Kapitel 24

33 2 0
                                    

Ayla


Auch wenn es klischeehafter nicht sein könnte, aber in meinem Bauch flatterten vierundzwanzigsieben tausend kleiner Schmetterlinge umher. Die letzten zwei Wochen waren nahezu perfekt gewesen. Die Wochenenden hatte ich bei Milan verbracht und ihn unter der Woche ab und an in der Praxis besucht. Auch meine Panikattacken im Hinblick auf tödliche Krankheiten waren meinem Gefühl nach zurückgegangen. Eventuell könnte dies daran liegen, dass ich Milan während unserer Treffen und nach dem Entdecken etwaiger Symptome als persönlichen Privatarzt „missbrauchte". Natürlich war es nicht der korrekte Weg. Ich sollte lernen, mit meinen Attacken selber klarzukommen anstatt mich ständig bei ihm rückzuversichern. Es war auf Dauer ein gefährliches Spiel, ihn in solchen Situationen zu meinem emotionalen Rettungsanker zu machen. Allerdings war es auch so schön bequem und wenn er mir mit seiner eindringlichen, sachlichen Stimme versicherte, dass ich gesund sei, wirkte dies wie Beruhigungstabletten für meine Seele. Wie auch die echten Benzodiazepine bargen jedoch auch seine Worte die Gefahr, mich abhängig zu machen. Ein Gedanke, den ich lieber ganz weit wegschob.
Stattdessen konzentrierte ich mich auf die viel schönere Abhängigkeit in unserer Beziehung. Die körperliche. Denn in diesem Punkt waren wir unzertrennlich geworden. Es fiel ihm schwer die Finger von mir zu lassen und umgekehrt war es genauso.
Allerdings führte uns dies bereits öfters in unangenehme Situationen. Bei meinen Besuchen nach Feierabend in der Arztpraxis schlug immer häufiger seine Arzthelferin Famke auf. Milan wies ihre Einladungen zum Kaffee oder auch Kaltgetränken stets galant ab – zumal ich auch meist hinter der Tür stand, darauf wartend, dass wir wieder allein waren. Allerdings ließ mich das Gefühl nicht los, dass diese Famke mehr als nur ein freundschaftliches Verhältnis wollte. Und bestimmt hatte sie sonst auch ein leichtes Spiel, sah sie doch aus wie eine junge Megan Fox.
Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, nagte ein wenig die Eifersucht an mir, bei dem Gedanken, dass die beiden fünf Tage die Woche gemeinsam in der Praxis arbeiteten. Natürlich war es albern und zeugte von eigenen Komplexen hatte Fee gesagt, aber es war so schwer, alte Gewohnheiten abzulegen. Letztere war immer noch skeptisch hinsichtlich meiner neuen Beziehung oder Partnerschaft. Darüber gesprochen, was genau das zwischen uns war, hatten Milan und ich noch nicht. Doch es war mehr als nur fabelhafter Sex. Ich konnte ihm Dinge anvertrauen, die ich sonst fest verschlossen in den Hinterstübchen meines Kopfes versteckte. Und auch er öffnete sich Stück für Stück, hatte ich zumindest das Gefühl.
"Warum war er noch nie in unserer WG?", hatte Fee gefragt, während ich meine Sachen für ein weiteres Wochenende bei ihm zusammenpackte.
"Ich kann ihn gerne einmal einladen, wenn es dir so wichtig ist. Aber ehrlich gesagt, sieht es hier aktuell nicht besonders ordentlich aus", wich ich aus und packte mein rosafarbenes Negligé ein.
"Aber komisch ist es schon, dass ihr ständig bei ihm seid, oder?"
Ich verdrehte die Augen. "Wir sind bei ihm halt ungestört. Außerdem ist es so doch besser. Darf ich dich an die eine Ex-Ex-Kiste erinnern, der mich nie bei sich haben wollte."
"Ja, der verheiratete Fremdgeher." Mit finsterem Blick nahm Fee einen Schluck ihres Tees.
"Eben und hier gibt es keine Ehefrau. Zumindest keine in seinem Haus", scherzte ich. Doch es versetzte mir prompt einen Stich. Die ehemalige Beziehung oder Affäre, was auch immer es war, war eine einzige Tortur gewesen. Ich verstand es nicht. Ich verstand mich nicht. Wie hatte ich es nicht merken können? Durch meine Familie wusste ich doch, wie sowas lief. Oder hatte ich mir gesucht, was ich kannte? Das hatte meine damalige Therapeutin einmal gemeint. Auch wenn es wehtut, suchen wir die Situationen, die wir kennen. Und sei es der altbekannte Schmerz.
Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht mehr über damals nachdenken. Vor allem nicht, nachdem meine hypochondrischen Attacken zu der Zeit ihren Peak erreicht hatten. Es war alles ein großer Alptraum gewesen. Aber er war vorbei und dies hier war anders. Ich vertraute Milan.
"Okay, Süße", hatte Fee beschwichtigend eingelegt. "Aber versprich mir, dass du sehr gut auf dich aufpasst." Sie hatte mich gedrückt und geherzt. "Sollte er was Blödes probieren, fackle ich ihn und sein fancy Haus ab."
Ich hatte gelacht. Ja, mit Fee sollte man sich besser nicht anlegen.
In seinem "fancy" Haus war ich auch jetzt wieder. Wir lagen gemeinsam auf dem Sofa, mein Kopf auf seiner Brust abgelegt, während sein Arm um meine Schulter ruhte.
Es war stockduster. Lediglich der TV spendete etwas Licht. Ein Thriller flackerte über den Bildschirm. Ein ältlicher Detektiv mit Alkoholproblem jagte einen Serienmörder. Wenig erfolgreich. Fünf Tote hatte es bereits gegeben.
"Ganz schön abgedroschen, oder?", murmelte ich.
"Ein paar Klischees, ja." Milans tiefe Stimme klang müde.
"Und etwas stümperhaft. Sie hätten doch bereits bei Opfer drei wissen können, wer der mögliche Täter ist."
"Manchmal ist nicht alles so offensichtlich, wie man denkt."
Ich schaute zu ihm hoch. Dunkle Ränder lagen unter seinen Augen.
"Aber er hat sie beschattet und mit zweien sogar persönlichen Kontakt gehabt."
"Ja, das ist dumm. Am besten man sucht sich die Opfer zufällig."
Meine Beine an mich ziehend grinste ich. "Das kann aber auch ordentlich in die Hose gehen. Zufällig entführen? Da hat man ja direkt die Polizei auf der Matte."
Milans Finger strichen über meinen nackten Oberschenkel, schoben den rosafarbenen Satinstoff meines Nachthemds etwas höher. "Die hat man auf der Matte, wenn man das Opfer tage- oder wochenlang beschattet und dann von irgendwelchen Nachbarn dabei gesehen wird. Man muss gut planen, aber bei der Auswahl sollte der Zufall entscheiden. Manchmal werden einem die perfekten Möglichkeiten auf einem Silbertablett serviert. Je weniger Verknüpfungen zum Opfer bestehen, desto schwieriger wird es für die Polizei, den Täter zu ermitteln. Der Zufall im Plan."
Ich verengte die Augen zu Schlitzen. "Aha, da spricht der True-Crime-Profi."
Ein träges Lachen entfuhr Milan. "Genau, vielleicht bin ich ja auch ein Serientäter, der Menschen seziert." Er blickte zu mir runter. Das Indigoblau seiner Augen verdunkelte sich.
"Das Knowhow als Arzt hättest du ja", scherzte ich. "Und die dunkle Ader auch." Meine letzten Worte waren ein Hauchen und ich streichelte über seine Wange, als er plötzlich mein Handgelenk packte.
"Dunkle Ader. Hast du Angst vor mir?" Mit einem Mal wirkte er hellwach. Ein ernster Ton hatte sich in seine Stimme gelegt und sog wie ein schwarzes Loch die Leichtigkeit aus unserer Unterhaltung.
Fragend musterte ich ihn. "Wieso fragst du? Sollte ich etwa?"
Seine Schläfen spannten sich an. Er schien mit sich zu ringen. Ich verstand jedoch nicht, womit und warum gerade jetzt.
"Was ist?", wisperte ich besorgt.
Er ließ mein Handgelenk los und starrte wieder auf den Fernseher. "Nichts, nichts."
Ich richtete mich auf. "Was ist los? Was beschäftigt dich?"
"Nichts, Ayla", raunte er. "Einfach eine anstrengende Woche gehabt."
Doch ich glaubte ihm nicht. "Denkst du, ich sollte Angst vor dir haben?"
Sein Kopf drehte sich langsam und sein Blick durchbohrte mich. Für einen Moment wurde es pechschwarz um uns, sodass ich nichts sah.
Mein Herz setzte einen Moment aus.
Doch das nächste Bild des TVs war wieder heller und mein Atem beruhigte sich.
"Ich denke ...", erklang seine Stimme, fremd und wie von fern. " ... die dunkle Ader könnte stimmen. Und ich fürchte, dass es für dich sehr schmerzhaft wird, wenn das mit uns weitergeht." Seine Worte trafen mich mitten ins Herz.
Eine leichte Panik glomm in mir auf. Wollte er es beenden? Wie so oft hatte ich das Gefühl, dass er mir etwas von sich zeigte, etwas sehr intimes, aber die letzte Fassade fiel nie. Was meinte er?
"Was willst du damit sagen?", fragte ich mit brüchiger Stimme. "Meinst du den Sex? Das gefällt mir." Es war die Wahrheit. Ich mochte die süße Mischung aus Schmerz und Lust. Er nahm mich hart, aber ich hatte nie das Gefühl, dass er meine Grenzen überschritt.
Seine Augen, in Schatten gelegt, fixierten mich. "Ich meine nicht körperlich ..." Sein Finger tippte an meine Schläfe. "Ich fürchte, dass ich dich auf Dauer auch psychisch ficken werde."
Meine Augen wurden groß. "Wie meinst du das?"
"Wie bei einem kleinen Schmetterling reiße ich dir früher oder später auch deine Flügelchen raus."
Ich presste meine Lippen aufeinander, verstand seine Bilder nicht. Aber wenn er dachte, er würde mir wehtun, teilte ich diese Vorstellung nicht.
Ich beugte mich ein Stück zu ihm. "Wie kommst du darauf?"
"Ich bin echt, echt kaputt, Ayla." Es klang resignierend. Wie eine Kapitulation.
"Ich bin auch kaputt", schoss es aus mir raus. Ich hielt jedoch inne. Das hatte falsch geklungen. "Ich meine, ich weiß, wie es ist, wenn man Probleme und seine Päckchen zu tragen hat. Deshalb verstehe ich oder zumindest will ich dich verstehen."
Seine Mundwinkel hoben sich zu einem hinreißenden wie leerem Lächeln. "Mag sein, dass du das willst und glaubst, wir sind uns ähnlich. Das stimmt aber nicht. Im Gegensatz zu mir hast du auch noch nicht aufgegeben."
Eine Weile herrschte Stille.
Ich legte meine Hand auf seine Brust. Durch den dünnen Stoff des Shirts spürte ich den wohlbekannten, sachten Schlag seines Herzens. Es war wie immer. Bei ihm ein Ruhepol, während meins galoppierte.
"Ich gebe dich aber nicht auf. Egal, was ist." Ein großes Versprechen.
"Du weißt nicht, wovon du sprichst." Milan strich sich das dunkelblonde Haar zurück und schaute wieder auf den Bildschirm.
Ich nahm seinen Kopf in die Hände und sah ihn an. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst." Meine Stimme klang fester als noch vor ein paar Minuten. "Aber was auch immer dich quält, du kannst es mir sagen. Ich laufe nicht weg." Meine Lippen streiften kurz seine Wange. "Ich verspreche, dass ich dich nicht aufgebe und bleibe."
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich seine Fäuste ballten, und spürte unter meinen Fingerspitzen, wie sich sein Kiefer anspannte. Er sah mir direkt in die Augen, bis auf den Grund meiner Seele. Und für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich das Gefühl, auch auf den seiner Seele zu blicken.
Dann entspannte er sich, umgriff meine Hände und löste meinen Griff.
Er drückte einen flüchtigen Kuss auf meine Fingerkuppen. "Nicht heute, okay. Ich bin wirklich müde."
"Irgendwann?", fragte ich – noch nicht bereit aufzugeben.
"Irgendwann", raunte er. "Wollen wir schlafen gehen?"
Ich nickte.
Als wir diese Nacht oben in seinem Schlafzimmer miteinander schliefen, hatte ich das Gefühl, dass zwar eine weitere Mauer zwischen uns weggebrochen war und ich mich ihm so nahe fühlte, wie kein anderes Mal zuvor. Allerdings ließ mich das Gefühl nicht los, dass die letzte Barriere noch nicht gefallen war. Und diese wahrscheinlich die wichtigste von allen war.
Während Milan in mich reinstieß, als ich auf allen vieren vor ihm kniete, musste ich in das Laken beißen.
"Ayla." Wie damals zog er mich an den Haaren nach hinten.
Ich folgte und keuchte.
Er vergrub sein Gesicht in meiner Halskuhle, während ich meine Nägel in das gepolsterte Kopfteil des Bettes krallte.
Seine Zunge leckte über meine empfindliche Haut. Er biss sanft in meinen Nacken, was mir ein Schaudern und weiteres Stöhnen entlockte.
Stoßweise ging sein Atem an meinem Hals.
Dann erklangen die Wörter aus seinem Mund: "Du wirst aufgeben ..."
Überrascht wandte ich den Kopf, während er nicht aufhörte, in mich zu stoßen.
Sein Blick war verzerrt, gequält, aber trotzdem voller Verlangen.
Ich legte meine nasse Stirn an seine und schloss die Augen. "Nein. Ich verspreche es."
Ich meinte es ernst. Als ich meine Augen wieder öffnete, begegneten sich unsere Blicke. Trotz der Erregung sah ich, wie Misstrauen in den Tiefen aufglomm. Es versetzte mir einen Stich. Ich wollte, dass er mir glaubte. Und ich wollte, dass die letzte Mauer zwischen uns fiel.
"Ich vertraue dir, Milan", wisperte ich und entzog ihm mein Becken.
Überrascht hielt er inne.
Ich schluckte, bereit etwas zu sagen, etwas zu fordern, was ich nie für möglich gehalten hätte. Es ging nicht mehr nur darum, ihm zu zeigen, wie sehr ich ihm vertraute, sondern um etwas in mir zu befriedigen, das schon so lange und tief in mir verborgen war, dass ich beinahe vergessen hatte, dass es existierte.
Ein dunkler Wunsch. Und ich wusste, dass er mir diesen erfüllen würde. Ich war so fest davon überzeugt, dass genau diese dunklen Fantasien uns verbanden. Es war der Punkt, an dem sich unsere Pfade kreuzten, wo wir zusammenkamen. Wo wir eins waren.
"Hol das Messer", flüsterte ich.
Milans Augenbrauen senkten sich ein Stück und er taxierte mich. "Ayla, du musst nicht ..."
"Ich weiß, dass ich es nicht muss." Meine Fingerspitzen strichen über seine perfekten Wangen, seine makellose Haut. "Ich möchte es."
Er nickte, stieg aus dem Bett und ich folgte ihm.
"Warte in meinem Arbeitszimmer", raunte er.
Ich tat wie befohlen. Für einen Moment spürte ich die Nervosität in meinem Magen emporsteigen, während ich mitten in seinem geräumigen Büro stand. Anstatt sie wegzuschieben, ließ ich sie wirken. Ich musste mir sicher sein. Wollte ich das?
Wie von selbst verflog die Nervosität und der Gedanken an das, was gleich passierte, sorgte für ein aufgeregtes Kitzeln in meinen unteren Regionen.
Ich war mir sicher.
Ich wollte das.
Auf dem Flur hörte ich Milans Schritte. Keine zwei Sekunden später stand er im Flurrahmen. Es war dunkel. Doch durch das Fenster fiel Licht in das Innere des Zimmers, sodass ich die Möbel gut wahrnahm. Ebenso wie das Aufblitzen des Metalls in Milans Hand.
Er kam langsam auf mich zu. "Bist du dir sicher?"
Ich nickte und sah, wie sein Schwanz sich wieder ein Stück aufrichtete. Seine Reaktion befeuerte auch meine Erregung.
"Wirklich, Ayla?" Seine Stimme klang ernst.
"Ja, wirklich", antwortete ich und schätzte seine Nachfragen. Es zeigte mir, dass er der Richtige war. Es gab Verflossene in meinem Leben, aber keinen, mit denen ich so sehr harmoniert hatte wie mit ihm. Wo die Vorlieben so perfekt ineinander übergingen, dass es wie eine Symbiose war.
Milan glitt neben mich, seine Hand strich eine Strähne aus meinem Gesicht. "Wenn es zu viel ist oder du es dir anders überlegst, sag es mir bitte sofort."
"Mhm." Eine Frage quälte mich tatsächlich noch. "Hast du das schon einmal gemacht?" Eifersucht war ein fürchterliches Biest.
Er legte den Kopf schräg. "Geschnitten?"
"Ja, aber nicht in der Praxis." Ich wusste, dass ich mir bei ihm keine Sorgen, um dauerhafte Verletzungen machen musste. "Ich meine mit einer Exfreundin oder so."
Erhellend musterte Milan mich.
Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe noch nie mit einer früheren Partnerin Playcutting oder sonst was in die Richtung betrieben."
Playcutting. Der Begriff störte mich. Er klang so funktional. Musste man allem immer ein Label geben.
Milan bemerkte meinen Unmut.
Er gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen und blickte mir tief in die Augen. "Ich habe noch nie jemanden so nah an mich rangelassen wie dich. Nicht emotional und auch nicht sexuell."
Seine Worte beflügelten mich. Es wäre eine Erfahrung, die für uns beide neu war und die nur wir miteinander teilten.
"Sicher?", fragte er ein drittes Mal. "Keine Sorge, ich werde nicht tief ..."
Wie zur Bestätigung griff ich seine Hand und führte diese nach oben, sodass die Spitze des Messers ganz leicht über mein Dekolleté strich. Ich spürte, wie ich wieder feucht wurde.
"Wohin?", raunte Milan.
Wortlos glitt mein Blick nach unten.
Er sog scharf die Luft ein.
Er verstand.
"Setz dich auf den Schreibtisch", forderte seine Stimme dominant.
Ein feiner Schauer legte sich auf meine Haut und ich lief zu dem äußerst aufgeräumten Schreibtisch. Mit lautem Herzklopfen setzte ich mich auf die freie Holzplatte. Sie war kühl, sodass ich kurz erschauerte.
Ich umklammerte die hölzerne Tischkante und mein Blick weilte auf Milan. Das Messer umgriffen, schritt er auf mich zu. Auch wenn wir es zu Beginn nie ausgesprochen hatten, war das sexuelle Machtgefälle zwischen uns immer klar gewesen.
Er bestimmte, ich fügte mich. Es war von Anfang an so offensichtlich gewesen, dass wir es nie hatten näher definieren müssen.
Er wollte es, ich wollte es. Mehr noch ich genoss es, wenn er die Kontrolle ergriff, mich in diesen Momenten beherrschte. Das Gefühl, ihm ausgeliefert zu sein, erregte mich. Ich vertraute ihm, wie auch jetzt. Bisher hatte es keine Spielzeuge gebraucht. Keine zusätzlichen Praktiken oder erniedrigenden Worte. Das Machtgefälle zwischen uns war auch so geradezu greifbar. So spürbar und klar, dass es für mich nicht mehr brauchte. Die Vorstellung war der stärkste Treiber, manchmal vielleicht sogar stärker als der körperliche Reiz.
Doch das Spiel mit dem Messer, das er damals begonnen hatte, hatte mich nicht losgelassen. Ich konnte es nicht leugnen. Ich mochte den Schmerz beim Sex. Wenn er mir mit voller Wucht auf den Hintern schlug. Wenn er an meinen Brustspitzen zog oder meine Kehle zudrückte. Aber ich wollte mehr.
Spielzeuge wie Fesseln, Klemmen oder ähnliches hatten mich schon in Pornos nie richtig gereizt. Es hatte die Situation, so komisch es auch klang, künstlich werden lassen. Natürlich gönnte ich es anderen und verstand sogar den Reiz, aber es war nicht meins.
Doch als das Messer damals über meine Haut und mein Höschen gewandert war, war ich so erregt gewesen. Ebenso wie jetzt, als Milan vor mir stand, mit seinen Blicken meine Beine auseinander diktierte.
Wie damals ließ er die Spitze zuerst sacht meinen Innenschenkel hinaufwandern. Es kitzelte und hinterließ ein angenehmes Prickeln auf meiner Haut.
Er setzte die Reise weiter fort zu meiner Öffnung. Ganz sanft glitt das kühle Metall über meinen Kitzler, dann zwischen meine Lippen. Sofort benetzte meine Nässe die Spitze.
Milan ließ die Klinge zurück zur Innenseite meiner Schenkel gleiten. Behäbig drückte er das spitze Silber in meine Haut.
Ich keuchte auf.
Milan hielt inne. Unsere Blicke begegneten sich. In seinen Augen loderte es und ich wollte nicht, dass er aufhörte.
Das Drücken wurde stärker. Zuerst piekste es. Dann setzte das Brennen ein.
Nach Luft japsend sah ich hinab. Er hatte nur die oberste Hautschicht verletzt. Hellrotes Blut träufelte aus dem Schnitt. Ich biss auf meine Unterlippe, als ich dem feinen roten Rinnsal auf seinem Weg über meine sonst unverletzte Haut zusah.
Es schmerzte, aber nicht stark. Sämtliche meiner Muskeln spannten sich augenblicklich und voller Vorfreude an.
Es turnte mich an.
Als ich meinen Blick hob und Milans begegnete, setzte es meinen ganzen Körper in Flammen.
Seine Nasenflügel bebten und er starrte mich so verlangend an, dass mir ein Stöhnen über die Lippen kam.
Er kam meinem Gesicht näher, leckte mir mit der Zunge über die Lippen. Ich wollte es erwidern, doch er entzog sich mir wieder. Einen Moment spürte ich seinen Mund die Linie meines Kinns entlangfahren. Ich legte den Kopf ein Stück zurück, um ihm entgegenzukommen.
Doch er löste sich von mir. Es war ein Spiel. Er ließ mich betteln, um mehr.
Erwartungsvoll spreizte ich meine Beine ein Stück weiter. Die Klinge wanderte zu meinem anderen Schenkel.
Ich biss auf die Innenseite meiner Wange, als er erneut schnitt. Wieder nur leicht und oberflächlich. Wieder brannte es, entfacht ein Feuer in meinen unteren Regionen aus Schmerz und Erregung. Ich überlegte, ob ich mit meinen Fingern über meine Mitte streichen wollte, doch unter Milans Blick, hielt ich still. Es waren wie unsichtbare Fesseln, die mich an den Schreibtisch schnürten.
Ich gehorchte.
Noch einmal wiederholte er das Spiel, mir entging jedoch nicht, dass auch er schwer atmete und sein Ständer so hart war, dass es schmerzen musste.
Gerade hatte er sein Werk beendet, da knallte er das Messer neben mir auf die Platte.
Erschrocken blinzelte ich durch den Schleier aus Lust, süßer Qual und Benommenheit. Er packte meinen Hintern und riss mich bis zur Kante vor. Ich hielt mich an seinen Schultern fest, um nicht umzukippen.
Mit einer fließenden Bewegung stieß er sein Glied in mich rein. Ich sah zu, wie er immer wieder in mir verschwand, während das Blut, das an meinen Oberschenkeln klebte, seine Hüfte benetzte.
"Milan", seufzte ich. Ich wollte ihn nicht einsauen.
Kurz hielt er inne. "Tut es weh?"
Schnell schüttelte ich den Kopf. "Nein, nur das Blut. Du machst dich dreckig."
Ein grausam schönes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er meine Beine enger um seine Hüften schloss. "Ich habe keine Probleme mit Blut." Seine Stimme war ein dunkles Grollen. "Wenn hier jemand Dreck macht, bin ich das."
Wieder stieß er hart in mich rein.
Ich stöhnte. Meinte er die Schnitte, die er mir zugefügt hatte?
"Du machst mich nicht dreckig", wisperte ich.
Tiefe brennende Abgründe, die selbst das Indigo seiner Augen schluckten, starrten in meine, krallten sich fest, nahmen mir die Luft zum Atmen. Beinahe fürchtete ich, er würde mich für diese Widerworte zurechtweisen, doch die Worte schienen in seiner Kehle zu versiegen. Denn in den Abgründen kroch die Gier empor. Kein sanftes Begehren, sondern mörderisches Verlangen, als wolle er mich mit Haut und Haaren verzehren. Und als wolle er das Messer erneut ergreifen und tiefer schneiden. Tiefer in mein Fleisch. Tiefer hinein, bis zu meinen Knochen. So tief, dass es kein gedämpfter Schmerz mehr sein würde, sondern nur noch unermessliche Qualen.
Seine Finger umgriffen mein Haar, zogen es ein Stück zurück. Seine andere Hand krallte sich in mein nacktes Fleisch und auch ich verkeilte meine Nägel in seinem Rücken. So wie er Abdrücke auf mir hinterlassen hatte, wollte ich auch welche auf ihm hinterlassen. Während seine Stöße kürzer und tiefer wurden, bebte mein ganzer Körper.
Die Reibung, die Bilder von den Schnitten und dem Blut, seine nasse Haut an meiner, brachten mich zu Kommen. Ebenso wie wenige Augenblicke später ihn.
Kurz war ich verunsichert, als er sich aus mir rauszog und einen Schritt zurücktrat. Blutige Striemen zierten seine Hüften und meine Schenkel.
Ein altbekanntes Gefühl von Scham kehrte ein. Ich biss die Zähne zusammen, versuchte das unangenehme Gefühl runterzuschlucken. Milan würde nur kurz weggehen und Verbandsmaterial holen, dann würde er wieder kommen, wiederholte ich gebetsmühlenartig. Es gab keinen Grund sich dreckig oder allein zu fühlen.
Milan hielt jedoch inne, musterte mich.
Ganz sanft nahm er mein Gesicht in seine Hände.
"Danke, Ayla", flüsterte er fast lautlos gegen meine Lippen, bevor er mich behutsam küsste.
Es war Balsam für meine Seele und entlockte mir ein Lächeln. Eine Weile verweilten wir und ich badete in dem warmen Gefühl, das er mir gab – seelisch und körperlich. Irgendwann entfernte er sich. Als er zurückkam, säuberte und pflasterte er – ganz der professionelle Arzt – die drei filigranen Schnitte.
Er konnte nicht aufhören mich zu küssen, während er mich wieder ins Schlafzimmer trug. Beinahe wäre er mit mir gegen die Tür gelaufen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihn warnen.
Lachend fielen wir ins Bett und dann lag ich auch schon unter der Decke in seinen Armen, fest umschlungen, während er mir liebevolle Dinge zuflüsterte. Wie wundervoll und kostbar ich war. Und wie viel ich ihm bedeutete. Es beflügelte mein Herz und stillte die namenlosen Unsicherheiten und Ängste, die nach dem Ganzen in mir aufgelodert waren. Losgelöst und entspannt wie noch nie zuvor schliefen wir ein.

Die Sonne kitzelte mich aus dem Schlaf. Ein Schlitz zwischen den dunklen, schweren Gardinen war offengeblieben. Blinzelnd streckte ich mich. Draußen musste herrliches Wetter sein. Nach all dem Regen, kalten Temperaturen und grauem Himmel, waren Sonnenschein und fast schon sommerliche Temperaturen vorausgesagt worden. Lächelnd wandte ich mich zu Milan.
Seine Augen waren geschlossen. Die dichten, dunklen Wimpern warfen anmutige Schatten auf seine Wangen. Am liebsten wollte ich sie berühren, aber ich hielt mich zurück. Er hatte gestern so müde gewirkt, da wollte ich ihn schlafen lassen.
So leise, wie es mir möglich war, schälte ich mich aus der Decke und kletterte aus dem Bett. Kurz zuckte Milan, schien dann aber wieder in den Tiefschlaf zu versinken.
Splitterfasernackt stand ich mitten im Zimmer. Kurz fiel mein Blick auf die drei Pflaster zwischen meinen Beinen. Ehrfurchtsvoll ließ ich meine Finger über sie gleiten. Ein feines Knistern zog über meine Haut und bei der Erinnerung musste ich lächeln.
Aber jetzt war keine Zeit in Vergangenem zu schwelgen. Wo hatte er noch einmal meine Kleidung hingeworfen? In einer Ecke erblickte ich den glänzenden, rosafarbenen Stoff. Fix streifte ich mir das Seidenhängerchen über. Auch wenn wir allein im Haus waren, fühlte ich mich mit einer Lage Stoff auf der Haut wohler. Während Fee auch im Hochsommer gerne mal nackt vom Zimmer ins Bad tapste, brauchte ich auch bei über dreißig Grad mindestens einen Bademantel.
Auf leisen Sohlen schlich ich hinaus und die Treppe runter. Vielleicht könnte ich Milan mit einem kleinen Frühstück überraschen.
Die Rollladen waren unten bereits hochgefahren. Die Sonne tauchte das sonst so kühle Interieur in warmes Licht. Ich lief in die Küche und machte mich ans Werk. Milan mochte an besonderen Tagen Cornflakes zum Frühstück. Als Kind hatte er das wohl ausnahmsweise an seinem Geburtstag essen dürfen. Ich musste schmunzeln. Das Kind im Mann.
Bemüht nicht zu sehr mit Geschirr zu scheppern, bewegte ich mich gefühlt in Slow Motion. Die letzten Tropfen Kaffee liefen gerade durch, als ich zwei Gläser auf das bereits vollgepackte Tablett stellte – wie auch immer ich dieses heile nach oben befördern wollte.
Ich öffnete einen der unteren Küchenschränke, um eine Flasche mit Sprudelwasser herauszuziehen. Während ich, ganz die knauserige Studentin, mit Leitungswasser gut bedient war, trank der feine Herr nur Sprudel.
Die erste Flasche war leer, die zweite auch. Seufzend kniete ich mich hin und schaute durch das Fach. Alle leer. Das konnte doch nicht sein. Sollte ich zu Weihnachten oder seinem Geburtstag genügend Geld haben, würde ich ihm einen Sodastream kaufen.
Suchend lief ich durch die Küche. Von einem Kasten keine Spur. Vielleicht hatte er diesen im Keller gebunkert.
Immer noch bemüht, mucksmäuschenstill zu sein, ging ich zur Tür, die meines Erachtens in den Keller führen musste.
Ich drückte die Klinke runter.
Sie war abgeschlossen.
Überrascht betrachtete ich das Schloss. Es fehlte ein Schlüssel. Generell sah es auch nicht wie ein herkömmliches Schloss für Innentüren aus.
Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht war ich überhaupt nicht die einzige mit Ängsten in diesem Haus. Mir waren bereits bei meinem ersten Besuchen die zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen am Haus aufgefallen. Alarmsysteme, Überwachungskameras im Außenbereich. Auch dass er bei dem Studenten, der letztens für eine Umfrage seiner Masterarbeit aufgeschlagen war, sehr misstrauisch war, war mir nicht entgangen. Und jetzt die extra gesicherte Kellertür ...
Ob bei ihm einmal eingebrochen wurde? Vielleicht könnte ich gleich beim Frühstück mit ihm nachhaken.
Mein Herz machte einen Freudensprung bei dem Gedanken, mich wieder – mit etwas Essen – neben ihn ins Bett zu kuscheln und nach dem Frühstück an unsere gestrigen Aktivitäten anzuschließen. Wobei, so wie ich ihn kannte, dürfte seine Morgenlatte, die ihm tatsächlich eher unangenehm war, der Reihenfolge einen Strich durch die Rechnung machen.
Mein Blick fiel auf die Garderobe und eine Kommode im Flur. Vielleicht hatte er den Schlüssel dort versteckt.
Ich durchsuchte die erste, dann die zweite Schublade. Unter ein paar Reklamebroschüren wurde ich fündig. Drei kleine Schlüssel. Da ich partout nicht einschätzen konnte, welcher passte, nahm ich alle heraus.
Und voila! Der erste passte.
Ich drückte die ungewohnt schwere Tür auf und blickte in einen pechschwarzen Abgrund. Mulmig stellten sich meine Härchen auf. Warum hatten Keller immer so etwas unheimliches an sich?
Ich knipste den Schalter zu meiner Rechten an. Gottseidank, ein wenig Licht erhellte die steilen Treppenstufen.
Ich stieg hinab. Der Geruch von Waschmitteln lag in der Luft.
Unten angekommen rieb ich mir die Arme. Es war bitterkalt. Aber sehr ordentlich.
Bei meinen Eltern sah das Kellerabteil im Mehrfamilienhaus wie eine Rumpelkammer aus Jahrzehnten Sammelsurium aus.
