Kapitel 20

371 8 0
                                    

„WAS?!", fragte ich aufgebracht. „Denkst du etwa ich bin...schwanger?", fragte ich weiter, aber etwas ruhiger dieses Mal, weil ich nicht wollte, dass das jemand hörte. Dann sagte Mechi: „Ich zähl nur eins und eins zusammen. Dir ist übel, dann geht es dir wieder besser und du hast Heißhunger und grade fängst du einfach ohne Grund an zu weinen. Also? Wann hattest du zuletzt deine Tage?" Ich musste einen Moment überlegen und begann zu rechnen und...aber nein, das konnte eigentlich nicht sein, ich meine...wir hatte doch immer aufgepasst und...die Dusche...und dann hab ich auch noch ein paar Mal die Pille vergessen und...nein, Nein, NEIN! Scheiße! Mir stiege die Tränen in die Augen, als ich sagte: ,,Vor ungefähr sechs Wochen." Mechi sah mich mitleidig an und nahm mich in den Arm. Ich begann dieses Mal richtig zu heulen. „Tini, wir müssen zu einem Arzt gehen. Am besten morgen, wenn wir frei haben. Ich meine...hier kennt dich so gut wie niemand, der älter ist, als 12 Jahre und zu Hause in Argentinien würdest du direkt auf der Titelseite landen, wenn du auch nur schon daran denkst zum Arzt zu gehen", sagte Mechi und ich nickte. Sie hatte vollkommen recht, mit allem.

Sie nahm ihr Handy heraus und rief bei einem Arzt an, den sie vorher gegooglet hatte. Sie redete mit ihm auf englisch und ich war froh, dass er das zumindest verstand. Nachdem sie aufgelegt hatte sagte sie, dass wir einfach morgen früh vorbeikommen sollten. Ich lächelte sie dankend an und sagte ihr, das sie kein Wort darüber zu Jorge verlieren sollte. Sie meinte allerdings, dass ich es ihm sagen sollte, doch ich hatte zu große Angst vor seiner Reaktion und ich war mir selbst ehrlich gesagt noch nicht sicher, was ich von der Idee halten sollte, dass ich vielleicht schwanger war.

Da ich mir sicher sein wollte, beschloss ich mit Mechi, dass wir zu Fuß zum Hotel zurückgehen sollten und dann in einer Apotheke einen Schwangerschaftstest kaufen sollten. Sie sagte, dass sie die Idee gut findet, denn sonst könnte sie vor Neugier nicht schlafen. Ich lachte nur kurz und ging dann noch mal in die Maske, um mich frisch machen zu lassen, nachdem ich so sehr geheult hatte. Währenddessen kam Martín rein und fragte, was passiert sei. Ich erklärte ihm, dass mir schlecht geworden war und das es mir jetzt aber wieder besser ging. Er betrachtete mich skeptisch und ich meine, dass sein Blick etwas länger an meinem Bauch hängen blieb, als sonst wo. Oh nein, ahnte er etwas was? Er fragte mich noch, ob ich weiter machen könnte und ich nickte. Dann ging er wieder und ich atmete einmal tief durch, bevor ich mich wieder auf den Weg zur Bühne machte. Der Rest der Show verlief normal.

Nach der Show sagte ich zu den anderen, dass ich mit Mechi noch ein bisschen in die Stadt gehen wollte. Jorge kam zu mir und fragte mich, ob es mir wirklich wieder so gut ging, dass ich noch was mit Mechi unternehmen konnte. Ich nickte nur und als er sich umdrehte, biss ich mir schuldbewusst auf die Unterlippe, weil ich ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte.

Dann machte ich mich mit Mechi auf den weg zur nächsten Apotheke, die von der Arena ungefähr zehn Minuten weg lag. Wir wollten nicht erkannt werden, daher hatten wir unsere Kapuzen aufgesetzt, uns einen Schal angezogen und ihn bis über die Nase hochgezogen und eine Sonnenbrille aufgesetzt, obwohl es schon dunkel war. Wir betreten die Apotheke und suchten nach den Schwangerschaftstests. Dann kauften wir am Ende vier Stück, da ich mir wirklich sicher sein wollte. Danach gingen wir auf einem Umweg zurück zu Hotel.

Dort angekommen sahen wir uns um, ob die anderen irgendwo zu sehen waren, doch Fehlanzeige. Also machten wir uns langsam auf den Weg in Mechi's Zimmer. Ich verschwand sofort im Bad und machte die Tests. Dann ging ich wieder raus und legte sie auf den Tisch und dann warteten wir zusammen auf die Ergebnisse. Mechi nahm mich in den Arm, da ich schrecklich am zittern war. Ich hatte einerseits Angst, dass ich schwanger war, doch andererseits hatte ich auch Angst, dass ich es nicht war.

Nach ein paar Minuten fragte Mechi dann: „Soll ich nach sehen, oder willst du selber...?" „Kannst du bitte nachgucken? Ich hab zu viel Angst...", meinte ich. Sie nickte und ging dann rüber zu dem Tisch, auf dem die Tests lagen. Sie sah drauf und drehte sich dann mit einem Lächeln im Gesicht zu mir um. „Du bist schwanger, Süße", sagte sie zu mir und ich gefror im selben Moment zu Eis.

Jortini - Hinter den Kulissen von Violetta liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt