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Enrico

»Du hast Glück, dass dir nichts schlimmes passiert ist«, sagt Elijah und setzt sich auf die Couch. »Ginevra ist völlig gegen die Mafia«, schildere ich und betrachte die Waffe in meiner Hand. »Sie hat recht.« Ich schaue ihn monoton an und erwidere nichts. »Es ist mein Job, meine Aufgabe. Die Mafia ist ein Teil meines Lebens.« »So wieso, aber Ginevra ist es auch.« »Was soll das? Ich werde nicht aufhören, wenn das dein Ziel ist.« »Nein, Kumpel. Werde ich nicht. Mach aber deine Frau zufrieden, statt traurig.«

»Überzeuge sie von der Mafia«, fügt er hinzu. »Was auch immer, wir sollten nicht darüber reden«, murmele ich. »Dann sag mir, denkst du es wird ein Mädchen oder ein Junge?«, fragt er nach. »Hauptsache gesund.« »Trotzdem hast du tief im inneren ein Wunsch.« »Tatsächlich nicht.. beide würden mich glücklich machen.«

»Vielleicht kommen ja Vierlinge?«, hakt er lachend. »Nein Achtlinge«, spotte ich. »Sowas gibts?« »Gute Frage.« »Essen ist fertig«, ruft Ginevra, weshalb wir rüber in die Küche schauen. »Amore mio, wieso hast du-« »Ich liebe es zu kochen, Enrico. Bitte.«

Aurora lächelt und als ich merke, dass sie nicht zu mir, sondern zu Elijah schaut, verenge ich meine Augen. Ich werfe auf ihm ein Kissen und stehe auf. »Nächstes Mal koche ich«, flüstere ich in Ginevras Ohr und setze mich auf den Stuhl.

23:40 Uhr
»Es war ein toller Abend«, sagt Elijah und stellt sich hin. »Ich gehe auch«, ergänzt Aurora und steht ebenfall auf. »Ich lasse dich-« »Elijah kann mich auch fahren«, unterbricht sie mich. »Nein, ist nicht nötig«, meine ich. »Doch alles gut. Ich kann sie fahren.«

Er lächelt Aurora an und macht die Haustür auf. Wir verabschieden uns von Aurora und Elijah, und gehen wieder zurück ins Wohnzimmer. »Wieso bist du so angespannt?«, fragt Ginevra und legt ihre Beine auf die Couch. »Bin ich nicht«, antworte ich und laufe hin und her. »Gar nicht«, murmelt sie.

»Ich finde Elijah und Aurora passen zusa-« »Beende den Satz nicht«, unterbreche ich sie. Ginevra lächelt mich an und verschränkt unsere Finger. Danach zieht sie mich zu sich und will, dass ich mich hinsetze. »Entspanne dich, Tesoro«, haucht sie und setzt sich zwischen mein Rücken und das Kissen. Sie legt ihre Hände auf meine Schulter und massiert sie. Ich schließe meine Augen und genieße ihre Berührung. »Das tut gut«, murmele ich.

»Elijah ist ein guter Mann«, beginnt sie. »Fang nicht damit an..« »Und irgendwann wird Aurora sich verlieben. Vielleicht ist sie sogar schon und das musst du akzeptieren.«

»Sie ist meine kleine Schwester, Ginevra. Ich könnte das nicht zulassen.« »Ich finde, du solltest dich freuen, wenn sie mit Elijah zusammen kommt. Immerhin ist er dein bester Freund.« »Sie ist immer noch meine Schwester.«

Sie seufzt genervt und hört auf zu massieren. »Was willst du machen, wenn wir eine Tochter kriegen? Sie einsperren?« »Sie hat mich als Freund. Das sollte reichen.« »Enrico«, sagt die lächelnd und kneift meine Wange. Ich drehe mich leicht um und küsse ihren Bauch. »Wie fühlst du dich eigentlich? Ist alles in Ordnung?«, frage ich nach.

Sie nickt. »Alles in Ordnung.«

»In zwei Monaten ist es so weit und ich bin so aufgeregt«, schildere ich. »Wir sollten uns ein paar Namen überlegen«, füge ich hinzu. »Hast du Ideen?« »Hmm, wie wäre es mit Francesco?«, kommt es von ihr. Als ich realisiere, dass sie den Namen von meinem Vater genommen hat, geht mein Herz auf. Ich streichle ihre Wange und küsse ihren Mundwinkel.

»Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?«, frage ich. »Ich liebe dich noch mehr.«

La mia altra metàWo Geschichten leben. Entdecke jetzt