Am nächsten Morgen war nicht ich derjenige, der Alec beim Schlafen beobachtete. Als ich meine Augen öffnete, bemerkte ich, wie Alecs Blicke auf mir ruhten, ein zartes Lächeln auf seinen Lippen. Ich gähnte. „Du schnarchst.", scherzte Alec und lachte. Mit seinem Ellenbogen hatte er sich auf der weichen Matratze abgestützt. Sein Kopf ruhte auf seiner Hand. Seine Mundwinkel zuckten leicht.
„Du sabberst.", entgegnete ich und rollte mich ebenfalls auf die Seite, begrub seinen Körper unter mir und presste meinen Körper fest gegen seinen. Er lachte, als ich mich über ihn warf, seine Handgelenke mit meinen Händen umfasste und gegen die Matratze drückte. Ich betrachtete ihn eingehend, seinen nackten Körper unter mir, spürte, wie alles in mir wieder zu Kribbeln begann. Alec hatte eine solch unbändige, berauschende Wirkung auf mich, ich schaffte es kaum, mich unter Kontrolle zu halten, wenn er in meiner Nähe war. Es war verrückt, wie unbeschwert wir nach dieser Nacht miteinander umgehen konnten, trotz der Gedanken, die sich irgendwo in unseren Hinterköpfen befanden. Doch noch gehörte der Moment uns. Nur uns alleine.
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein großartiger Liebhaber bist?", fragte ich dann und strich mit meinen Lippen ganz zart über seine Wange, während ich seine Hände nur noch fester gegen die Matratze drückte. Er keuchte leise auf, als meine Lippen die empfindliche Stelle unter seinem Ohr berührten.
Plötzlich veränderte sich sein Blick, als sich mein Gesicht wieder genau über seinem befand, meine Blicke tief verankert in seinen. Ich spürte, wie seine Muskeln sich anspannten, wie seine Hände sich langsam unter meinem Griff regten. Dann veränderte er mit einem Ruck unsere Position. Innerhalb weniger Sekunden hatte er es geschafft, sich aus meinem Griff zu befreien. Er drehte die Spieß um, packte mich an meinen Handgelenken und drehte uns gemeinsam so zur Seite, dass nun ich unter ihm lag. Mit seinem ganzen Gewicht presste er seinen Körper gegen meinen. Ich fühlte seine Männlichkeit, wie sie sich gegen meinen Bauch drückte.
„Ich bin froh, dass du gestern noch zu mir gekommen bist.", sagte er dann. Das Lächeln auf seinen Lippen verblasste langsam. „Du hast doch nicht gedacht, dass ich es auch nur eine Nacht ohne dich aushalte jetzt nachdem ich weiß wie es ist, neben dir einzuschlafen und wieder neben dir aufzuwachen?" Meine Mundwinkel zuckten leicht. „Jetzt hab ich Blut geleckt.", fügte ich hinzu und hob meinen Kopf leicht an um ihn zu küssen, doch er verwehrte sich mir. Mit einem spielerisch, schiefen Lächeln betrachtete er mich, quälte mich förmlich, während er seinen Griff um meine Handgelenke verstärkte. „Vielleicht sollten wir das dann ab jetzt immer tun.", schlug er vor. „Ich meine, das zusammen einschlafen und wieder aufwachen."
„Und was machen wir zwischendrin?", fragte ich schelmisch. Alec grinste. „Das werden wir dann sehen ...", erwiderte er, beugte sich zu mir runter und küsste mich. Dann ließ er mich los und löste sich von mir. „Aber jetzt sollten wir uns auf den Weg machen." Ich stöhnte. „Jetzt enttäuscht du mich aber ...". Ich betrachtete seinen wohl geformten Körper, als er nackt vor mir stand. Die Muskeln, die sich ganz eindeutig auf seinem Bauch, seiner Brust und seinen Armen unter seiner Haut abzeichneten. Alecs Grinsen lag noch immer auf seinen Lippen. Dann begann er sich, zu meiner Enttäuschung, anzuziehen.
„Kleidung sollte verboten werden.", murmelte ich ins Kissen, als ich es mir leicht ins Gesicht drückte und hinein biss. „Du würdest freiwillig auf all das Glitzer, die Federn und Nieten verzichten?", fragte er dann und hob eine Augenbraue, hielt mitten in der Bewegung inne. „Kleidung für dich sollte verboten werden Alexander. Ich würde sie natürlich weiterhin tragen." Alec schüttelte den Kopf. „Los, anziehen. Wir müssen los."
* * *
Sämtliche Ratsmitglieder hatten sich an einem Tisch versammelt und lauschten den Worten, die Alec und ich ihnen abwechselnd zur Kenntnis brachten. Alle waren anwesend, alle, die wichtig waren. Clary hatte sich im Hintergrund aufgehalten, wirkte blass und müde. Ihre Blicke hielt sie die ganze Zeit über gesenkt. Ihre Mutter stand neben ihr, stützte sie, hatte ihre Arme um ihre Schultern gelegt.
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When Worlds Collide | Magnus Bane
Fanfiction... nach City of Bones ... Nachdem Alec den Kampf gegen Abaddon, dank der Hilfe von Magnus Bane, überlebt hat, muss sich der junge Schattenjäger nun einer neuen Herausforderung stellen. Wie datet man einen Hexenmeister, der bereits zig Jahrhunderte...