Ah, da waren bereits die Wasserkisten. Ich zückte eine Flasche heraus, als mir eine Tür ins Auge sprang. Es war nicht die einzige hier unten. Aber im Gegensatz zu der Holztür, wo der Waschmittelgeruch am stärksten war und ich seine Waschküche vermutete, war diese massiv. Eine Tür aus Beton etwa?
Neben dem normalen Türschloss befand sich ein weiteres auf Kopfhöhe. Ein eiserner Riegel sorgte für doppelte Sicherheit. Ob das sein Weinkeller war?
Kurz zögerte ich. Wäre es ein Vertrauensbruch einfach nachzuschauen?
Die Neugier siegte. Ich wollte ja nur einen kurzen Blick auf seine edlen Tropfen werfen.
Die beiden verbliebenen Schlüssel passten. Mit einem Klicken öffnete das letzte Schloss.
Mit aller Kraft musste ich die Tür aufstemmen. Jep, definitiv Beton.
Beinahe wäre ich beim Öffnen abgerutscht und hingefallen, als ich mich fing.
Ich blickte in einen düsteren Raum. Das bisschen Licht vom Flur reichte kaum aus.
Vorsichtig tastete ich die Wand neben mir nach einem Schalter ab.
Gefunden.
Klack.
Ein Licht flackerte auf und erhellte endlich das Innere.
Was ...
Vor Schreck fielen mir die Schlüssel aus der Hand. Mit einem Klirren landeten sie auf dem kalten Boden. Doch ich hörte es nur gedämpft. Zu sehr rauschte mir das Blut in den Ohren.
Was zur ...
Graue, mittelmäßig verputzte Wände schluckten das Licht, das spärlich von der Decke fiel. Diese war so niedrig, dass sie ein überaus beklemmendes Gefühl in meinem Brustkorb auslöste. Das einzige Fenster in diesem Raum war mit schwarzem Stoff ... Nein, schwarzer Folie verklebt worden.
Es war wie ein geheimes Versteck, von dem niemand wissen durfte.
Aber kein Panikraum. Es war ein Raum voller Angst.
Mein Herz raste bei dem Anblick dessen, was in der Mitte des Raums stand.
Eine hölzerne Liege.
Ein hohles Kichern entwich aus meinem Mund, dessen Klang mir nicht hätte fremder sein können. Es war wie die Liege bei ihm in der Praxis, nur wirkte diese, als stammte sie aus dem tiefsten Mittelalter.
Ungläubig trat ich ein paar Schritte vor und musterte das merkwürdige Relikt. Es erinnerte mich an Zeichnungen der frühen Neuzeit. Zeichnungen von Streckbänken und Folterinstrumenten.
Erst jetzt bemerkte ich die Fesseln aus Leder an beiden Seiten und Enden der Liege.
Keuchend wandte ich mich ab.
Was war das für Raum?
Ich verstand es nicht, konnte all das hier nicht mit dem Mann, dem es offenbar gehörte, in Einklang bringen.
Half er hier vielleicht heimlich Menschen, die keine Krankenversicherung hatten?
Aber wozu dann die Fesseln?
Auch wenn ich mich an die Hoffnung an etwas Gutes krallte, keimte die Erkenntnis bereits wie ein Geschwür in meinen Gedärmen empor.
Aber ich konnte ... ich wollte es nicht begreifen.
Zwei hölzerne Kommoden oder Theken standen an den Wänden des sonst spärlichen Raums.
Wie in Trance lief ich auf eine zu.
Vor dieser angekommen, ging ich in die Hocke. Während die Tür geradezu hochsicherheitstechnisch abgeriegelt war, gab es hier nur einen bronzenen alten Schlüssel. Es erinnerte mich an die Möbel auf Flohmärkten oder dem Sperrmöbel, nach denen Fee und ich nach Einzug immer Ausschau gehalten hatten. Doch während diese einen gewissen Vintage-Charme besessen hatten, hatten die Möbelstücke hier im Keller etwas Beängstigendes an sich. Wie uralte Überbleibsel, deren Besitzer längst verstorben waren und ihr Tod seitdem in jeder Ritze des Holzes steckte.
Ich drehte den Schlüssel und zog die Tür auf. Beinahe hätte mein Herz aufgehört zu schlagen bei der Befürchtung, was sich darin befinden würde.
Etwas blitzte auf.
Metall?
Mit fahrigen Bewegungen zog ich ein Tablett heraus. Mir wurde speiübel, als ich sah, was auf diesem sorgsam aufgereiht war.
Skalpelle.
Messer.
Scheppernd ließ ich das Tablett auf den Boden knallen.
Erschrocken durch den Lärm fiel ich nach hinten. Landete unsanft auf meinem Hintern.
Entsetzt krabbelte ich ein Stück weg.
Jetzt wurde es mir klar.
So viel wurde mir klar.
"Ayla?"

Down our Darkest PathsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt