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Enrico

Ich sitze vor meinem Computer und starre fassungslos auf den Bildschirm. Vor einiger Zeit hatte ich Überwachungskameras im Haus installiert, einfach um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Und jetzt sehe ich das Unfassbare: Meine Ehefrau küsst Damian, ihren angeblichen normalen Freund.

Mein Herz rast, aber nicht aus Schmerz - aus purer Wut. Wie kann sie es wagen? Diese Szene macht mich rasend. Die ungewollte Eifersucht kocht in mir hoch, ich will sie nicht mit anderen Jungs sehen, erst recht nicht so. Mein Kopf schwirrt vor Zorn und ich will am liebsten den Bildschirm zerschlagen. Diese Gefühle, die ich habe - sie machen mich nur noch wütender.

Ich stürme aus meinem Büro. Die Tür knallt hinter mir zu, und ich sehe Luka. an. »Verschieb alle meine Meetings«, sage ich scharf. Ohne auf eine Antwort zu warten, marschiere ich schnellen Schrittes aus der Zentrale. Meine Gedanken sind ein einziges Chaos, als ich auf dem Parkplatz ankomme und in mein Auto steige. Ich starte den Motor, und ohne zu zögern, fahre ich los.

Meine Hände umklammern das Lenkrad, und ich fahre schneller, als ich sollte. Der Zorn und die Eifersucht treiben mich an.

Ich erreiche das Anwesen und bremse abrupt vor der Einfahrt. Ohne zu zögern, stürme ich durch die Haustür und direkt ins Wohnzimmer. Dort sitzt Ginevra mit ihren zwei Freundinnen und Damian, als wäre nichts passiert. Sie lachen und plaudern, als ob alles normal wäre. Mein Zorn flammt wieder auf. Ich gehe auf Damian zu, und bevor jemand reagieren kann, verpasse ich ihm eine Ohrfeige. Er schaut mich fragend an, aber ich halte nicht inne. Der nächste Schlag trifft ihn härter, und er taumelt seitlich.

»Wie kannst du es wagen?!«, brülle ich, meine Stimme zittert vor Wut. Alle starren uns entsetzt an, doch das ist mir egal. Damian richtet sich schnell wieder auf und schaut mir direkt in die Augen. »Was soll das, Enrico?«, fragt er provokativ. »Hast du Angst, dass sie jemanden findet, der sie wirklich liebt?« Ginevra steht auf, ihre grünen Augen fest auf mich gerichtet. »Was soll dieser Auftritt?«, fragt sie ruhig, aber bestimmt. »Wie kannst du ihn küssen?«, fauche ich, meine Stimme vor Zorn bebend.

Damian grinst schief und tritt einen Schritt auf mich zu. »Vielleicht liegt es daran, dass du nicht verstehst, was sie wirklich braucht. Oder willst du es einfach nicht sehen?« »Freunde?«, höhne ich. »Freunde küssen sich nicht so!« »Hör auf«, sagt Ginevra und sieht mich direkt an, als wollte sie mir etwas verdeutlichen, das ich nicht verstehen will oder kann. »Wir sollten gehen«, sagt Ginevras Freundin Amelia und zieht Mira und Damian hinter sich her.

Nachdem Damian und die anderen gegangen sind, bleibt nur Stille zurück. Ich stehe da, atemlos und zornig, während Ginevra mich wütend anstarrt. Ihre Augen funkeln vor Zorn, und ich spüre die Spannung im Raum. »Was sollte das?«, fragt sie, ihre Stimme scharf. »Warum hast du so überreagiert?« Ich sehe sie an, meine Wut noch immer brodelnd. »Warum? Weil es mir nicht egal ist, was hier passiert«, antworte ich heftig. »Egal, wie unsere Ehe zustande kam, du bist immer noch meine Frau.« Sie schüttelt den Kopf, ihre Hände zu Fäusten geballt. »Unsere Ehe ist nichts weiter als ein Zwang, eine Fassade. Du hast kein Recht, mich so zu kontrollieren und Damian anzugreifen.« »Du hast ihn geküsst und das-«

»Du bist eifersüchtig?«, fragt sie, ihre Stimme nun fast spöttisch. »Wir haben nie Liebe füreinander empfunden, Enrico. Warum tust du so, als ob?« Ich sehe sie an, kämpfe mit den Worten, die mir auf der Zunge liegen. »Wir können nicht so weiter machen«, kommt es von ihr. »Was willst du damit sagen?«, frage ich, mein Herz schlägt schneller. »Dass wir beide unglücklich sind!«, ruft sie aus. »Aber wir können uns nicht scheiden lassen und du weißt das. Diese Ehe ist eine Last. Ich habe meine Freiheit verloren!« »Was schlägst du denn vor?«, frage ich scharf. »So zu tun, als wäre nichts? Dich mit anderen Männern zu treffen und mich wie ein Idiot fühlen zu lassen?« »Ich schlage vor, dass wir uns aus dem Weg gehen«, antwortet sie kalt. »Dass wir zumindest in dieser Situation etwas Frieden finden, indem wir Abstand halten.«

Ich spüre, wie mein Zorn erneut aufkocht. »Fein«, sage ich, meine Stimme eiskalt. »Abstand. Wenn das alles ist, was du willst, dann soll es so sein.«

»Schalte diese Kameras aus«, befiehlt sie und geht anschließend die Treppen hoch. Ich schlucke hart und atme tief ein und aus.

Non è ancora finita

La mia altra metàWo Geschichten leben. Entdecke jetzt