Das ganze Einmischen in mein Dating-Leben ging mir so sehr auf die Nerven, dass ich erst beim Abendessen wirklich in Ruhe essen konnte. Immerhin war es auch notwendig, da Hayden und ich danach zum Tutorium mussten, um die versäumten Inhalte nachzuholen. Mathe, Geschichte und Literatur lagen vor uns.
Seufzend gingen Hayden und ich in Alltagskleidung zum Raum, den wir aufsuchen sollten, um die Unterrichtseinheiten zu erhalten. Ich trug eine dunkle Hose und einen grauen dünnen Cardigan. Hayden hatte ebenfalls eine dunkle Hose an und einen braunen Pullover, der seine Augen betonte.
»Hast du es jetzt vor?«, fragte der honigblond gelockte Riese neben mir im Gang. Seine Frage brachte mich total durcheinander und ich starrte ihn wie benommen an. »Was? Wovon redest du?« Seine Augen wanderten von der Seite zu meinen und ich versuchte, sie zu entschlüsseln. Ich scheiterte kläglich.
»Hast du vor, Bastien zu treffen?«, wollte er mit belegter Stimme wissen. Ich blieb stehen und er auch, nach einem weiteren Schritt. »Fängst du auch noch damit an... NEIN. Ich werde ihn nicht sehen. Die bisherigen Treffen waren nicht freiwillig«, trotzte ich und fühlte mich dabei wie ein Kleinkind, das erneut bestätigen musste, dass es seine Hausaufgaben nicht vergessen hatte.
Etwas Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus, und er zog den Riemen seines Rucksacks fester über die Schulter. »Gut«, murmelte Hayden vor sich hin und rieb sich den Nacken.
Ich musterte ihn verunsichert darüber, was in seinem Kopf vorging. »Wieso ist das ›gut‹?«, fragte ich leicht irritiert. Seine Rückmeldung dazu kam verzögert, da er grübelte. »Einen weiteren Ballast loswerden«, mit hochgezogener Braue schaute ich ihn an. Was meint er damit? »Inwiefern?«, bohrte ich nach, während wir weiter gingen.
Seine Augen wurden ernster und wirkten entschlossen. »Er ist einfach ein Problem und ich möchte ihn nicht in unserer Umgebung haben. Wie es für dich ist, weiß ich nicht«, brachte er mühsam über seine Lippen. Die Worte schienen ihm schwer gefallen zu sein.
Wir blieben vor der Tür des Lernraums stehen, und Hayden legte eine Hand auf den Türgriff. »Er ist doch gar nicht...« begann ich, als er die Tür öffnete. Danach beendete ich den Satz nicht, denn der Umstand, in dem wir uns befanden, ließ es nicht zu. Wie angewurzelt blieben wir vor der Tür stehen und Hayden ließ den Türgriff los. »Das kann doch nicht deren verdammter Ernst sein«, knurrte er vor sich hin.
Bastien stand von seinem Stuhl auf und lehnte sich elegant an den einzigen Tisch im Raum. Es gab nur ihn, den Tisch und drei Stühle.
»Willkommen im Tutorium«, begrüßte er mich zwinkernd und ignorierte Haydens Anwesenheit. Ich stupste meinen neben mir stehenden Freund an und schloss die Tür.
Das wird keinen Spaß machen.
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More Than Me - Cardell Academy II (German)
Dla nastolatkówWar ich schon immer ihre letzte Wahl? Wieso reicht es mir nicht mehr aus, die letzte Wahl zu sein? Ich will der Erste sein. Der verdammte ERSTE. -•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-• Ich kann nicht mehr... ›Ich hoffe du erstickst an all deinen Lügen...