Kapitel 22

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Meine Griffe verstärkten sich an seiner Taille. Ich drückte so feste zu, dass ich kaum merkte, wie er sich unter mir aufbäumte. Ein leises Stöhnen glitt über seine Lippen, kurz bevor ich meine neuerlich auf seine presste. Ich ließ meine erhitzten Finger über seinen Oberkörper streicheln, bemerkte kaum, wie winzige Funken aus meinen Fingerspitzen sprühten und Alecs Haut berührten. Er hielt kurz inne, als er die Funken bemerkte. Seine Augen öffneten sich leicht. Mit einem verschlafenen, fast müden Blick schaute er mich an, schenkte mir sein schiefes Lächeln, dass mich jedes Mal fast in den Wahnsinn trieb, wenn ich es auf seinen leicht geschwungene Lippen entdeckte. „Ähm ... Magnus?", fragte Alec, noch immer dieses Lächeln auf seinen Lippen. Ich hob eine Augenbraue und bedachte ihn mit intensiven Blicken; Blicken voller Lust und Leidenschaft, Gefühle, die sich bei mir nur schlecht steuern ließen, wenn Alec in meiner Nähe war. „Du zauberst?" Ich zuckte mit den Schultern und konnte nicht anders, als sein Grinsen zu erwidern. „Da sind die Hexenmeister wohl mit mir durchgegangen."

„Ich mache dich also auch nervös?", fragte er dann. Ein wenig Stolz schwang in seiner Stimme mit, als hätte er niemals erwartet, dass er dazu in der Lage gewesen wäre, diese Art Gefühle in mir hervorrufen. Ich hatte schon viele Liebschaften unterhalten, einige Frauen und Männer in meinem Bett gehabt, doch hatte es bisher noch niemand von ihnen geschafft, solch intensive Gefühle in mir hervorrufen. Niemand außer Alec. Ich lehnte mich ein Stück weit zurück, sodass ich ihn besser ansehen konnte. Meine rechte Hand ruhte auf seiner Brust, genau dort, wo sein Herz fest gegen seinen harten Brustkorb schlug. Ich fühlte das schnelle Pochen, das wilde Klopfen seines Herzens und verlor mich in dem strahlenden Blau seiner Augen. „Hast du etwas anderes erwartet Alexander?" Meine Stimme klang rau. Sie war beinahe nur noch ein zartes Flüstern; so leise, dass ich meine Worte selbst kaum hören konnte. Wieder beugte ich mich zu ihm vor und legte meine Lippen auf seine, brachte ihn mit einem weiteren Kuss zum Schweigen. Ich spürte, wie auch seine Griffe sich um meinen Körper verstärkten. Seine Hände wanderten über meinen Rücken, strichen über den Stoff meines T-Shirts bis sie schließlich am Bund meiner Hose angelangt waren und er einen Augenblick lang inne hielt. Ich seufzte, als seine Hand meine nackte Haut berührte, genoss das kribbelnde Gefühl in meinem Inneren, dass er mit seinen Berührungen verursachte.

Ich erwartete eine weitere Berührung, doch sie blieb aus. Seine Hände ruhten still auf meinem Rücken, sein Atem ging stoßweise, doch auch seine Küsse waren in den Tiefen des Augenblicks versackt. Ich öffnete die Augen. „Alles in Ordnung?" Alec räusperte sich, blickte beinahe schüchtern zur Seite und setzte sich ein Stück auf. Ich stützte mich mit meinen Händen vom Sofa ab und betrachtete ihn eingehend. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht?

Alec hielt einen Augenblick inne, setzte an etwas zu sagen, überlegte es sich dann jedoch wieder anders. Seine Lippen waren leicht geöffnet, seine Blick noch immer zur Seite gerichtet und sein Atem ging nach wie vor stoßweise. Mit meinen Fingern umfasste ich sein Kinn und zwang ihn, mich anzusehen. „Was ist los?", fragte ich wiederum aus Angst, tatsächlich etwas falsch gemacht zu haben. „Ich ... ich habe das noch nie gemacht ...", stotterte er vor sich hin. Seine Wangen hatten sich leicht gerötet, was mich erneut zum Schmunzeln brachte. Nun setzte ich mich so auf, dass wir uns direkt gegenüber saßen, unsere Blicke miteinander verankert. Schüchtern suchte er nach etwas in meinem Ausdruck, fand allerdings nur ein zartes Lächeln auf meinen Lippen. „Ist das ein Problem?", fragte ich dann und hob eine Augenbraue. Ich winkelte meine Beine auf dem Sofa an und platzierte meinen linken Unterarm auf der Rückenlehne des Sofas. Aufgrund der Tatsache, dass Alec seine sexuelle Orientierung weiterhin als Geheimnis aufbewahrte, war ich auch nicht davon ausgegangen, dass er schon jemals mit einem Mann geschlafen hatte.

Alec zuckte unbeholfen mit den Achseln. „Wir müssen nichts tun, wofür du noch nicht bereit bist Alexander.", sagte ich dann und rückte wieder ein Stück näher auf ihn zu. Ich griff nach seiner Hand, die ruhig in seinem Schoß ruhte, betrachtete die angespannten Muskeln in seinem durchtrainierten Bauch, die schwarzen Runen, die eingebrannt waren in seinen Körper. „Ich will es tun, wirklich. Nur ... weiß ich nicht wie. Ich meine, natürlich weiß ich wie, ich bin immerhin keine fünf mehr, aber ich hatte noch nie eine Beziehung oder was Ähnliches und ...."

When Worlds Collide | Magnus BaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt