Kapitel 11

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(Hailys Sicht)

Deutsch hatte ich ohne Tyler, deshalb hatte ich auch niemanden, der mich wach hält.Meine Gedanken schweiften permanent vom Unterricht ab, dagegen konnte ich nichts tun. In meinem Kopf drehte sich alles um Dad und Lucy. Heute Morgen wirkte Lucy wirklich sehr traurig und mitgenommen. Was ist nur passiert?Dad hat sich nicht mal heute Morgen blicken lassen. Wohin hat er sich denn verdrückt? Ob er Lucy noch liebt?Keine Ahnung. Ich kann seine Gedanken ja nicht lesen. Aber wie kann man sich nur von dem Einen auf den anderen Tag so dermasen streiten, wenn man sich liebt? Jetzt scheinen die Aussichten auf Versöhnung gleich Null zu stehen. Ach ich verstehe das Leben einfach nicht.Eigentlich passiert ja nichts ohne Grund. Wenn es so sein sollte kann ich aber keinen tiefsinnigen Hintergedanken herausfiltern. Gerade waren unsere Leben nämlich perfekt. Wieso sollte uns das Universum diese Stimmung vermiesen wollen? „Haily!" rief jemand.Mein Kopf schreckte von dem Tisch nach oben. Wenn der Lehrer mich etwas gefragt hat: Ich habe definitiv keinen blassen Schimmer um was es ging. „Ja" entfuhr es mir vorsichtig.„Gut dann trage ich dich zum Planungskomitee für Schulveranstaltungen ein" Warte was? Niemand meldet sich freiwillig für diesen Scheiß. Da muss man nämlich seine Freizeit damit verbringen Schulbälle oder soetwas zu planen. Und wirklich niemand hat Lust dafür den halben Nachmittag in der Schule zu verbringen.

Ich habe keinen Bock mich mit den motivierten Strebern des Planungskomitees zu treffen, um über die Farbe von Luftballons und des Konfetties zu disskutieren.Wer hatte überhaupt meinen Namen gerufen? Mich zu nominieren ist der Untergang dieses Komitees. Mit meiner Organisation und Planung läuft dort gar nichts mehr. Der Lehrer war es nicht. Es war irgendeine Mädchenstimme, die mir ziemlich bekannt vorkam aber ich nicht zuordnen konnte.Mein Blick wanderte durch die Klasse. Bei einer Person blieb ich stehen. Jetzt weiß ich es wieder: Chloe. Diese falsche Schlange lächelte mir hinterlistig entgegen und klimperte mit ihren Fake- Wimpern. Die tut auch alles dafür, damit ich so wenig Zeit wie möglich mit Tyler verbringe. Wie ich sie hasse. Ich warf ihr einen genauso falschen Blick entgegen. Sie ist so billig. Als ob sich Tyler jemals wieder mit so Einer abgeben würde.Sie steckt immer in super engen und kurzen Klamotten. Genauso wie der Rock heute, der ihr kurz über den Arsch reichte. Dazu trägt sie eigentlich immer 10- 15 Zentimeter hohe Absätze, das ist schon ein festgeschriebenes Gesetzt. Das kann doch nicht gesund sein. Und sie riecht immer nach 100 verschiedenen Düften, die sich allerdings zu einem bestialischen Gestank vermischen. Wie in einer Parfümerie. Schrecklich! Dabei bekomme ich immer Brechreiz.Von ihren mega schlecht aussehenden und billigen Extansions will ich gar nicht erst anfangen. Gerade wirft sie sich die erdbeerroten (fake) Haare über die Schulter.

Heute trägt sie außerdem noch so einen knallroten Lippenstift. Der schreit doch schon -Hallo ich bin eine Schlampe-. Angewiedert drehte ich mich wieder nach vorne zur Tafel. Der Unterricht wurde durch die Klingel beendet. Zum Glück! Schnell packte ich mein Zeug zusammen. Ich will einfach nur raus aus diesem stickigen Raum.Vor der Tür tippte mir jemand von hinten auf die Schulter. Ich wusste sofort wer es ist. Das lag vorallem an der kilometer langen Duftwolke. Unwillkürlich rümpfte ich die Nase und drehte mich genervt zu Chloe um. „Was willst du?"

Only One Person and your life is changing! TEIL 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt