Kapitel 8

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Barcelona war wirklich schön und ich genoss die Zeit dort sehr. Am nächsten Abend beim Konzert war ich wieder ziemlich nervös, wegen dem Kuss. Wieder dachte ich während ich Soy mi mejor momento sang nur an den bevorstehenden Kuss und wurde immer nervöser, je mehr sich das Lied dem Ende zuwandte.

Als Jorge dann die Bühne betrat, blieb mir fast die Luft weg. Er hatte ein neues Outfit an. Und dieses Outfit...es war...er sah so heiß darin aus! Er nahm meine Hand und sofort musste ich lächeln. Er erwiderte dieses Lächeln und begann dann zu reden. Ich hörte ihm gar nicht richtig zu, ich war zu beschäftigt damit mich darauf zu konzentrieren, dass ich ihm nicht um den Hals falle. Dann sagte er: ,,Te amo" Er sagte sonst immer ,,Te amo, Violetta." Doch heute nicht. Hatten sie seinen Text geändert und ich wusste nichts davon oder was ist passiert? Doch wie er es gesagt hatte. Es klang beinahe so, als ob er es ernst gemeint hätte. Ich schmolz dahin, als ich diesen Gedanken auch nur zuließ. Dann lehnte er sich vor. Er wirkte irgendwie leicht angespannt. Ich konnte es einfach nicht mehr abwarten und schloss schnell den Abstand zwischen unseren Lippen. Zuerst wirkte er leicht überrascht, doch dann ließ seine ganze Anspannung nach und er begann mich zu küssen. Und ich meine richtig zu küssen. Er begann ganz vorsichtig, seine Lippen zu bewegen und versuchte abzuschätzen, ob ich mit spielen würde. Und genau das tat ich. Ich versuchte einfach nicht mehr zu denken und gab mich diesem Moment einfach hin. Ich begann meine Lippen mit seinen im Einklang zu bewegen und es war ein wundervoller, atemberaubend süßer Kuss. Als er sich wieder von mir löste, wusste ich nicht, wie viel Zeit vergangen war. Ich wusste nur, dass das Licht ausgegangen war und konnte kaum noch etwas sehen. Jorge nahm einfach meine Hand, als ich mich nicht bewegte und zog mich hinter sich her von der Bühne.

Hinter der Bühne zog Jorge mich beiseite und sah mich fassungslos an. Seine Augen glitzerten, wie ich es noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, aber dieser Kuss gerade hatte eindeutig Spuren auf meinem Herzen hinterlassen. So hatte er mich wirklich noch nie geküsst. Ich musterte ihn. Sein perfektes Gesicht. Die ganze Zeit sagte niemand von uns ein Wort. Ich verlor mich wieder in seinen Augen. Plötzlich streckte er einen Arm nach mir aus und legte seine Hand an meine Taille. Er zog mich etwas näher zu sich heran. Ich sah ihn wie gebannt an. Seine Augen, seine wundervollen weichen Lippen, die mich eben noch geküsst hatten. Ich liebte diesen Mann einfach. 'Warte, was?!' Ach, warum sollte ich es noch leugnen. Ja, verdammt ich liebe ihn! Er kommt mir immer näher. Ich lege meine Hände an seine Brust und komme ihm entgegen. Oh mein Gott! Ich habe das Gefühl, gleich umzukippen. Ich bin so nervös. Er macht mich so nervös. Unsere Lippen sind nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt. Und dann endlich treffen seine Lippen auf meine.

Das hier ist so viel mal intensiver, als unsere Küsse auf der Bühne. Ich realisiere, dass dies unser erster Kuss ist, der nicht gespielt ist. Er küsst mich! Freiwillig! Jorge Blanco küsst mich! Nach kurzer Zeit spüre ich, wie sich seine Lippen anfangen an meinen zu bewegen und ich lasse mich von ihm leiten und tue das Gleiche. Seine Küsse sind so vorsichtig und sanft, so als ob er Angst hätte mich zu zerbrechen. Doch als ich meine Arme dann um seinen Hals schlinge, um ihm näher zu sein, werden auch unsere Küsse leidenschaftlicher. Er schlingt seine Arme um meine Taille und presst mich an sich, was auch gut ist, denn als ich seine Zunge auf meiner Unterlippe spüre, wie sie um Einlass bittet, den ich natürlich sofort gewähre, sacken mir die Knie weg. Doch Jorge hält mich fest, damit ich nicht falle. Er erkundet mit seiner Zunge meinen Mund und mein Gehirn schaltet sich ab.

Ich weiß nicht, wie lange wir so eng umschlungen wir dort standen und uns küssten, als ich auf einmal durch mein Headset die wütende Stimme des Regisseurs hörte: ,,Martina, Jorge, wo seit ihr verdammt noch mal? Geht sofort in eure Garderoben!" Ich zuckte augenblicklich zusammen und wir lösten uns voneinander. Dann sahen wir uns tief in die Augen und Jorge sagte: ,,Das war...unglaublich." Dieses Glitzern in seinen Augen von vorhin, war immer noch da. Es sah so toll aus, wie seine Augen glitzerten und ich hoffte, das ich das jetzt öfters zu sehen bekam. Ich sah ihn mit großen Augen an. Mein Atem hatte sich noch nicht wieder normalisiert, nachdem er durch den Kuss durcheinander gebracht wurde. Doch ich schaffte es zu sagen: ,,Das fand ich auch." Ich spürte wie ich rot wurde und er lächelte, als er es sah. Ich lächelte zurück und dann gab er mir noch einen kurzen und sanften Kuss auf die Lippen, bevor wir uns auf den Weg in unsere Garderoben machten, um uns für den nächsten Auftritt umzuziehen.

Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt