Kapitel 33

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Etwa eine Stunde nachdem Alec und Jace mein Loft verlassen hatten, klingelte mein Telefon. Es war Ragnor. Es schien fast so als hätte er irgendwo draußen darauf gewartet, dass die beiden endlich verschwanden.

„Guten Morgen.", begrüßte ich ihn mit einem müden Seufzen und gähnte genüsslich ins Telefon. „Hat dein Schattenjäger dich letzte Nacht nicht schlafen lassen?", fragte er spitzbübisch. Das amüsierte Grinsen schwang ganz deutlich in seiner Stimme mit.

„Rufst du aus einem besonderen Grund an?", fragte ich, während ich nun schon meine dritten Tasse Kaffee am heutigen Morgen trank .Vielleicht sollte ich meinen Kaffeekonsum doch etwas einstellen. Ich sollte es zumindest versuchen. Ganz gesund konnten die Mengen an Koffein, die ich täglich zu mir nahm, immerhin nicht sein. Wobei, der ganze Alkohol hatte mir bisher immerhin auch noch nicht geschadet. Ich schob den Gedanken wieder beiseite und versuchte mich müde auf die Worte meines alten Freundes zu konzentrieren. „Ich wollte nur wissen, ob es schon was Neues gibt."

„Das wollte ich eigentlich dich fragen.", erwiderte ich fragend, hob eine Augenbraue und verbrannte mich beinahe an der heißen, schwarzen Flüssigkeit in meiner Tasse. Ich biss mir auf die Zunge und verzog das Gesicht.

Jetzt nachdem Yanlou endgültig vernichtet war, war es Elijah, um den wir uns kümmern mussten. Nicht, dass ich da sonderlich viel Lust drauf hatte, doch hatte ich es Alec versprochen. Und für gewöhnlich hielt ich meine Versprechen. Erst recht wenn ich sie gegenüber Alec machte. „Ich hatte keine Affäre mit diesem Möchtegernprinz der Dunkelheit."

„Hey.", ermahnte ich ihn tadelnd und verengte die Augen. „Das eine Affäre zu nennen wäre schon ziemlich weit hergeholt.", verteidigte ich mich und meine Ehre und ließ mich auf meinem Küchenstuhl nieder. Ich hatte Alec noch nicht gesagt, dass Elijah und ich womöglich mal so etwas wie eine gemeinsame Nacht verbracht hatten und wenn ich ehrlich war, verspürte ich auch eigentlich keinerlei Bedürfnis, es ihm auf die Nase zu binden. Abgesehen davon konnte ich mich ohnehin nicht mehr richtig an besagte Nacht erinnern. Es war viel Alkohol im Spiel gewesen. Unmengen von Alkohol und alles an das ich mich erinnern kann war, dass ich nackt morgens neben ihm im Bett aufgewacht bin.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Gedanken an diese lang vergangene Nacht wieder los zu werden. Elijah war kein sehr angenehmer Zeitgenosse. Ragnor war im Vergleich zu ihm richtig pflegeleicht. Allerdings hatte ich ihn bisher für nicht sonderlich schlau gehalten. Ein kleiner, dummer Möchtegernhexenmeister, der versuchte in die Reihen der Reichen und Mächtigen aufzusteigen. Jetzt konnte man ja genau sehen, was man davon hatte. Ein wildgewordener Hexenmeister, der Dämonen beschwor und am die Erdherrschaft zu gelangen. Oder so ähnlich. Bisher hatte ich die Gedanken an diesen winzigen Fauxpas von vor einer halben Ewigkeit verdrängen können; hätte ihn beinahe ganz vergessen und in den hintersten Ecken meines Gedächtnis verbannt, doch in dieser Hinsicht konnte man sich immer auf Ragnor verlassen. Er erinnerte einen immer an die unschönen Dingen im Leben.

„Bist du noch in New York?", fragte ich meinen alten Freund dann, um so das Thema zu wechseln. „Natürlich bin ich das.", erwiderte dieser, beinahe vorwurfsvoll. „Ich kann dich noch nicht einfach alleine diesem Kerl überlassen." Wieder rollte ich mit den Augen. „Ich bin dir wirklich sehr verbunden für deine Hilfe.", begann ich und erhob mich gleichzeitig von meinem Küchenstuhl um mich Richtung Gästezimmer zu begeben, wo noch einiges aufzuräumen war. „Aber ich muss mich jetzt erst einmal um den Schweinestall kümmern, der dieser Blondschopf in meinem Gästezimmer hinterlassen hat."

Ein kehliges Lachen erklang auf der anderen Seite der Leitung. „Er jetzt auch noch, hm? Ganz schon gierig mein alter Freund."

„Ragnor? Wir sehen uns. Auf Wiedersehen.", würgte ich ihn ab, ignorierte sein unpassendes Kommentar und legte auf.

When Worlds Collide | Magnus BaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt