Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta live

Kapitel 32

Ich wachte in Falbas Zimmer wieder auf und sah, dass alle anderen auch noch da waren und schliefen. Naja, alle bis auf Falba. Die zwei waren eng umschlungen auf ihrem Bett am knutschen. Ich schüttelte nur den Kopf und lachte lautlos vor mich hin. Dann drehte ich mich zu Jorge um, der unter mir auf der Couch lag und einen Arm um mich gelegt hatte. Dadurch dass ich mich bewegt hatte wurde er langsam wach. Ich gab ihm einen kleine Kuss auf die Lippen und sagte: »Guten morgen« »Morgen« brummte er und machte einen Schmollmund, als er fragte: »Wieso weckst du mich so früh?« »Früh?« entgegnete ich. »Es ist halb zwölf!« Er steckte sich und ich stand auf. Dann zog ich ihn hoch. Jetzt stand er vor mir. Und zwar direkt vor mir. Es waren nur wenige Millimeter, die uns trennten.

Ich zog ihn an mich und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss, aber er blieb sanft. Nach ein paar Minuten lösten er uns voneinander und ich sagte: »Wir müssen vor den Proben noch zur Post mein Packet abgeben.« Er nickte und wir gingen in unser Zimmer um uns fertig zu machen. »Meinst du nicht, es wird auffallen, wenn wir mit so einem riesen Packet durch die halbe Stadt laufen?« fragte Jorge. Ich überlegte kurz und sagte dann: »Ja stimmt. Da hatte ich gar nicht drüber nachgedacht. Los nimm dir ne Jogginghose und einen Kaputzenpulli und ne Sonnenbrille, dann erkennt mal uns vielleicht nicht.« Er nickte und zog sich die Sachen an. Ich nahm mir auch ne Jogginghose und eine Jacke von Jorge, die mir zwar viel zu groß war, aber umso besser. Wir sahen echt aus wie Penner.

Dann machten wir uns auf den Weg zur Post. Das Packet war so schwer, dass wir es beide kaum bis zur Post schafften. Ich war total am Ende, als wir endlich dort ankamen.

Wir gingen wieder zurück. Vor dem Hotel erwarteten uns Reporter. Ich hoffte, dass unsere Verkleidung funktioniert. Wir gingen einfach weiter und kamen ins Hotel, ohne das auch nur ein einziges Foto von uns gemacht wurde. Der Wahnsinn!

Nach der Show am Abend führen wir mit dem Bus nach Frankfurt. Dort waren wir diesmal in einem anderen Hotel, als vor ein paar Wochen. Es waren jetzt ne noch vier Shows, bis zum Ende von Violetta Live und das machte mich verdammt traurig. Doch ich freute mich irgendwie auch schon auf die Zeit danach, die ich mit Jorge und Mechi in Italien haben würde.

Die Shows waren an zwei Tagen hintereinander. Die Vormittage hatten wir frei. Wir sahen uns am ersten Tag die Stadt an und am zweiten Tag, hatten wir irgendwie alle keine List groß was zu machen und vertrieben uns einfach irgendwie die Zeit, bis wir zur Arena mussten.

Ich stand mal wieder, wie so oft in letzter Zeit, heulend vor dem Spiegel und betrachtete mich von allen Seiten. Ich sah schlimm aus. Ich sah fett aus! Auf einmal hörte ich das Klicken einer Kamera und drehte mich blitzschnell in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Dort stand Jorge, mit einem fetten Grinsen im Gesicht und starrte die Kamera an. Ich gib wütend auf ihn zu und fragte aufgebracht: »Was soll das? Warum fotografierst du mich einfach? Ich seh total scheiße aus und du machst ein Bild davon?! Geht's noch?!« Er sah mich geschockt an und sagte dann: »Woher hast du denn die Idee, dass du scheiße aussiehst? Du bist so hübsch wie immer. Wenn nicht sogar noch hübscher, als sonst.« Er wollte mich in die Arme nehmen um mich zu beruhigen, aber ich machte einfach einen Schritt zurück und sagte: »Fass mich nicht an!« Ich war von mir selbst erschrocken. Ich hörte mich unglaublich gefährlich an. Ich brach in Tränen aus und Jorge kam sofort zu mir und nahm ich in die Arme, was ich jetzt zuließ. »Was ist nur los mit mir?« fragte ich verzweifelt. »Das sind die Hormone« sagte Jorge trocken und versucht mich zu beruhigen. Als ich mich wieder halbwegs gefasst hatte fragte Jorge nochmal: »Wie kommst du darauf, dass du scheiße aussiehst?« Ich atmete einmal tief durch und sagte: »Guck doch mal wie fett ich bin!« Er begann zu lachen und sagte: »Tini, du bist nicht fett, du bist schwanger...« er nahm mich von hinten in die Arme und legte seine Hände auf meine gewölbten Bauch. »...und das ist für mich der schönste Anblick überhaupt.«