Kapitel 56

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Ich war nicht wirklich sauer auf die Beiden. Ich war nur enttäuscht, dass sie es vor mir beziehungsweise vor UNS verheimlicht hatten...Gott Jorge wird ausrasten! Und wenn er dann noch erfährt, dass die beiden... Jorge bringt Raphita um, auch wenn er ihn mehr als alles auf der Welt liebt, aber Selina war "sein kleines Mädchen" und hatte immer eine besondere Stellung bei ihm...

Ich ging nach oben und klopfte an Raphita's Tür. »Ja?« kam von drinnen. Ich ging rein. Er lag mit seinem Handy auf dem Bett, hatte aber zum Glück was angezogen. »Kann ich kurz mit dir sprechen?« fragte ich vorsichtig. Er richtete sich langsam auf und nickte. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich zu ihm aufs Bett. Ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. »Bist du sauer?« fragte er in die Stille hinein. Ich schüttelte den Kopf. Er zog ungläubig die Augenbrauen hoch. »Ich bin enttäuscht. Warum habt ihr es mir nicht gesagt?« sagte ich schließlich. »Wegen Jorge. Er reißt mir den Kopf ab« sagte Raphita und warf sich stöhnend aufs Bett zurück. »Das wird er schon nicht, dafür werd ich schon sorgen« meinte ich, doch ich war nicht mal selbst von dem überzeugt, was ich da gesagt hatte, geschweige denn Raphita. »Hey, ich werde es versuchen okay?« sagte ich. Er nickte. »Ihr solltet es ihm sagen« meinte ich. Er seufzte kurz auf und sagte dann: »Ich weiß.« Es klopfte leise. »Herein« meinte Raphita. Selina machte die Tür auf. Auf Raphita's Gesicht breitete sich sofort ein Grinsen aus. Ich hatte ihn wirklich noch nie so gesehen. Er schien zur Abwechslung mal wirklich verliebt zu sein und nicht nur Spaß haben zu wollen. »Okay, ich lass euch dann mal allein« sagte ich und machte mich auf den Weg zur Tür. »Lässt euch nicht erwischen« flüsterte ich Selina im Vorbeigehen zu. Sie wurde sofort rot und ich verließ lachend das Zimmer.

Selina's Sicht:

Meine Mutter schloss hinter sich die Tür. Jetzt war alles leise. Ich drehte mich langsam zu Raphita um und erschreckte mich leicht, als ich sah, dass er direkt vor mir stand. Er lächelte leicht und legte seine Hände an meine Taille. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und nahm mich dann in seine Arme. Ich atmete seinen wundervollen Geruch ein und entspannte mich sofort. »Du weißt, dass wir es jetzt Jorge erzählen müssen?« meinte Raphita. Ich nickte an seiner Brust. »Hast du Angst?« fragte er. Ich nickte wieder. »Ich auch« gab er zu.

Wir ließen uns aufs Bett fallen. Jetzt sah er mir in die Augen. Mir wurde augenblicklich heiß. Wie sehr ich ihn doch liebte. Er starrte auf meine Lippen. Als ich das merkte biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte meinen Puls zu beruhigen. Im stillen flehte ich: 'Küss mich. Küss mich so, wie du es diese Nacht getan hast'. Ich bekam eine leichte Gänsehaut, wenn ich an diese Nacht zurück dachte. Es war so unglaublich schön mit ihm gewesen. Und es war auch mein erstes Mal gewesen.

Ich legte meine Hand an seine Wange und er kam mir langsam näher. Nach wenigen Sekunden lagen seine Lippen auf meinen und mir entfuhr ein leiser Seufzer. Er lächelte in den Kuss hinein.

Nach etwa zwei Minuten lösten wir uns schwer atmend von einander. »Ich liebe dich« sagte er. Das hatte er noch nie zu mir gesagt! Oh mein Gott. Ich glaub ich sterbe... Ich begann zu lächeln und erwiderte: »Ich liebe dich auch.« Er gab mir nochmal einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Jemand riss die Tür auf... »Hey Raphael, kannst du...WAS IST DENN HIER LOS?«...

Tini's Sicht:

Ich saß mit Jorge unten zusammengekuschelt auf der Couch und wir sahen einen Film, als ich plötzlich von oben Geschrei hörte. Ich sah Jorge verzweifelt an, doch er winkte ab und sagte: »Lass sie das unter sich klären ist bestimmt halb so wild.« Ich nickte zustimmend. Doch es wurde immer schlimmer. Jorge seufzte auf und sagte: »Okay gut, lass uns nachsehen gehen was los ist.« Er stand auf und zog mich mit von der Couch hoch. Wir gingen nach oben.

Das Geschrei kam aus Raphita's Zimmer. Hauptsächlich könnte man Selina hören... »Was soll das? Lass ihn! León...NEIN! BIST DU WAHNSINNIG?! Hört auf! Hört auf!« Die Tür wurde aufgerissen und Selina stand mit tränenüberströmten Gesicht vor uns. Ich sah sie geschockt an. »Mamá...Die zwei...sie bringen sich noch um...« sagte Selina und lief mir weinen in die Arme. Jorge lief ins Zimmer und ich ging mit Selina in den Armen hinterher. Was ich sah schockte mich. Raphita und León lagen auf dem Boden und schlugen aufeinander ein. Jorge versuchte die Beiden voneinander zu trennen.

Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt