Kapitel 21

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Es klang komisch, wenn ich das jetzt so sagte. Aber...Aidan hatte mir nie etwas angetan. Ich kannte ihn zwar nicht, aber bei ihm hatte ich mich irgendwie wohl gefühlt.

Vielleicht war ich gerade auch nur verrückt, aber ich konnte mir nicht anders helfen. Ich hatte ja sonst niemanden. Ich konnte sonst nirgendwo hin.

Mir war klar, dass ich so gut wie niemanden hatte. Daher kam mir Aidan in den Sinn. Und dieser Plan ging mir auch nicht aus dem Kopf.

Also...ich hatte keine andere Möglichkeit...

Mein Herz raste, als ich meine Sachen einpackte. Ich tat es extrem leise. Es war jetzt 00:12 Uhr.

Ich wusste, was ich jetzt tun würde. Ich musste hieraus. Anders würde ich nie entkommen, sonst wäre ich für immer hier eingesperrt.

Ich zitterte extrem. So einen großen Schritt zu gehen...brachte viel Mut mit sich. Aber ich tat es.

Ich checkte nochmal alles, dann war ich bereit. Mein Herz raste immer noch. Ich stand auf und nahm die Tasche in meine Hand.

Jeder hier schlief. Ich tapste aus meinem Zimmer raus, machte meine Zimmertür zu. Dann schlich ich mich ganz leise nach unten.

Ich achtete auf alles. Ich vermied selbst die kleinsten Geräusche. Wenn mich jetzt jemand hören würde, wäre ich am Arsch.

Ich erreichte die Haustür. Diese öffnete ich ebenfalls ganz leise. Ich trat raus und schloss sie genauso leise wieder.

Als ich draußen war, starrte ich geschockt gegen die Tür. Ich...konnte es nicht glauben. Für einen Moment dachte ich nach und zögerte nochmal.

Nein, ich muss hier weg

Damit...ging ich. Ich lief von unserem Grundstück weg. Der Wald war dunkel, aber ich hatte eine Taschenlampe an.

Schon liefen die Tränen über meine Wangen. Tränen der Erleichterung. Tränen der Freude, aber auch der Angst.

Ich lief einfach. Ich lief vor mich hin, ohne zurück zu schauen. Denn dort würde ich nie wieder hin zurück gehen.

Mein Körper zitterte immer noch. Es war kalt, und es nieselte ein wenig. Aber das war gerade mein kleinstes Problem.

Ich schluchzte leise, als ich Richtung Stadt lief. Nie wieder...würde ich mehr zurück gehen. Das, was Mom und Fred mir angetan hatten, ging zu weit.

Jetzt realisierte ich auch alles, was passiert war. Jetzt gerade war ich an meinem tiefsten Punkt in meinem Leben. Und Mom merkte es nichtmal.

Nein, sie interessierte sich nicht dafür. Sie glaubte mir nicht. Sie hatte mich als eine Lügnerin hingestellt.

Ich fasste es nicht, dass ich nicht schon früher abgehauen war. Ich bereute es. Auch wenn ich wusste, dass das hier vielleicht auch nicht die beste Idee war.

Doch ich ging. Mein Körper schmerzte immer noch, meine Beine und mein Unterleib. Aber diesmal hielt ich es einfach aus.

Und so...begann meine eigentliche Geschichte.

...

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aidan...?

angel || aidan gallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt