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Enrico

»Bleib stehen und rede«, sage ich und umfasse ihren Arm. »Was soll das hier?«, frage ich genervt, als sich unsere Augen treffen. »Hast du mich nicht vermisst? Deine Liebe.. erste Liebe.« »Aria, was soll das?« »Ich liebe dich, Enrico. Das was ich damals gemacht habe, war ein Fehler.« »Und das hast du nach 3 Jahren bemerkt?« Sie verdreht ihre Augen und verschränkt ihre Arme. »Meine Liebe zu dir ist echt.«

Als ich etwas erwidern will, sehe ich, wie Ginevra auf uns zu kommt. »Was wird das hier?«, fragt sie und drückt auf ihre Brust ein Foto. Aria grinst und reißt es aus ihrer Hand. »Das Bild ist nach unserem ersten Date entstanden. Erinnerst du dich noch, Enrico-« »Willst du mich eigentlich verarschen?«, knurrt Ginevra und packt sie am Arm. »Ich gewinne immer und du, du kleine Hure, wirst meinen Mann nicht von mir wegnehmen«, faucht Aria. Ginevra atmet tief ein und aus und lässt sie los. »Verzieh dich, Aria.« »Aria, wir reden später-« Sofort dreht sich Ginevras Kopf zu mir und sie verengt ihre Augen. »Das ist jetzt nicht dein ernst.« Ich lege mein Kopf schief und versuche die Situation ein wenig zu retten, aber nein. Das wird nichts.

»Am Ende des Tages, wird er zwischen meinen Beinen liegen, Süße.« Mit einem Ruck verpasst Ginevra, ihr eine Ohrfeige. »Mio dio«, murmele ich und ziehe sie zurück. Wachmänner kommen auf uns zu und heben Aria hoch. »Sie soll verschwinden«, zischt Ginevra. Während Aria beleidigt, tragen die Männer sie weg.

»Was war das jetzt?«, frage ich unglaubwürdig. Sie schaut zu mir und fängt an zu lachen. »Wieso zum Teufel lachst du?« »Ich habe dir geholfen.. oder wolltest du ihr schon eine Chance geben? Man, Enrico. Du bist vielleicht 12 Jahre älter als ich, aber bist echt dumm.« »Du nennst mich dumm? Mich? Ich habe dir vertraut und-« »Mir vertraut? Du hast mir nichts gesagt.« »Weil es dich nicht interessiert.« »Ich bin wegen dir eine Pellegrini geworden- also habe ich auch das Recht zu wissen, was mein Ehemann alles erlebt hat.« »Sie ist mir fremdgegangen«, sage ich knallhart und atme erleichtert aus. Endlich

»Und du rennst ihr noch hinterher und hast Depressionen?« »Ich habe nie gesagt, dass ich deswegen depressiv bi-« »Mio dio! Sie ist dir fremdgegangen!« Sie legt ihre Hände auf meine Schultern und schüttelt mich vor und zurück. »Ich will euch ungern stören- aber jeder will, dass ihr tanzt«, unterbricht uns Aurora. Ginevra entfernt sich von mir und nickt.

Die Gäste blicken uns erwartungsvoll an, während wir uns in die Mitte der Tanzfläche begeben. Die Musik beginnt wieder, und ich schlinge meinen rechten Arm um ihre Taille, ziehe sie näher zu mir. Ihre Hand liegt in meiner, und ich führe sie in den Tanz. »Denk nicht falsch von mir. Ich versuche dir nur zu helfen«, schildert sie. »Aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie du so eine lieben kannst? Sie ist so eine Zicke.«

Als ich in Ginevras Augen schaue, fühle ich etwas ganz anderes. Plötzlich fängt mein Bauch an zu kribbeln und mein Herzschlag beschleunigt sich. »Sie war nicht so.« »Oder du warst einfach blind«, entgegnet sie.

Die Musik schwillt an, und ich ziehe sie noch näher an mich heran. »Du siehst wirklich schön aus«, sage ich und schaue zu ihren vollen Lippen. »Wieso bist du plötzlich so nett?« »Du versuchst mir zu helfen, also versuche ich nett zu sein.« »Hmm, gefällt mir. Besser als ein Eisblock aufjeden Fall.«

»Na klar«, murmele ich. Plötzlich taucht dieser Damian auf und nähert sich uns. Er lächelt freundlich und tippt auf Ginevras Schulter. »Darf ich um einen Tanz bitten?«, fragt er, seine Augen auf sie gerichtet. Ich sehe sie an und warte auf ihre Reaktion. Sie lächelt und nickt. »Natürlich«, sagt sie, löst sich von meinem Griff und nimmt Damians Hand. Soll das ein Witz sein? Bevor ich was sagen kann, werde ich von Aurora gezogen. »Wir tanzen jetzt«, sagt sie bestimmend und verschränkt unsere Hände. »So mein lieber Bruder, wann willst du zugeben, dass du eifersüchtig auf sie bist?« »Wie bitte?« »Sie tanzt mit Damian und du siehst so aus, als würdest du gleich platzen.« »Woher kennst du seinen Namen?«, frage ich. »Sie hat mir von ihm erzählt.« »Sie meinte zu mir, er sei ihr Freund. Stimmt das?« »Joooa? Sie hatten halt was miteinander.« »Und wieso ist er da? Es ist ihre Hochzeit.« »Was tut man nicht für die Liebe?« »Aurora«, brumme ich mit fester Stimme und schaue wieder zu Ginevra rüber. Wieso lächelt sie bei ihm so.. echt.

»Ich finde es toll, wie sie Aria eine reingehauen hat«, holt mich Aurora aus den Gedanken zurück. »Das war zu viel-« »Zu viel? Weißt du was ihr Geschenk war?«, fragt sie. »Ein Foto von ihr und dir und ein Zettel wo drauf stand, dass du ihr gehörst - die ist ehrlich bekloppt«, fügt sie hinzu. »Ich will mit ihr nicht zusammen kommen, Aurora. Aber..« Ich denke nach, doch mir fällt nichts ein. »Merkst du was? Ich finde Ginevra tut dir gut. Vielleicht ist sie ja auch die Richtige?« »Das ist unwahrscheinlich, wir sind zu verschieden.« »Wenn du für sie was fühlst, auch wenn es was kleines ist, zeig es ihr«, erläutert sie. »Du musst dich trauen, sonst wirst du sie auch verlieren.«

»Alles klar, das reicht. Sie hat genug mit ihm getanzt«, sage ich und löse mich von meiner Schwester. Ich gehe auf die zwei zu und ziehe Ginevra zu mir. »Ich brauche dich, Amore mio«, sage ich und verschränke unsere Finger. »Jetzt?« »Jetzt.«

Ginevra setzt sich auf den Stuhl hin und zieht ihre Pumps aus. »Also was ist? Wegen dir habe ich meinen Tanzpartner verloren.« »Was findest du an ihm so toll? Er ist einfach Damian.« »Und du bist einfach Enrico.« Ich verdrehe die Augen und setze mich ebenfalls hin. »Hör auf, jedes Mal etwas zu erwidern.« Sie blickt zu ihren Füßen und seufzt. »Was ist los?«, frage ich. »Meine Füßen tun weh.« »Ja, schau mal wie hoch die Schuhe sind.« »Schönheit ist nun mal wichtig.« »Du bist auch so schön«, sage ich ohne nachzudenken und kann meine Augen von ihr nicht nehmen.

Merda, cosa c'è di sbagliato in me

La mia altra metàWo Geschichten leben. Entdecke jetzt