Kapitel 61

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Ich hatte das Gefühl grade eingeschlafen zu sein, als Jorges Handy klingelte. Genervt schlug ich die Augen auf. Jorge ging verschlafen ran: »Ja?...oh hi...WAS?!...ja...ja wir kommen sofort...bye« Er legte auf. »Los Tini steh auf« sage er und war schon fast dabei sich eine Jeans anzuziehen. Ich sah ihn verwirrt an und fragte im Aufstehen: »Was ist denn passiert?« Er leid hektisch durchs Zimmer und sagte: »Irgendwas ist mit Laura. Sie wird grade operiert. Raphael und vor allem Selina sind total am abdrehen.« Oh mein...Nein! »Ich geh León und dem Mädchen Bescheid sagen, damit die sich nicht wundern wo wir sind. Mach dich weiter fertig« sagte Jorge und verschwand aus dem Zimmer. Ich zog mir schnell etwas an, schnappte mir meine Handtasche, eine Jacke und die Autoschlüssel und ging nach unten....dort erwartete mich bereits meine ganze Familie: León, Bella und Amy, die José und Daniel auf den Armen hatten und Jorge. »Ruggelaria weiß auch Bescheid und sie sagen es morgen früh den anderen, falls wir noch nicht zurück sein sollten. Und was die fünf hier angeht...sagen wir mal so. Ich konnte die drei Nicht davon abhalten mitzukommen und die zwei Kleinen wollte ich nicht alleine lassen« erklärte Jorge. Amy kam auf mich zu und nahm mich fest in den Arm, aber auch nicht zu fest, weil Daniel halb zwischen uns war. »Mamá, wird alles wieder gut?« fragte sie mich mit weinerlicher Stimme. Ich biss mir auf die Lippe. Am liebsten hätte ich grade einfach nur losgeheult, aber es würde uns allen nichts bringen, wenn ich jetzt einen Nervenzusammenbruch bekomme. Daher sagte ich einfach nur leise: »Ich weiß es nicht...aber ich will es hoffen.«

Wir fuhren beziehungsweise Jorge fuhr zum Krankenhaus. Niemand sagte ein Wort. Ich sah im Rückspiegel wie Bella ihren Kopf auf Amy's Schulter und Amy ihren Kopf auf León's Schulter gelegt hatte und beide weinten. León hatte Amy Daniel abgenommen, der die ganze Zeit in seinen Armen lachte. Wie gut das er das alles hier noch nicht versteht. So musste er sich keine Sorgen machen.

Wir kamen an und leiden alle zusammen rein. An der Anmeldung schickte man uns ins erste Untergeschoss. Dort trafen wir auf Raphael und Selina, die zusammen gekuschelt auf dem Boden saßen und mit dem Rücken an der Wand angelehnt waren. Ihnen gegenüber eine Tür mit der Aufschrift: 'OP Bereich. Kein Zutritt!' Sie sahen auf, als sie uns kommen sahen und standen beide gleichzeitig auf und liefen uns entgegen. Selina fiel mir weinend in die Arme und Raphita tat das Gleiche bei Jorge. Amy, Bella und León standen einfach daneben und lagen sich gegenseitig und den Armen, zusammen mit José und Daniel. »Was ist denn überhaupt passiert?« fragte ich an Raphael und Selina gewandt. »Sie hat...sie hat...eine...Lungenembolie. Das heißt...ihr rechter Lungenflügel ist in sich zusammengefallen und sie hat keine Luft mehr bekommen. Man hat uns geweckt und uns Bescheid gesagt, dass sie bereits auf dem Weg in den OP ist, seit dem haben wir nichts mehr gehört. Das ist jetzt gut eine Stunde her« erklärte Selina. Ich nickte nur, als Zeichen das ich es verstanden hatte. Dann setzten wir uns alle zusammen auf den Boden, da es hier keine Stühle gab. Amy, Bella und León hatten sich wieder zusammen gesetzt und die Köpfe der Drei lagen wieder auf den Schultern des jeweils anderen. Sie hatten immer noch Daniel und José in den Armen. Neben ihnen saß Jorge, der einen Arm um mich gelegt hatte. Zwischen meinen Beinen hielt ich Selina im Arm, die immerzu am weinen war und neben mir saß Raphita, der seinen Kopf auf meine Schulter und einen Arm um Selina gelegt hatte.

So verbrachten wir beinahe drei Stunden. Schweigend. Die Drillinge waren mittlerweile am schlafen, genauso wie unsere zwei kleinen Prinzen. Selina starrte Löcher und die Luft und Raphita tat es ihr gleich. Es war nicht zum aushalten.

Plötzlich rief jemand vom Ende des Ganges: »León?« Augenblicklich schlug er die Augen auf und sprang auf. Lena lief den Gang entlang und sprang ihm in die Arme. »Was machst du denn hier?« fragte León verwundert. »Ich hab mir gedacht, dass es dir bestimmt ziemlich mies geht und wollte bei dir sein. Ruggero und Cande haben uns alle geweckt und uns erzählt, was passiert ist. Wisst ihr schon was?« fragte Lena. Wir schüttelten alle den Kopf. Dann setzte sie sich zu uns auf den Boden und wir warteten eine weiter Stunde bis irgendwas passierte.

Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt