Kapitel 9

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(Hailys Sicht)

Nein, Nein, Nein. Ich will nicht wegziehen. Gerade fühlte ich mich hier so wohl und geborgen. Lucy und Katy waren meine neue Familie geworden. Sie haben ihren Platz in meinem Herzen gefunden. Und Tyler ist ein Teil von mir. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ist ohne, dass er immer in meiner Nähe ist. Nur eine Tür gegenüber.Eine Träne kullerte wieder meine Wange herunter.Was hat Dad nur gemacht? Wieso war Lucy so extrem sauer auf ihn? So sauer, dass wir ausziehen müssen. Schon morgen.Dad kam zur Tür herein. „Oh schön das ihr alle zusammen seid" stammelte er vor sich hin. Sein Blick begrenzte sich auf den Boden und er sah sichtlich nervös aus.„Wieso müssen wir ausziehen. Das kann doch nicht dein Ernst sein? Das hier ist unser neues Zuhause unsere neue Familie." Brach es aus Logan heraus. „Ihr... ihr wisst...?" Dad war überrascht.„Ja wir haben den Streit mitbekommen" antwortete Tyler.„Logan, Haily dann wisst ihr ja schon, dass wir morgen ausziehen werden."Logan führte am besten das Gespräch mit Dad, denn ich war absolut nicht in der Lage darüber zu sprechen.„Wohin wollen wir denn auf die Schnelle?"„Ich habe uns gerade eine kleine Wohnung für den Übergang besorgt. Nicht groß aber ausreichend" „Wo?"„Es ist nicht sehr weit weg. Wir bleiben im selben Ort wohnen". Ich war ein bisschen erleichtert. So musste ich wenigstens nicht die Schule wechseln. „Aber warum?" mischte ich mich nun ein.Dad blickte wieder zu Boden und sah mitgenommen aus.

„Wir haben eine unüberbrückbare Differenz". War das jetzt der wissenschaftliche Ausdruck für ‚Ich habe Lucy betrogen'.? „Fangt an zu packen. Bitte" Dad kehrte uns den Rücken zu und schloss die Tür.Logan stand immernoch sichtlich unzufrieden mit Dads Antwort in meinem Zimmer. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf „Ich gehe packen. Bis Morgen" er schaute uns nicht an sondern verschwand einfach. Selbst ihm macht der Umzug zu schaffen. Da sieht man mal wieder, dass uns diese Familie sehr ans Herz gewachsen ist.„Ich muss auch packen" meine Finger wischten die wenigen Tränen auf meinem Gesicht weg. „Soll ich dir helfen?" fragte Tyler.„Nein. Ist gut ich schaffe das schon alleine" ich gab mich stark. Doch das war ich nicht.„Wir sehen uns später" er gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Stirn und ging dann. Jetzt heißt es packen.Ich wusste gar nicht wie viel Zeug ich hatte. Aber es stapelte sich alles in riesigen Kartons. Am Ende hatte ich zehn Stück vollgestopft, kurz vorm platzen. Nur das Nötigste war noch nicht eingepackt. Am Abendbrotstisch sahsen alle nur vor sich hin schweigend und stocherten in ihrem Essen herum. Lucy kam erst an den Tisch als Dad fast fertig war und würdigte ihn keines Blickes.Danach begab ich mich bedrückt nach oben ins Bad und machte mich fertig. Morgen war ja auch noch Schule. Dad und Lucy gingen mir einfach nicht aus dem Kopf. Wieso trennen sie sich so plötzlich? Da ist irgendetwas schlimmes passiert.

In Schlafsachen tapste ich zurück in mein Zimmer und lies mich auf mein Bett sinken. Das Licht war aus, das Fenster auf, die Grillen zirpen ihr leises Liedchen und die blauen Mondstrahlen durchleuchteten mein Zimmer. Ich schaute auf die Uhr. Schon Mitternacht und meine Augen waren immernoch offen. Ich drehte mich von der einen Seite zur anderen. Es half nichts. Einschlafen erschien mir unmöglich.Kurzentschlossen stand ich auf und lief aus meinem Zimmer. Ich wusste genau zu wem ich wollte. Zu dem einzigen Menschen, bei dem ich immer einschlafen kann egal was passiert ist oder was mich vorher daran gehindert hat.Ganz langsam drückte ich die Türklinke zu Tylers Zimmer herunter. Durch einen Spalt sah ich, wie er auf seinem Bett lag. Vorsichtig und auf Zehenspitzen trat ich herein und schaute ob er schon schläft. Es sah ganz so aus. Aber Sehen im Dunklen ist eine unsichere Sache.Trotzdem denke ich waren seine Augen zu also wollte ich mich wieder verziehen.Tyler Stimme flüsterte leise durch den Raum „Ich habe gehofft, dass du kommst". Er war also doch noch wach. Ich drehte mich zu ihm um und trat wieder an sein Bett heran. Nur die schwarzen Umrisse seines Körper konnte ich im Dunklen erkennen. Er hob die Decke hoch. Ein Signal, dass ich mich dazu legen sollte. Genau das wollte ich auch und flink kroch ich zu ihm unter die Bettdecke und presste meinen Körper dicht an ihn heran.

Seine Wärme durchfuhr mich von oben bis unten und sein Arm legte sich schützen über mich drüber. Meine Hand faltete ich in seine hinein und schon fühlte ich mich viel besser und beschützt. Er war müde, deshalb versuchte ich auch nicht mit ihm zu reden. Aber das hätte ich sowieso nicht hinbekommen. Keine zwei Minuten später war ich in einen tiefen Schlaf gefallen.

Only One Person and your life is changing! TEIL 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt