Kapitel 9 Teil I

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Hayden wartete keine weitere Sekunde ab und radelte in einem rasenden Tempo davon, um so viel Distanz zwischen uns und Bastien zu bringen, wie es ihm möglich war

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Hayden wartete keine weitere Sekunde ab und radelte in einem rasenden Tempo davon, um so viel Distanz zwischen uns und Bastien zu bringen, wie es ihm möglich war. Ich krallte mich regelrecht an ihn, während er im Affenzahn fuhr. Mein Gesicht drückte sich gegen seinen Rücken und ich konnte seinen vertrauten Geruch wahrnehmen - Herbst, Zimt und einen Hauch von Honig.

Als ich an ihm schnupperte, lehnte ich meine Wange an seinen Rücken. Er war warm und dadurch fühlte ich mich wohl. Ruhe kehrte in mir ein und die dunklen Gedanken verschwammen.

Die Geschwindigkeit verringerte sich und Hayden warf einen Schulterblick zu mir zurück. Das Fahrrad rollte dank der zuvor ausgeübten Kraft vor sich hin, da er nicht mehr in die Pedale trat. Das Geröll unter uns war fein, sodass das Rad nicht rüttelte.

»Ist bei dir alles in Ordnung?«, fragte er ein wenig keuchend. »Alles «, murmelte ich und löste mich nach einem letzten tiefen Atemzug von seinem Rücken. »Hat dieser Bastien dich belästigt?«, hakte der Junge vor mir nach. Seine Stimme war rau und ich konnte die Vibration spüren. »Eigentlich möchte ich nicht darüber reden«, nuschelte ich vor mich hin.

Das wollte ich wirklich nicht. Ich lockerte meinen Griff um ihn. Hayden bemerkte das und nahm eine Hand vom Lenker, um meine Hände wieder um seine Mitte zu legen. Dabei berührten seine Finger meinen Handrücken für einige Sekunden. In meinen Zehen begann es zu kribbeln und ich biss mir auf die Lippen. Warum reagiere ich so unbeholfen auf ihn?

Ich holte tief Luft, um mich zu beruhigen. »Hey, beide Hände an den Lenker!«, meckerte ich und schaute ihn an. Er lachte stumm und legte seine Hände auf die Griffe. Seine Muskeln zuckten unter meinen Fingern. Das Blut schoss mir in die Wangen und ich spürte, wie ich vor Scham errötete. Ich wollte meine Stirn an seinem Rücken anlehnen, was ich kurz tat, aber das machte es nicht besser. Wäre es ein zu hohes Risiko, einen Stunt abzulegen und einfach vom Fahrrad zu springen?

»Okay, ich fahre vorsichtig. Immerhin habe ich hinten wertvolle Fracht, die am Ende unbeschadet ankommen muss«, gluckste Hayden und bog leicht in eine Kurve ab. »›Fracht‹?! Bin ich ein Gegenstand?«, Er warf mir einen schiefen Blick über die Schulter zu. »Nein, mir ist nur kein passendes Wort auf die Schnelle eingefallen«, meinte er locker und ich könnte schwören, dass er grinste.

Ich stöhnte auf und lehnte mein Kinn gegen seinen Rücken. »Und warum muss ich unversehrt ankommen?«

Seine kurzen Locken wirkten dunkler unter den Bäumen, aber wenn einige Lichtstrahlen auf sie trafen schimmerten einige Strähnen golden.

»Dein Bruder namens Blaze, der nicht biologisch mit dir verwandt ist, würde mir sonst den Kopf abschlagen«, sagte Hayden und lachte kurz auf. Nein, nicht diesen schönen Kopf. Moment... Was?

Meine Hände rutschten ab. »Das ist eine lahme Ausrede«, bemerkte Hayden, als er meine Finger an seiner Trainingsjacke bemerkte und versuchte, nach ihnen zu greifen, um sicherzustellen, dass ich stabil hinter ihm saß.

More Than Me - Cardell Academy II (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt