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Ginevra

Sonntag, 27. Oktober
»Wohin fahren wir?«, frage ich Enrico. »Überraschung«, antwortet er und grinst. Seit 15 Minuten sitzen wir im Auto und fahren. »Was machen die Babys?«, fragt er nach. Ich blicke auf die Zwillinge auf der Rückbank, die friedlich schlafen.

Schließlich kommen wir an ein großes, schmiedeeisernes Tor. Zwei Männer in Anzügen stehen davor, mustern unser Auto kurz und öffnen dann das Tor. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, als wir die Auffahrt hinauffahren. Langsam lichtet sich das dichte Grün der Bäume, und ein riesiges Anwesen kommt zum Vorschein.

Vor uns erstreckt sich eine prächtige Villa, umgeben von weitläufigen, gepflegten Gärten. Das Gebäude ist elegant und imposant, mit hohen Fenstern und einem majestätischen Eingang. »Überraschung«, sagt er leise und greift nach meiner Hand. »Willkommen in unserem neuen Zuhause.«

Ich kann kaum glauben, was ich sehe. Während wir aus dem Auto steigen und die Stufen zum Eingang hinaufgehen, bin ich überwältigt von der Schönheit und dem Glück, das mich hier erwartet.

»Das Kinderzimmer steht erstmal frei. Da habe ich mir gedacht, dass du die Möbel aussuchen kannst«, schildert Enrico und nimmt die Babys in seine Armen. »Lass uns hoch«, sagt er. Die Treppenstufen sind so elegant und groß - ich bin fasziniert.

»Wann.. wann hast du das alles gemacht?« »Unterschätz mich nicht, Süße«, entgegnet er und steht im Flur. »Hoffentlich habe ich dein Geschmack getroffen.«

Es ist spät geworden, als wir endlich die Zwillinge ins Bett gebracht haben. Ihr leises Atem füllt das Schlafzimmer, während wir die Tür leise hinter uns schließen. Die kühle Abendluft durchströmt die Villa, und wir setzen uns auf die Terrasse, von der aus man einen herrlichen Blick auf das erleuchtete Portofino hat. Enrico sieht mich lange an, bevor er das Schweigen bricht. »Warum hast du mir nichts gesagt?«, fragt er leise, seine Augen suchen mich. »Ich hätte dir helfen können, die besten Ärzte suchen können.« Ich seufze und schaue zu den Sternen, die am Himmel funkeln. »Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten.«

Er nimmt meine Hand in seine und drückt sie sanft. »Du, Ginevra. Bist mein alles. Alles was du tust oder hast, ist auch mein Problem.« »Ich weiß, aber ich war so geschockt. Ich wollte dich nicht verletzen, verstehst du? Mein Herz würde brechen, wenn ich dich so sehen würde.«

Er legt sein Kinn sanft auf mein Kopf und zieht mich näher an sich. »Lass uns nicht mehr darüber reden«, sagt er entschlossen. »Dir geht es gut, und dafür bin ich unendlich dankbar.«

Ich genieße den Moment der Ruhe und Geborgenheit. Meine Liebe zu ihm ist unbeschreiblich.

Plötzlich erhebt er sich und geht ins Haus. Verwirrt blicke ich ihm nach, bis er kurz darauf mit einer kleinen, eleganten Schachtel in der Hand zurückkommt.

»Ich habe etwas für dich«, sagt er und setzt sich wieder neben mich. Überrascht nehme ich dir Schachtel entgegen und öffne sie vorsichtig. Mein Herz macht einen Sprung, als ich den Inhalt sehe. Eine wunderschöne Kette liegt darin, und an ihr hängen drei filigrane Buchstaben: E, F und A.

»Enrico, was..?«, beginne ich, doch meine Stimme versagt. »Die E ist für Enrico«, erklärt er sanft und nimmt die Kette heraus, »und die F und A sind für unsere Zwillinge Francesco und Adelajda.

Tränen der Rührung treten in meine Augen. »Das ist so schön«, flüstere ich. Er legt die Kette vorsichtig um meinen Hals und schließt den Verschluss. »Ich wollte, dass du immer etwas bei dir trägst, das uns alle verbindet«, sagt er leise. »Etwas, das dich daran erinnert, dass wir immer zusammen sind, egal was passiert.«

Ich lege meine Hand auf die Anhänger und spüre die Wärme und Liebe, die von ihnen ausgeht. »Das bedeutet mir so viel«, sage ich und schaue ihm tief in die Augen. »Du verdienst das Beste«, antwortet er und zieht mich in eine feste Umarmung.

La mia altra metàWo Geschichten leben. Entdecke jetzt