Kapitel 16

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(Hailys Sicht)

Nach einer vorallem kurzen Nacht holte mich mein Wecker aus meinem traumlosen Halbschlaf. Obwohl traumlos kann man nicht sagen, denn eigentlich träumt man in jeder Nacht etwas. In den Träumen sollen wir die Ereignisse des Tages verarbeiten. Habe ich mich dewegen mit der Situation abgefunden? Nein! Die meisten Träume geschehen aber unbewusst und am Morgen haben wir alles vergessen. Warum eigentlich? Schade, so wissen wir weniger als die Hälfte der Gesamtheit von Träumen, die wir jemals hatten.Müde schleppte ich mich auf den Flur. Wo war doch gleich das Bad? Entweder rechts hinten oder doch links.Nach langem hin und her überlegen entschied ich mich für die linke Seite. Ein Fehler wie sich beim Öffnen herausstellte. In dem Raum war keine Dusche oder Toilette, sondern ein schlafender Dad. Ups! Schnell versuchte ich die Tür leise zu zumachen. Bei versuchen bleibt es auch. Die Tür knallte förmlich ins Schloss. Hoffentlich habe ich Dad nicht geweckt. Er hat sich immerhin Urlaub genommen, um die Wohnung zuende zu renovieren. Im Gegensatz dazu müssen Logan und ich in die Schule. Ich brauche auch dringend Urlaub von der Schule.Jedenfalls trugen mich meine Füße jetzt nach rechts. Hier musste das Bad sein. Jap, ich hatte recht. Ich ging rein und zog mich an.Ein schwarzes Crop- Top mit meiner schlichten Jeans- Shorts. Dazu kombinierte ich ein schwarz- weises Karohemd, welches etwas groß war.

Dann machte ich mich auf den Weg ins Esszimmer, welches gleichzeitig die Küche war. Logan lehnte oberkörperfrei am Fensterbrett, mit einer Müslischale in der Hand. „Morgen Schwesterchen" nuschelte er mit vollem Mund.„Rede nicht mit vollem Mund sonst verschluckst du dich noch. Und du weißt genau wie schlecht ich in diesem DRK Kurs beim Thema Wiederbelebung war" Ich ging zum Tisch und kippte mir auch mein Müsli in die Schale.„Ich belebe mich selber wieder" sein Grinsen wurde weiter. Meine Augenbraue zog sich skeptisch nach oben. Aber er beachtete das gar nicht.„Willst du heute so zur Schule gehen?" mein Finger zeigte auf den Oberkörper von Logan. „Wieso nicht?" Ironie.„Ich meine den meisten Mädchen würde es gefallen. Aber was wohl Lynn dazu sagt" „Jaja ich habe verstanden ich gehe mich ja schon umziehen" er verdrehte die Augen. „Vielen Dank". Ich verbeugte mich dankend vor ihm.Logan war nach Zehn Minuten auch endlich fertig geworden und wir konnten uns auf den Weg zur Schule machen.Die Bushaltestelle war nur auf der entgegengesetzten Straßenseite, weshalb wir über die Zebrastreifen liefen und uns zu den anderen wartenden Schülern stellten.Nach fünf Minuten rollte der Bus an. Zusammen begaben wir uns in die stikige Busluft. Es war ein anderer Bus als sonst. Wir fuhren nicht mit der 301 sondern mit der 340.Das hier war eindeutig der heruntergekommenere von beiden. Nicht nur der Gestank, die Unordnung und der Dreck störten mich extrem.

Auch die Insassen waren eine absolute Zumutung. Überall flog Zeug, wie Papier und Flaschen, herum. Die Meisten schrien quer durch den Bus und hatten ihre schmutzigen Füße über die Lehne gehängt.Entnervt setzte ich mich neben Logan auf einem leeren Platz. Kaum zu glauben, dass die Meisten in diesem Bus kaum jünger als ich waren. Das ganze ähnelte eher einem Affenstall voller Grundschüler. Wenn ich hier Busfahrer wäre, hätte ich mich spätestens nach einer Woche an die Wand gefahren. Jemand trat unentwegt gegen meinen Sitz. Nach fünf Minuten hatte ich genug. Das Maß ist voll. Ich lasse mir nicht meine Ohren zuschreien und dazu auch noch meinen Rücken zertreten. Durch den Sitzspalt drehte ich mich nach hinten und motze drauf los. Meine Spezialität.„Kannst du mal aufhören deine schmutzigen, fetten Treter gegen meinen Sitz zu stemmen?"Ethan saß dahinter. Ich kannte ihn, da er aus meiner Parallelklasse war. Viel weiß ich zwar nicht über ihn aber genug um ihn nicht leiden zu können. Der hatte auch mal was mit Chloe. Mehr braucht man nicht wissen.„Könnte ich schon" er grinste mich frech an.Ethan machte keine Anstalten die Füße von meinem Sitz zu nehmen. „Was jetzt? Wird's bald. Nimm das weg, was du deine Füße nennst"„Ich habe zwar gesagt das ich theoretisch kann. Aber praktisch will ich nicht"„Nimm die jetzt sofort da weg oder..." >Reiß dich zusammen Haily. Nicht schon vor der Schule die Krise bekommen<.„Sonst was?" er provoziert. Der Bogen überspannt sich.

„So jetzt reichts" ich wollte seine Füße gewaltsam nach unten drücken. Doch Logan zog mich zurück auf meinen Sitzplatz.„Haily bekomme dich wieder ein. Das hier ist doch nicht dein Niveau" „Aber er hat mich provoziert" „Komm runter".Ich atmete tief durch. „Alles wieder okey?" „Ja wenn man diese Umstände verdrängt, dass wir in diesem Bus sitzen und das nur weil Dad irgendeinen Scheiß gebaut hat und Lucy sich getrennt hat." Ich wurde dabei immer lauter. „Hey es wird schon wieder. Ich weiß was du meinst." Er nahm mich in dem Arm. Die ganze Enttäuschung und Wut über die Situation kam in mir hoch.



Only One Person and your life is changing! TEIL 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt