Kapitel 47

2.3K 107 4
                                    

(Hailys Sicht)

Es war halb Acht und wir waren entgültig fertig. Maddy hatte mein verkrüppeltes Ich von heute Morgen in halbwegs annehmbares Mädchen verwandelt.Ich trug ein enges kurzes Kleid, was ziemlich bunt war. Es enthielt die Farben blau, rot, gelb, grün und etwas orange. Maddy meinte durch bunte Farben wird meine Laune auch besser. Da hatte sie auch durchaus nicht ganz unrecht. Meine Haare hatte ich zu lockeren, großen Wellen eingedreht. Diese fielen mir leicht über die Schultern.Zu guter Letzt zog ich mir noch meine korall-farbenen High- Heels an. Fertig und ich war selbst ganz zufrieden mit mir.

Maddy sah aber auch ganz bezaubernd aus. Sie trug ein komplett pinkes kurzes Kleid. Ab der Hüfte wurde es etwas weiter. Sie hatte weiße Riemchen- High- Heels gewählt. Ihre extrem langen nahezu schwarzen Haare, vielen geglättet über ihre Schulter. „Okey, wollen wir?" fragte sie mich. Ich nickte etwas zögernd. „Sei nicht so skeptisch. Du wirst sehen, dass die Party gut wird". Zusammen gingen wir also aus unserem Zimmer heraus.

Unsere Schuhe klackerten auf dem harten Boden. Ich mag dieses Geräusch von Absätzen nicht, deshalb trage ich eigentlich auch nie welche.Wir liefen aus dem Hostel zum Strand. Wir waren allerdings nicht die Einzigen. Auch andere in unserem Alter verließen, aufgebretzelt den HauptAm Strand sah ich eine riesige Terasse, die überdacht war und an den Seiten lediglich ein Geländer hatte. Eingang. An dem schlängelten sich viele Lichterketten entlang, die ein gelbliches angenehmes Licht schufen. Die vielen Menschenstimmen hörte ich jetzt schon, vermischt mit der Musik. Es wäre eigentlich richtig romantisch und mega schön hier. Aber naja meine Gedanken hielten an Tyler fest. Aber an dem Arschloch Tyler und nicht an dem der mich verliebt anschaut.

Endlich waren Maddy und ich bis nach Vorne durchgedrungen und betraten nun genau diese wunderschön beleuchtete Veranda. Überall waren Menschen, die tanzten und sich angeregt unterhielten. Der Boden bestand aus rötlichen Terassensteinen, die in einem großen Rechteck aneinander gereiht waren. An den Tischen versammelten sich kleinere Grüppchen und befanden sich in einer ausgelassenen Partystimmung. Das liegt aber wahrscheinlich auch am Alkohol, den ich bis hier her riechen konnte. Der stechende Geruch verbreitete sich in meiner Nase. Wie ich Alkohol hasse. In Massen beherrscht er deinen Körper und du verlierst die komplette Kontrolle über dein Verstand und Handeln. Und die Vorstellung, über den Verlust meiner Eigenständigkeit jagt mir jetzt schon eine Gänsehaut über den Körper.

Ich lief einmal quer über die Veranda zu einem der Geländer. Und zwar zu dem am wenigsten besetzten. Zwischen den rundlichen Stehtischen tanzten und torkelten einige Leute herum. Partys sind einfach nicht mein Ding. Maddy war schon verschwunden und quatschte mit irgendeinem Typen an der Theke. Ich meine ich freue mich ja für sie aber wozu hat sie mich dann mitgeschleppt, wenn ich sowieso bloß einsam und verlassen an einem Geländer hocke?Zu allem Überfluss erspähten meine Augen auch noch Tyler an dem Geländer schräg gegenüber. Er stand gemeinsam mit Tristan und zwei Mädchen am Geländer angelehnt und schien mich zu beobachten.

Ich spürte schon wieder langsam die Tränen in mir aufsteigen. Wie kann er sich nur jetzt schon wieder mit neuen Mädchen treffen? Wir sind erst einen Tag getrennt. Wieder beweist er mir, wie egal ich ihm eigentlich war. Hätte er wahre Gefühle für mich würde er sich nicht so schnell neue Schlampen angeln. Enttäuscht richtete ich meinen Blick woanders hin. Ich kann und will mir das nicht anschauen. Von ihm lasse ich mir mein Leben nicht versauen. Soll er doch machen was er will. Am Besten zeige ich ihm auch Mal, wie scheiß egal er mir ist. Was er kann, kann ich schließlich auch.

Wild entschlossen lief ich zu einem Tisch mit einer Flasche Wodka und schnappte sie mir mit einem Griff.„Hey spinnst du? Kauf dir selber etwas." Rief mir der Typ von dem Tisch noch hinterher. Ich drehte mich im Gehen um, streckte ihm den Mittelfinger entgegen und setzte die Flasche auch schon an den Mund an. Dann nahm ich den ersten kräftigen Schluck aus der Flasche.Der Wodka lief mir die Kehle herunter. Es brannte unglaublich stark. Ich merkte, wie die Flüssigkeit meine ausgetrocknete Kehle herunterlief und sich Stück für Stück mit meinem Blut vermischte. Der erste Schluck war grausam. Vor Schmerz kniff ich meine Augen zu. Doch dieser Schmerz tat gut, er lenkte mich von Tyler ab und somit folgten immer mehr Milliliter aus der Flasche, die ebenfalls den Weg durch meinen Mund ins Blut fanden. Zwischendurch wanderte mein Blick immer wieder zu Tyler, der mich anscheinend gar nicht mehr wahrnahm sonder nur noch mit diesen Mädchen redete.

Dies animierte mich erst recht dazu die Flasche auszutrinken.Spüle den Schmerz mit Alkohol hinter. Das ist zwar keine Lösung aber lenkt mich wenigstens für den Moment von anderen Problemen ab.


Only One Person and your life is changing! TEIL 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt