War ich schon immer ihre letzte Wahl? Wieso reicht es mir nicht mehr aus, die letzte Wahl zu sein? Ich will der Erste sein. Der verdammte ERSTE.
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Ich kann nicht mehr...
›Ich hoffe du erstickst an all deinen Lügen...
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Es war schon eine Weile her, seit wir uns zu viert in unserer kleinen Runde versammelt hatten. Ich war überrascht, dass ausgerechnet Hayden uns zusammenrief. Daher war es nicht ungewöhnlich, dass wir uns diesmal ausnahmsweise bei Blaze und ihm im Zimmer trafen.
Blaze saß gedankenversunken auf seinem Bett. Sein Körper war vorgelehnt und die Arme an seine Knie angewinkelt. Brea saß auf dem Sitzsack und ich war an seinem Schreibtisch. Hayden stand an seinem eigenen Tisch. Sein Körper fiel in sich zusammen. Die Schultern sackten nach unten, seinen Kopf hielt er gesenkt, das Gesicht zum Boden gerichtet.
Es war gut, dass Blaze und Hayden in entgegengesetzten Richtungen waren. Die beiden hatten in letzter Zeit eine seltsame Beziehung zueinander. Ich nahm an, dass es auch an den vielen ungeklärten Dingen lag, wie zum Beispiel die Sache mit Hayden und Aellas Zimmer. Wie versprochen hatte ich niemandem davon erzählt und ging auch nicht mehr dorthin. Ich wollte ihn nicht weiterhin in seinen verletzlichen Momenten stören, denn wie ich ihm schon damals gesagt hatte, ich verstand es einfach nicht.
»Ich... ich habe euch schon eine Weile etwas vorenthalten«, begann Hayden mit einem ruhigen, aber angespannten Unterton. »Mir ist klar, dass ich das nicht hätte tun sollen«, fuhr er fort. Er sah uns immer noch nicht an, weswegen ich ein mulmiges Gefühl bekam.
»Schreib keinen Roman und komm endlich zum Punkt«, brummte Blaze und knetete seine Hände zusammen. Die Spannung in der Luft nahm weiter zu.
Hayden fuhr sich über seinen Nacken. Er schien verkrampft, nahm aber seine Arme herunter. Sie hingen schlaff an seinen Seiten.
»Ich habe das schon vor einer Weile entdeckt...«, unterbrach Brea ihn aufgeregt. »Was meinst du damit?« Ihr Bein zuckte nervös und sie pullte an der Haut an ihren Fingern herum.
»Es hat mit Aellas Nachbarn zu tun. Ich habe ihn vor einer Weile kennengelernt und ihn um einen Gefallen gebeten. So verrückt es auch klingt, es ist tatsächlich machbar. Man kann Aella von seinem Garten aus sehen«, erklärte Hayden schließlich.
Die Worte schienen ihm schwer zu fallen. Es kam mir so vor, als wollte er uns die Information vorenthalten, genauso wie so viele andere auch.
»Wie lange?«, fragte Blaze so rau, dass mir das Blut gefror. Ich schauderte.
Blaze Augen waren auf seine Hände gerichtet, die er sehr fest zusammenpresste. Seine Knöchel stachen weiß hervor.
»Eine Weile«, wiederholte unser blonder Freund mit schwindender Stimme. »WIE LANGE?!«, knurrte nun der andere und bestand auf eine Antwort. Blazes Augen bohrten sich in Hayden, doch der blickte nicht auf. Die Temperatur im Raum stieg brennend an.
»Lang genug.«
Blaze sprang auf und warf ein Kissen in Haydens Richtung. Es verfehlte ihn nur knapp, aber er rührte sich nicht. Ich hingegen zuckte zusammen und bewegte mich, um notfalls zwischen die beiden zu gehen.