Kapitel 4

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Eine halbe Stunde später saßen wir dann im Flugzeug. Dieses Mal war es ein recht großes und es gab jeweils drei Sitze an den Seiten und noch mal vier in der Mitte. Ich entschloss mich dazu Mechi ans Fenster zu lassen, denn da ich eh schon so große Angst vor dem Fliegen hatte wollte ich auf keinen Fall auch noch sehen können, wie hoch wir waren, auch wenn es jetzt Nacht war und man eh nicht mehr sehen konnte, als ein paar Lichter. Ich setzte mich neben Mechi und Jorge setzte sich neben mich.

'Warum setzt er sich heute ständig zu mir?' Naja egal. Ich hatte jetzt andere Sorgen, denn sobald sich das Flugzeug in Bewegung setzte bekam ich auch schon wieder Panik. Ich klammerte mich wie auch schon auf unserem Hinflug nach Spanien an den Armlehnen meines Sitzes fest und betete zu Gott, dass alles gut ging. Auf Mechi konnte ich dieses Mal nicht zählen, da sie schon wieder am schlafen war. Also versuchte ich es einfach mit Jorge. Ich presste ein leises ,,Jorge" zwischen den Zähnen hervor und er sah sofort zu mir. Er sah, wie verkrampft ich war und...er nahm einfach meine Hand!!! Ich sah ihn geschockt an und wollte sie ihm fast entziehen, doch er griff meine Hand einfach fester, als er merkte, was ich vor hatte und ich konnte sie ihm auch einfach nicht entziehen, weil es sich so gut und so richtig anfühlte, dass er meine Hand hielt und es machte mich sofort ruhiger. 'Ich frage mich wirklich, wie er das immer wieder schafft.' Mit nur einer so kleinen Geste schafft er es mich zu beruhigen.

Das Flugzeug kam nach einigen Minuten wieder zu stehen und ich wusste, dass wir auf der Startbahn standen. Ich drückte Jorges Hand und er nahm seine andere Hand dazu und legte diese auch noch auf meine. ,,Alles wird gut, Tini. Alles wird gut", sagte er sanft und dann startete das Flugzeug und ich kniff fest die Augen zusammen und machte sie auch nicht mehr auf, bis wir in der Luft waren.

Nach einiger Zeit übermannte mich dann die Müdigkeit und ich schlief ein.

Als ich wieder aufwachte, merkte ich, dass sich mein Kopf auf Jorges Schulter befand und er einen Arm um mich gelegt hatte und am schlafen war. Ich wurde sofort rot, als mir die Situation bewusst wurde und löste mich vorsichtig von ihm, um ihn nicht zu wecken, doch zu spät. Ich spürte, wie er sich neben mir bewegte und sah, dass er die Augen aufschlug. Auch ihm schien es etwas peinlich zu sein und er nahm seinen Arm sofort von meiner Schulter weg und sah mich an, sagte jedoch nichts, sondern sah mir wieder mal nur in die Augen und ich versank wieder mal in seinen.

Ich weiß nicht, wie lange wir so da saßen, doch ich erschrak heftig, als mir jemand von hinten auf die Schulter tippte. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Jorge leicht verlegen weg sah und sich mit einer Hand durch die Haare fuhr. Doch ich drehte mich um, um zu sehen, was Mechi von mir wollte. ,,Hmmm?", machte ich. Jorge stand auf und sagte: ,,Ich geh mir was zu trinken holen, wollt ihr auch was?" ,,Äh...ja bitte", gab ich ihm als schnelle Antwort und wandte mich dann wieder Mechi zu, als Jorge verschwunden war.

,,Was?", fragte ich sie genervt, als sie anfing zu lachen. ,,Du stehst voll auf ihn!", sagte sie, vielleicht etwas zu laut. ,,Shhh", machte ich und sah mich um, ob uns jemand gehört hatte. ,,Okay, tut mir leid; aber das...ihr seit so süß. Wie er dich angeguckt hat. Vollkommen weggetreten. Vollkommen in deinen Augen versunken und...", fing sie an zu schwärmen, doch ich unterbrach sie, indem ich sagte: ,,Er hat was? Hab ich gar nicht bemerkt..." ,,Du warst ja auch viel zu abgelenkt", kicherte Mechi. ,,Hey. Hör auf!", sagte ich, schlug ihr leicht auf den Arm und wurde rot. Das brachte sie nur noch mehr zum lachen. Dann kam Jorge zurück und gab mir eine Flasche Wasser und Mechi ebenfalls. Sie war immer noch am lachen und er fragte sie: ,,Was ist so lustig?" Er sah mich an, da er wahrscheinlich dachte, dass er von Mechi keine Antwort bekommen würde, da sie zu sehr mit lachen beschäftigt war, doch ich verschränkte einfach nur die Arme vor der Brust und starrte den Sitz vor mir wütend an.

Jorge schien es dann irgendwann aufzugeben, als Mechi sich nach fast fünf Minuten immer noch nicht beruhigt hatte und ich immer noch Löcher in die Luft starrte. Den Rest des Fluges sprachen wir drei kein Wort mehr miteinander.

Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt