Kapitel 11

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Ich sah ungläubig auf mein Handy. Ich konnte es nicht fassen, meine Eltern hatten unsere Beziehung einfach so akzeptiert. Ich war sprachlos.

Nur wenige Sekunden später fiel ich Jorge um den Hals und sagte: „Wir haben es geschafft. Sie lieben dich und du warst so unglaublich süß!" Er zog mich auf seinen Schoß und hielt mich ganz fest, als er sagte: ,,Ich habe jedes einzelne Wort ernst gemeint, das weißt du, richtig?" ,,Ja", hauchte ich. ,,Du bist mir so unglaublich wichtig. Ich würde dich für nichts und niemanden auf der Welt hergeben und ich werde dich immer beschützen, vor allem und jedem." Ich löste mich vorsichtig aus der Umarmung, um ihm in die Augen blicken zu können. Sie glitzerten wieder so schön, wie riesige Diamanten. Ich lehnte mich vor und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die so intensiv war, dass es mich schier umhaute.

Seine Zunge fand ihren Weg in meinen Mund, was mich aufstöhnen ließ. Gott, was machte er nur mit mir. Ich spürte so ein unglaubliches Verlangen nach seinen Berührungen, wenn er mich küsste, dass hatte ich bei Peter nie. Es war ein unglaubliches Gefühl.

Irgendwie fand meine Hand ihren Weg zum Saum seines Shirts und ich schob es ein wenig hoch. Er hielt mich nicht auf, sondern streckte seine Arme nach oben, sodass ich ihm das Shirt ganz ausziehen konnte und was ich sah gefiel mir. Sogar sehr.  Ich starrte wie gebannt auf seinen perfekt geformten, muskulösen Oberkörper. Er beobachtete mich dabei. Ich streckte vorsichtig meine rechte Hand nach ihm aus und berührte schließlich vorsichtig seine Brust. Man war die hart! Ich strich mit meiner Hand immer wieder über seinen Oberkörper. Es schien ihm zu gefallen, denn er wehrte sich nicht dagegen, im Gegenteil.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und rutschte wieder näher an ihn ran, um ihn erneut zu küssen. Unsere Zungen tanzten miteinander. Seine Hände verschwanden unter meinem Top. Seine Berührungen auf meiner nackten Haut hinterließen bei mir eine Gänsehaut. Ich genoss den Moment, doch er sollte viel zu schnell enden, als es an der Tür klopfte.

Jorge zog sich schnell sein Shirt wieder an und dann trat Alba auch schon ein. ,,Ich soll allen Bescheid sagen, das wir in eineinhalb Stunden zum Flughafen aufbrechen. Ich nickte. Warf Jorge noch einen verstohlenen Blick zu, er lächelte und verschwand dann aus dem Zimmer.

,,Ähm ist was?", fragte ich Alba, die mich unentwegt anstarrte. ,,Läuft da was zwischen euch oder bilde ich mir das nur ein, weil ich Jortini shippe?", fragte sie. Was? Oh nein, nicht sie auch noch.

„Also...?", hakte sie nach. Ich sagte: ,,Nein, wir sind nicht zusammen. Ich mag ihn ja, doch nur als besten Freund." Diese Lüge kam mir leichter über die Lippen, als gedacht. Alba zuckte nur die Schultern und flüsterte: ,,Schade" ,,Wie war das", hakte ich nach. ,,Ach nichts", entgegnete sie. Dann machten wir uns dran unsere Koffer zu packen.

Am Flughafen stand auf einer Tafel, dass alle Flüge mindestens eine Halbestunde später gingen, da die Flieger wegen eines Unwetters nicht starten konnten und unser Flieger würde erst mit fast zwei Stunden Verspätung starten können, da es ein Privatjet war, der allerdings ziemlich riesig ist, da dort ja alle Cast Mitglieder, Bühnen Crew, Tänzer und Musiker drin untergebracht werden mussten und man so einen Privatjet ja mal eben dazwischen schieben konnte, da der nicht so sehr an feste Flugzeiten gebunden war, wie andere Flugzeuge.

Jetzt schon genervt von der ganzen Warterei ließ ich mich stöhnend auf dem Boden nieder und beobachtete die Flugzeuge, die starteten und landeten und auch die Leute, die an mir vorbei liefen. Irgendwann kam Mechi zu mir und setzte sich links neben mich. Sie erzählte mir so einiges und ich hörte gebannt zu, da ich nichts besseres zu tun hatte.

Nach einer halben Stunde erhob sie sich, um sich etwas zu essen zu kaufen und Jorge kam zusammen mit Ruggelaria zu mir herüber. ,,Hey", sagten alle drei gleichzeitig. Ich lächelte schwach und sagte auch: ,,Hey" Sie setzten sich zu mir. Ruggero und Candelaria links von mir und Jorge rechts. Ich lehnte mich an ihn und schon war meine schlechte Laune vergessen. Er legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann fragte er: ,,Warum so mies drauf, meine Süße?" ,,Ich bin nicht mies drauf. Zumindest jetzt nicht mehr, weil jetzt bist du da", sagte ich zu ihm und strahlte in an. Er wollte mich gerade küssen, als ich ihn abhielt und auf die Leute um uns herum deutete. Er ließ den Kopf hängen, doch nicht für lange Zeit, denn wir hatten glück und unser Flug ging doch etwas früher als erwartet.

Wir waren gerade in Mailand gelandet und es war kalt. Ich hatte keine Jacke mit und wir standen vor dem Flughafen und warteten auf unseren Bus. Es hatten sich ein paar Fans angesammelt, denen wir Autograme gaben, doch ich war nicht ganz bei der Sache. Ich war müde und mir war total kalt, sodass meine Zähne schon klapperten.

Ich ging rüber zu Mechi und fragte sie ob sie eine Jacke habe, an die sie gut dran kommen würde, doch sie sagte, dass sie leider ihre Jacken auch nur ganz unten in ihrem Koffer habe und nicht dran kam. Ich sah, dass sie selbst auch ziemlich fror und hoffte einfach, dass unser Bus schnell kam. Doch er kam nicht. Eine halbe Stunde standen wir nun schon in der Kälte und ich hielt es langsam nicht mehr aus. ,,Komm, wir gehen rein", sagte Jorge zu mir, der urplötzlich hinter mir aufgetaucht war und ich erschrak. Er lachte, als ich zusammen zuckte und führte mich zurück ins Flughafengebäude.

Dort drin war es relativ warm, doch ich zitterte immer noch am ganzen Körper. Jorge legte einen Arm um mich und versuchte mich ein wenig zu wärmen, doch es half nichts. Dann zog er mich mit in ein Cafe und kaufte uns beiden einen Kaffee. Das tat gut. Ich wärmte meine Hände an der Tasse und trank den heißen Kaffee, was mich von innen heraus wieder aufwärmte. ,,Danke, das tat gut", sagte ich zu Jorge. Er lächelte und nickte.

Als wir den Kaffee ausgetrunken hatten sah ich auf mein Handy. Ich hatte vierzehn Nachrichten! Alle von Mechi und in allen stand: Wo bist du? Ist Jorge bei dir? Der Bus ist da! Oh man. ,,Wir müssen los, der Bus ist da, die Anderen warten auf uns", sagte ich zu Jorge, schnappte mir meinen Koffer und rannte los. Jorge folgte mir bis zum Bus, lud unsere Koffer ein und folgte mir dann in den Bus, der auch dann direkt schon losfuhr.

Jorge und ich saßen im Bus nebeneinander und lachten fast die ganze Fahrt durch. Im Hotel erfuhr ich, dass ich mir dieses Mal mit Cande ein Zimmer teilte. Wir nahmen die Schlüssel entgegen und verabschiedeten uns von den Anderen, bevor wir nach oben gingen.

Das Zimmer war ein Traum. Es war riesen groß, modern eingerichtet, hell und freundlich. Ich staunte nicht schlecht, so etwas hatte ich zuvor in einem Hotel noch nicht gesehen.

Cande riss mich allerdings aus den Gedanken, als sie aufschrie: ,,Ha! JA! Ruggero hat mir gerade geschrieben, dass Jorge und er wieder in einem Zimmer sind und wollte wissen, ob ihr nicht Lust habt Zimmer zu tauschen, also du und Ruggero?" Sie sah mich mit einem hoffnungsvollen Blick an. Ich überlegte einige Zeit und entschloss mich dann dafür. Ich nickte und begann zu lächeln. Cande fiel mir schreiend um den Hals und ich musste lachen. ,,Danke, Tini. Vielen, vielen Dank!", schrie sie. ,,Kein Problem. Aber versprich mir was..." ,,...ALLES", unterbrach sie mich. Ich sah ihr ernst in die Augen und sagte streng: ,,Pass auf dich auf!" Sie wurde rot, doch nickte und sagte dann: ,,Du auch!" ,,Oh mein Gott, Cande wir sind seit zwei Tagen zusammen, NEIN!", entgegnete ich geschockt. Doch ich wurde rot. Sie begann zu lachen und meinte: ,,Man weiß ja nie." Als sie mein Gesicht sah lachte sie noch mehr, als zuvor und ich schüttelte über ihr Verhalten nur den Kopf.

Dann ertönte ein Klopfen an der Tür und ich öffnete, da Candelaria dazu gerade nicht imstande war. Ruggero stand mit seinem Koffer vor mir, als ich die Tür öffnete und grinste mich an. ,,Ich danke dir, Tini", sagte er und nahm mich kurz in den Arm. Ich ließ ihn vorbei, nahm meinen Koffer und sagte: ,,Kein Problem, doch passt auf euch auf." Er sah verlegen zur Seite und ich begann zu lachen.

Bevor ich die Tür hinter mir schloss schrie er noch: ,,Du auch!" Ich schüttelte leicht den Kopf. Als ob es dazu kommen würde. Bei dem Gedanken daran spürte ich allerdings, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Ich machte mich auf den Weg den Gang herunter zu meinem neuen Zimmer.

Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt