Kapitel Sieben

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Dieses Kapitel widme ich skinnyxlove, weil sie einfach genial ist und mich dazu angetrieben hat, heute schon hochzuladen ;) 

Louis’ P.O.V.

Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so schlecht gefühlt. Wirklich nicht. Wirklich wirklich nicht. Und ich sah furchtbar aus. Das konnte allerdings auch daran liegen, dass ich die ganze Nacht kein Auge mehr zugemacht hatte.

Das lag erstens daran, dass ich mich gefragt hatte, ob ich wirklich so egoistisch war, und zweitens, weil Harry und Jake es die halbe Nacht getrieben hatten. Es war nicht bei der ersten Runde geblieben. Oder bei der zweiten. Oder bei der dritten. Ich hatte eine imaginäre Strichliste gemacht und war auf ganze sagenhafte sieben Mal gekommen. Sieben Mal. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie man so oft zum Höhepunkt kommen konnte, aber wer weiß was Harry und Jake im Bett so taten.

Und drittens war es, weil mir so ab vier Uhr morgens unglaublich schlecht wurde, bis ich dann um halb sieben auch gekotzt hatte. Und nicht nur einmal.

Ich hasste es, zu kotzen. Erstmal war es einfach nur ekelig, aber ich bekam immer, wenn ich kotzte, so schreckliche Atemnot und konnte mich dann nicht mehr vernünftig bewegen und hatte dann auch so schreckliche Bauchkrämpfe.

In solchen Momenten wollte ich einfach nur noch in den Armen gehalten werden und gesagt bekommen, dass alles wieder gut werden würde. Dass jemand mir über den Kopf streicht und mich beruhigt, mich ruhig hält und für mich da ist. Als ich klein war, hat meine Mutter dies immer für mich übernommen, doch seit es One Direction gab, war ich im Normalfall nicht zu Hause, wenn ich krank war, und so hatte diese Aufgabe Harry übernommen. 

Er hatte mich in seinen Armen gehalten, mir über den Kopf gestrichen und mich beruhigt. Doch heute hatte er das nicht getan. Heute war er einfach weggegangen und hatte mich alleine gelassen. Dabei wusste er genau, wie ich mich in solchen Situationen fühlte. Und trotzdem hatte er mich einfach alleine gelassen. Wie gemein von ihm.

Aber vielleicht war ich ja auch derjenige, der grade egoistisch handelte. Es war ja immerhin nicht Harrys Pflicht, mir zu helfen. Er musste das ja nicht tun und ich konnte ihn ja auch nicht dazu zwingen. Dennoch konnte ich nicht den Gedanken zurückhalten, dass er mir zumindest hätte helfen können, aufzustehen und wieder zurück ins Bett zu kommen. Oder vielleicht-

„Und was sagst du dazu, Louis?“, riss mich Liams Stimme aus meinen Gedanken. „Ähm Entschuldigung, wozu?“, fragte ich ihn. „Zu der Soloverteilung im kommenden Album und ob du damit zufrieden bist?“ „Achso, ja klar. Ich finde die Soloverteilung im Album eigentlich ganz gut, es wäre nur schöner gewesen, wenn ich auch ein paar mehr Soli bekommen hätte oder längere Parts weil meine-“ „Nun ja, hinter der ganzen Verteilung steckt ja auch ein System, so ist es ja nicht.“, unterbrach mich Harry. „Ich meine, es ist nun mal so, und da werde ich jetzt auch kein Blatt vor den Mund nehmen, Louis ist nun mal nicht der beste Sänger in der Band und da wir ja auch auf die Fans achten müssen, werden die längeren Parts und Soli dann natürlich an die von uns vergeben, die... nun ja, die stimmlich etwas mehr draufhaben.“ 

Plötzlich fühlte ich mich wieder schlecht. Aber Harry hatte ja Recht. Ich war nun mal nicht der, der die beste Stimme in der Band hatte, da brauchte ich mir nichts vorspielen. Dennoch tat es weh, so etwas aus einem anderen Mund zu hören. „Aha okay, und was sagt ihr dazu, dass Louis in den Interviews immer die Stimmung macht? Was sagt ihr dazu?“, fuhr die Interviewerin fort. 

„Ja doch, das stimmt schon. Louis ist schon ein witziger Typ.“, meinte Zayn. „Okay, dann kommen wir auch schon fast zum Ende des Interviews, allerdings möchte ich euch noch ein paar Fragen stellen, die eure Fans über Twitter gestellt haben.“, sagte die Frau. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und driftete ein wenig ab, da ich nicht mehr wirklich aufpassen muss, da die Jungs und ich die Fragen schon beinahe im Schlaf beantworteten konnten.

Wir verabschiedeten uns grade von der Interviewerin, als mir plötzlich wieder übel wurde. „Äh, entschuldigt mich bitte mal, ich muss mal aufs Klo!“, rief ich, während ich den Gang zu den Toiletten herunterrannte. Kaum, dass ich in den Männertoiletten angekommen war, musste ich mich auch schon übergeben. Und wieder begann meine Atemnot und meine Bauchkrämpfe und ich wollte einfach nur noch Harry bei mir haben. 

Tatsächlich kam jemand, doch es war nicht Harry. Stattdessen schlangen sich zwei warme, lange Arme um mich und ich lehnte mich an die Person an und roch an ihr. Gucci von Gucci. Zayn. Ich atmete entspannt aus. Auch wenn Zayn nicht den gleichen Effekt auf mich hatte wie Harry, man konnte sich immer noch gut an ihn anlehnen und er gab ein echt gemütliches Kissen ab. Außerdem war er ein guter Zuhöhrer. 

„Hey Lou, was machst du denn hier?“ Ich schnaubte. „Ist das nicht offensichtlich? Ich kotze.“ Zayn kicherte. „Man, das weiß ich auch. Aber man wird ja mal aus Höflichkeit fragen dürfen, oder?“ Nun musste auch ich lächeln. „Ja, Zayn. Du darfst das. Du bist ja schließlich der Bradford Bad Boy, nicht wahr?“ „Ja genau Louis. Der bin ich.“

Rejection Hurts [German Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt