Kapitel 33

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»Was ist?« fragte Jorge. Ich begann zu lachen. Männer...die verstehen auch echt nichts. »Denk doch mal nach« meinte ich. Er zuckte nur mit den Schultern und sah mich verständnislos an. Ich stöhnte genervt auf und meinte: »Ich glaube, dass es ganz bald ein Dielari-Baby geben wird.« Man könnte Jorge förmlich ansehen, wie es 'Klick' machte. Dann begann er auch zu grinsen und meinte dann, dass wir auch frühstücken gehen sollten. Also gingen wir nach unten und setzten uns zu Diego und Clara. Die anderen waren weiß Gott wo. Ich grinste die beiden die ganze Zeit dümmlich an und zog Clara nach dem Essen einfach mit auf mein Zimmer. Die Jungs ließen wir einfach stehen. Ich schloß die Zimmertür ab und drehte mich dann grinsend zu Clara. Ich glaub sie hielt mich in dem Moment für verrückt. »Tini, was wird das?« fragte sie vorsichtig. »Ich muss mit dir reden« meinte ich. Sie setzte sich zu mir auf's Bett und ich begann zu sprechen: »Was war mit dir heute morgen? Gibt es da vielleicht was, dass ich wissen sollte?« Sie sah mich ernst an und schüttelte den Kopf. Okay. Sie log nicht, dass konnte ich ihr Ansehen. Also hatte sie keine Ahnung... Ich lächelte sie an und stand dann auf um aus dem Bad einen Schwangerschaftstest zu holen. Ich hatte noch welche über... Ich grinste immer noch, als ich wieder zu ihr ging. Ich hielt ihr den Test vor's Gesicht und sie sah mich geschockt an. »Meinst du etwa...?« fing sie an, doch ich unterbrach sie: »Ja, genau das denke ich.« Sie nahm mir den Test vorsichtig ab und verschwand ein paar Minuten im Bad.

Ich konnte nichts mehr hören. Ich wollte wissen, was los ist und stand auf. Ich klopfte an der Badezimmertür und von drinnen kam ein leises 'Herein'. Also trat ich ein und sah Clara mit dem Rücken an der Wand stehen und sie starrte auf den Test. »Und?« fragte ich vorsichtig. Sie sah langsam auf und sagte: »Positiv«

Ich begann vorsichtig zu lächeln, da ich ihre Reaktion noch nicht ganz abschätzen konnte. Doch dann begann sie plötzlich zu grinsen und fiel mir glücklich in die Arme. »Herzlichen Glückwunsch« sagte ich fröhlich. »Danke. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich freue« meinte Clara. Ich sah sie durchdringend an und sagte: »Doch glaube, dass ich es mir irgendwie schon vorstellen kann.« Ich fuhr mit meiner Hand über meinen Bauch und Clara sagte leise: »Oh richtig« Dann begannen wir beide zu lachen.

Wir gingen zu meinem Bett zurück und redeten eine halbe Ewigkeit über alles mögliche und über mein und ihr Baby. Sie fragte mich, ob ich schon wüsste, wie ich sie nennen wollte, doch ich sagte ihr, dass Jorge und ich noch nicht dadrüber gesprochen hatten. Sie nickte und eine Sekunde später wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und Diego stürmte herein. Er bleib abrupt stehen, als er uns beide auf dem Bett sitzen sah. Dann fragte er mit erhobener Stimme: »Könnt ihr mir bitte mal erklären, was hier läuft. Jorge hat fast ne ganze Stunde versucht mich aufzuhalten hier hoch zu kommen!« Ich presste nur meine Lippen aufeinander und sah zu Clara, dass sie antworten sollte.

Sie biss nervös auf ihrer Unterlippe herum. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Jorge herein kam und die Tür hinter sich schloss, bevor Clara anfing zu sprechen: »Also...es ist so...Tini wollte mal mit mir über den kleinen Zwischenfall heute morgen sprechen und...« sie brach ab. Diego starrte uns abwartend an. Ich hab ihm ein Zeichen, das sich nichts sagen würde und Jorge wusste nicht worum es geht also sah Diego wieder zu Clara.

Clara atmete einmal tief durch und stand dann vom Bett auf und ging auf Diego zu. Sie blieb direkt vor ihm stehen und lächelte ihn an. Sie nahm seine Hände und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Sofort entspannte er sich ein bisschen. Doch dann wechselte sein Gesichtsausdruck. Ich konnte nicht ganz deuten, was es war. Er löste seine Hände aus Clara's und starrte auf das, was Clara ihm in die Hand gedrückt hatte. Ich konnte es als den Schwangerschaftstest identifizieren und lächelte leicht. Jorge sah mich fragend an und ich nickte. Daraufhin lächelte er auch.

Diego starrte den Schwangerschaftstest an. Niemand im Raum sagte etwas und niemand rührte sich.

Es blieb einige Minuten still, bis Clara es nicht mehr auszuhalten schien und sagte: »Diego, jetzt sag doch was!« Er sah auf und sah ihr lächelnd in die Augen. »Du bist schwanger?« fragte er mit schwacher Stimme. Clara nickte. Diego schlang seine Arme um ihre Taille und küsste sie. Dann hob er sie hoch und trug sie aus dem Zimmer. Ich lachte einfach drauf los, nachdem sie weg waren. Jorge setzte sich zu mir und meinte: »Warum lachst du?« »Ach komm. Du weißt genauso gut wie ich, was jetzt passiert...« fing ich an, aber Jorge begann schon zu lachen, als er verstand, was ich meinte.

Wir kuschelten und für eine knappe Stunde auf's Bett und gingen danach los zur Arena. Ein letztes Mal. Es machte mich wirklich unheimlich traurig, dass in ein paar Stunden alles vorbei sein sollte.

Ich ließ mich wie immer fertig machen und ging dann mit den anderen auf die Bühne. Wir haben alles. Ein letztes Mal. Ein letztes Mal En Gira. Ein letztes Mal tienes el talento... Die Jungs sangen grade Are you ready for the Ride? Und Cande und ich zogen uns um für Codigo Amistad. Dann gingen wir Hand in Hand auf die Bühne und begannen zu singen. Plötzlich hörten wir eine dritte Stimme, die mir nur allzu bekannt vorkam.

Ich drehte mich um und da stand doch tatsächlich Lodo vor mir! »OH MEIN GOTT!!!« schrieen Cande und ich gleichzeitig ins Mikro und fielen ihr um den Hals. Dann sagen wir aber sofort weiter. Ich freute mich riesig, dass Lodo da war. Ich hatte sie so sehr vermisst.

Am Ende des Songs umarmten wir drei uns eine kleine Ewigkeit. Die Fans tobten und schrieen: »Lodo, Lodo...« Wir gingen nach einiger Zeit von der Bûhne, wo Lodo dann auch von allen anderen begrüßt wurde. Sie sagte, dass sie uns überraschen wollte, wenn sie zur letzten Show kommen würde. Überraschung gelungen!

Ganz am Ende des Konzerts sprach jeder von uns ein paar Worte und sagte das, was ihm auf dem Herzen lag. Wir lachten, weinten und teilten unsere Gefühle mit unseren Fans.

Dann stürmten auf einmal alle Crew Mitglieder auf die Bühne. Und zu meiner Überraschung auch alle Cast Mitglieder, die jemals bei Violetta mitgespielt hatten...Oh Mein Gott! Ich freute mich alle wiederzusehen. Wir feierten ein bisschen auf der Bühne. Wir machten Fotos und Videos und verabschiedeten uns somit von Violetta. Plötzlich küssten sich alle Paare. Haha. Ich drehte mich zu Jorge um, zog ihn an seiner Jacke zu mir hin und küsste ihn. Zuerst wirkte er überrascht, doch erwiderte den Kuss dann. Die Fans waren begeistert. Nach fast einer halben Stunde, in der wir wie wild über die Bühne sprangen, gingen alle Crew Mitglieder. Dann die Cast Mitglieder der Serien und dann verabschiedeten Samu, Facu, Diego,Jorge,Nicó,Ruggero,Mechi,Alba,Cande,Lodo,Xabi und ich uns noch ein letztes Mal von unseren Fans und dann verschwanden wir für immer von dieser Bühne. Die Tür schloss sich hinter uns und mir wurde in dem Moment erst richtig bewusst, dass es jetzt vorbei war. Jetzt würde für uns alle ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Wie auch immer der aussehen mochte. Sänger, Tänzer, Model, Schauspieler...irgendwann dann auch eine eigene Familie...dieser Gedanke brachte mich wieder zum Lächeln. Meine eigene kleine Familie. Mit Jorge und unserer kleinen Prinzessin.

Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt