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Enrico

Im Krankenhaus angekommen, wird Ginevra sofort auf eine Trage gelegt und in den OP-Saal gebracht. Die hektische Atmosphäre um uns herum ist überwältigend, und ich werde von Ärzten und Krankenschwestern, die eilig Anweisungen austauschen, zur Seite gedrängt. Meine Hand löst sich von Ginevras, als sie durch die Türen geschoben wird. Mein Herz sich an, als würde es in meiner Brust zerspringen.

Ich stehe im Gang, atemlos und verloren. Die Sekunden scheinen sich zu Stunden zu dehnen.

Während ich gedankenverloren aus dem Fenster starre, nähert sich Dr Russo. Ihr Gesicht ist ernst, aber bestimmt. »Sir, ich muss mit Ihnen sprechen.«

Ich drehe mich zu ihr um, mein Herz rast. »Was gibt es?« »Ihre Frau ist nicht mehr bei Bewusstsein. Aufgrund ihres kritischen Zustands müssen wir einen Kaiserschnitt durchführen. Es ist die sicherste Methode, um das Baby zur Welt zu bringen.« Ich schlucke schwer und versuche, die Informationen zu verarbeiten. »Wird sie es schaffen?«

Sie zögert einen Moment, bevor sie antwortet. »Ich kann Ihnen leider keine Garantie geben.«

Die Realität der Situation trifft mich wie ein Schlag. Mein Blick wandert zur OP-Tür, hinter der Ginevra um ihr Leben kämpft. »Was kann ich tun?«, frage ich, meine Stimme bricht fast. »Im Moment müssen Sie einfach nur hier warten und hoffen«, sagt Dr Russo mitfühlend. »Wir werden Sie informieren, sobald wir Neuigkeiten haben.«

Ich nicke langsam, meine Hände zittern leicht. Sie dreht sich um und geht wieder in den OP-Saal.

2 Stunden später
Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Schulter. »Wir sind für dich da«, nehme ich Elijahs Stimme wahr. Ich drehe mich um und sehe Enrico, Dante und weitere Männer.

»Boss, es gibt etwas, das Sie wissen sollten«, schildert Luka mit einer ernsten Miene. Das heiß nichts gutes. »Es geht um Signora Pellegrini.«

Er zieht einen Stapel Dokumente aus seiner Jacke und reicht sie mir. »Ich habe diese Unterlagen durchgesehen und..«

Ich nehme die Papiere und beginne, sie hastig durchzublättern. Die Dokumente enthalten medizinische Berichte und persönliche Informationen. Plötzlich halte ich inne. Mein Blick fällt auf einen Bericht, der eindeutig besagt, dass Ginevra nicht an einer tödlichen Krankheit leidet. Sie hat gesundheitliche Probleme, ja, aber nichts, das sie direkt in Lebensgefahr bringt.

»Was zur Hölle ist das?«, murmele ich, während ich weiterlese. »Silvana Russo hat Signora Pellegrini angelogen«, sagt Luka leise. »Es gibt keine tödliche Krankheit. Das war alles Teil eines Plans.« Ich sehe auf, mein Gesicht eine Maske aus Wut und Unglauben. »Warum? Warum würde sie so etwas tun?« »Es geht um Rache«, behauptet er. »Silvana hat eine Schwester, sie heißt Davina. Kommt der Name Ihnen bekannt vor?« Ich denke und denke nach.. bis es mir wieder einfällt.

Als er merkt, dass ich mich daran erinnere, fährt er fort. »Für Davina war das wahrscheinlich nicht nur eine Nacht. Es war viel mehr, jedoch wollten Sie nichts mehr von ihr. Schließlich hat sie sich das Leben genommen. Nun gibt Silvana Russo Ihnen die Schuld daran und wollte Vergeltung üben.«

Während ich noch immer die Wahrheit verarbeite und meine Wut versuche zu kontrollieren, nähert sich eine Krankenschwester eilig und atemlos. »Die Babys sind auf der Welt«, sagt sie. Warte Mal.. Babys? »Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen. Aber-«

Ohne ihre Worte abzuwarten, spüre ich, wie eine eisige Panik mich überkommt. Ich stürme in den OP-Saal, die Papiere aus Lukas Händen fallen zu Boden. Mein Herz hämmert in meiner Brust, während ich die Tür zum OP-Saal aufreiße. Silvana Russo steht über Ginevra, eine Spritze in der Hand, bereit, sie zu injizieren. Die Krankenschwestern und Ärzte blicken entsetzt auf, als ich in den Raum stürme. »Was tust du da?«, brülle ich, meine Stimme vor Zorn bebend.

Silvana wirbelt herum, ihre Augen weiten sich vor Schreck. Ohne zu zögern, renne ich auf sie zu und reiße ihr die Spritze aus der Hand, bevor sie reagieren kann. Ich halte sie in einem eisernen Griff, während die Krankenschwestern zurückweichen. »Kümmert euch um Ginevra und die Babys!«, befehle ich den Ärzten.

Zwei meiner Männer betreten den OP-Saal, ihre Gesichter entschlossen. »Nimmt sie mit«, befehle ich. »Aber verletzt sie nicht - noch nicht. Ich will Antworten.«

Silvana wird von meinen Männern festgehalten und aus dem Raum geführt. Ich wende mich wieder zu Ginevra zu, die noch immer bewusstlos liegt. Mein Herz schmerzt bei ihrem Anblick, aber ich weiß, dass sie jetzt sich ist. »Signore, könnten Sie raus? Wir müssen uns um Signora Pellegrini kümmern«, meint ein Arzthelfer. Verständlich nicke ich. »Macht ja nichts falsches.«

Ich gehe raus und sehe Silvano - Ginevras Bruder. Er kommt auf mich zu und umarmt mich. »Mio dio, Enrico. Es sind Zwillinge?!«
Stimmt. Ginevra hat Zwillinge auf die Welt gebracht. Ein Junge und ein Mädchen. Vor lauter Stress habe ich es vergessen. Verdammt, es sind Zwillinge.

Das ist die schönste Nachricht, die ich jemals in meinem Leben bekommen habe.

Ginevra und unseren Babys geht es gut und nichts auf dieser Welt macht mich glücklicher als ihre Gesundheit.

O M G- eigentlich war das gaaanz anders geplant, jedoch konnte ich euch das nicht antun..
Ginevra geht es GUT und sie wird NICHT sterben
<3

La mia altra metàWo Geschichten leben. Entdecke jetzt