Ich hatte am ersten Schultag nach der Therapie das Gefühl, als hätte ich eine Menge aufzuholen. Und das hatte nicht nur mit einigen schulischen Dingen zu tun, sondern auch damit, dass sich die Zusammensetzung am Stammtisch im Speisesaal verändert hatte.
Es war wie ein Wunder für mich zu sehen, dass Jimson, Anna und Rose bereitwillig bei uns saßen.
Bevor ich mich jedoch hinsetzen konnte, erfuhr ich von Blaze und den anderen, dass sie ihren Konflikt mit Hayden aus der Welt schaffen konnten. Unser blonder Freund schien jedoch weiterhin in Gedanken versunken zu sein.
Es war schwer mit anzusehen. Besonders, weil er mich zu meiden schien. Dennoch konnte ich seinen Blick auf mir spüren und konnte nicht anders, als Hayden selbst anzustarren. Der Prozess des heimlichen Blickaustausches wiederholte sich.
Hayden hat so viele Fragen in mir aufgeweckt, wie zum Beispiel die Stalker-Aktion auf der Leiter oder die Tatsache, dass er in meinem Zimmer geschlafen und meine Schublade durchwühlt hatte, oder auch die ungeklärte Auseinandersetzung in den Frühlingsferien. Seine Probleme, seine Gesundheit, seine Freundin...
Menschliche Beziehungen aufrechtzuerhalten ist nicht einfach.
»Es ist eine Menge passiert, als du weg warst. Wie du vielleicht bemerkt hast, hat sich einiges verändert. In den ersten Wochen, in denen du nicht da warst, kursierten einige Gerüchte, die sich einige Leute ausgedacht hatten. Es war nicht schwer, diese Leute zum Schweigen zu bringen. Die Unterstützung dafür haben wir auch von unserem Neuzugang bekommen. Es war auch eigenartig, dass sich einige Leute, mit denen du Geschäfte gemacht hast, für dich eingesetzt haben, als ob sie es dir schuldig gewesen wären. Es war unglaublich anzusehen, denn niemand wollte deine Position als Schulherrscherin übernehmen. Das hätte ich nie im Leben erwartet«, erklärte Brea mir.
»Ja, das stimmt. Und dann war da auch noch Bastien, der immer wieder angerufen hat. Der Junge hat sich echt Vorwürfe gemacht«, fügte Treyton hinzu, »hast du dein Handy noch nicht gecheckt?« Ich schüttelte meinen Kopf. Ich hatte mich noch nicht damit auseinandersetzen wollen und musste mich erst auf den zwischenmenschlichen Kontakt konzentrieren.
Meine Augen wanderten über die Leute, die am Tisch saßen. Aus irgendwelchen, mir nicht erklärlichen Gründen war ich nicht in der Lage, ein Wort herauszubringen. Es fiel mir so schwer, dem Gesagten Glauben zu schenken.
Ich stocherte einfach wortlos in meinem überladenen Frühstück herum, das Blaze mir aufgetischt hatte. Er hatte es sich wirklich zur Aufgabe gemacht, mich durchzufüttern. Er hatte mir Pancakes, Beeren und einen Berg Sahne aufgestapelt. Auf einem anderen Teller hatte er mir ein pochiertes Ei, Toast und Gemüse gebracht. Alles nur für die Vitamine. Es war alles zu viel und ich musste Blaze zwingen, mir zu helfen.
Das Gemüsesmilay, das er mir hingelegt hatte, sollte ich jedoch alleine essen, um die positive Stimmung aufzunehmen.
Ich konnte Blaze wegen seiner Mühe anlächeln, selbst wenn ich noch sauer auf ihn war, weil er Hayden geschlagen hatte. Ich konnte nicht so schnell darüber hinwegsehen.
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More Than Me - Cardell Academy II (German)
Teen FictionWar ich schon immer ihre letzte Wahl? Wieso reicht es mir nicht mehr aus, die letzte Wahl zu sein? Ich will der Erste sein. Der verdammte ERSTE. -•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-• Ich kann nicht mehr... ›Ich hoffe du erstickst an all deinen Lügen...