sie?«, seine Stimme erstarb in sich. Er schien dem Zusammenbruch nah.

Unser blonder Freund schob sich an uns vorbei, weil wir sprachlos und still dastanden. Seine Füße brachten ihn ins Badezimmer. Panisch stürzte er zum Schrank, als würde Ale sich darin verstecken. Er musste aber schnell feststellen, dass er sich täuschte. Wir spielten kein Verstecken. Ich wünschte, es wäre Verstecken.

More Than Me - Cardell Academy II (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt