25

2.5K 99 13
                                    

Ginevra

Ich schiebe ihn von mir weg und setze mich auf. »Du bist ein Idiot, ist dir das eigentlich klar?«, zische ich. »Was?«, fragt er lachend und betrachtet mich. »So lustig?«, brumme ich und decke mit meinem zerrissenen Kleid, meine Brüste zu. »Ich habe wirklich deine Nähe vermisst«, meint er. »Wir sind dank dir 24/7 nebeneinander.« »Deine richtige Nähe«, verbessert er mich. »Du hast das nicht einmal verdient«, entgegne ich. Er verdreht die Augen und legt sich richtig hin. Meine Augen schweifen von seinen Bauchmuskeln, bis zu seiner V-Linie. Die Decke liegt locker über seinem Unterleib und verdeckt gerade so seinen Schritt. Sein Atem geht ruhig und gleichmäßig, und ich kann nicht anders, als die Linien seines Körpers mit den Augen nachzuvollziehen. Plötzlich öffnet er die Augen und sieht mich an. Ein spöttisches Lächeln breitet sich langsam auf seinem Gesicht aus. »Du kannst mich gerne anfassen«, sagt er. »Nein, Grazie«, entgegne ich kühl. Er lacht leise, ein hartes, wenig erfreuliches Geräusch. »Deine Augen sagen was ganz anderes.«

Die Spannung in der Luft ist fast greifbar. »Was hast du heute vor?«, frage ich schließlich. »Nicht viel«, antwortet er. »Vielleicht ein bisschen trainieren, ein paar Dinge erledigen und du?« »Alles, um dir aus dem Weg zu gehen«, antworte ich.

Seufzend richtet er sich auf, die Decke rutscht ein Stück herunter, doch er kümmert sich nicht darum. »Warum machen wir das überhaupt?«, fragt er schroff. »Wir streiten, wir schlafen miteinander, und dann hassen wir uns wieder. Es ist ein endloser Kreislauf.« »Vielleicht, weil wir uns nicht lieben?«, sage ich leise, meine Augen auf einen Punkt an der Wand gerichtet. »Ich ziehe mich an«, unterbricht er die Stille und steht auf. Ich sehe ihm nach, wie er ins Badezimmer geht, und ein schwerer Seufzer entweicht meinen Lippen. Der Nachgeschmack der letzten Nacht hängt noch in der Luft, ein bitteres Echo dessen, was wir füreinander empfinden.

Zum Glück musste Enrico arbeiten gehen, denn ich habe meine Freunde zu uns nach Hause eingeladen.

Während Mira und Amelia rausgehen, um den Garten anzuschauen, setze ich mich zu Damian hin. »Und wie läufts bei dir?«, frage ich. »Scheiße«, antwortet er knapp. »Warum? Was ist los?« Er schaut mir in die Augen und schluckt hart. »Ich vermisse dich.« Innerlich weiten sich meine Augen, doch ich versuche nichts zu zeigen. »Du vermisst mich?«, wiederhole ich. »In der Nacht als du auf meiner Party warst.. ich hätte nicht gedacht, dass es das letzte Mal sein wird. Jetzt bist du einfach verheiratet.« »Ic-« »Warum er? Was hat der Typ, was ich nicht habe?«

»Wir waren Kindheitsfreunde-« »Er ist 12 fucking Jahre älter als du«, unterbricht er mich. »Vielleicht stehe ich einfach auf ältere? Kannst du ja nicht wissen.« Er kommt mir näher.. gefährlich näher. »Ich glaube dir kein Wort, Ginevra.« Seine Hand wandert hoch auf meine Brust und drückt leicht zu. Ich verkneife mir ein Keuchen und schaue ihn weiterhin gefühllos an. Verdammt, ich habe ihn auch vermisst.

»Ich weiß, du willst mich auch«, haucht er in mein Ohr. Ich schlucke hart und will ihn von mir wegdrücken, doch er ist zu stark. »Damian bitte-« »Du gehörst ihm nicht. Du bist ganz allein mein. Dieser Enrico kann weiter träumen.« Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es macht mich sprachlos- Plötzlich küsst er mich und zieht mich näher an sich.

Ich erwidere den Kuss und küsse ihn stürmisch zurück. Als ich etwas nach links schaue, weiten sich meine Augen..

Eine Überwachungskamera.

La mia altra metàWo Geschichten leben. Entdecke jetzt