Kapitel Sechzehn

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So, da ich in weniger als 24 Stunden losfliege (AHHH), habe ich mich dazu entschieden, noch mal zu updaten. Warum auch nicht? ;)

Harrys P.O.V.

Ich ging aus der Küche, die Treppe hoch zu meinem Schlafzimmer und lauschte an meiner Zimmertür nach verdächtigen Geräuschen von Louis.

Stille.

Das beunruhigte mich. Louis war nie still, es sei denn er war krank oder er weinte. Nun ja, das erste konnte ich mit Sicherheit bestätigen, das zweite... nun ja. 

Louis war nie laut beim Weinen gewesen. Er zog es vor, sich lieber in aller Stille in seinem Zimmer zu verkriechen und unter seiner Bettdecke oder vorzugsweise seinem Kleiderschrank zu verstecken und stumme Tränen zu weinen. Und da Louis nun mal Louis war, konnte er auch sehr störrisch sein und es in diesem Kleiderschrank auch sehr lange aushalten. 

Vorsichtig öffnete ich die Tür zu meinem Zimmer und steckte meinen Kopf durch die Türöffnung. Doch was ich da sah, brach mir fast mein Herz.

Louis lag auf meinem Bett und hatte mir den Rücken zugekehrt. Ich konnte sehen, dass er an seinem Handy war, doch nicht, was er an seinem Handy machte. Was ich allerdings bemerkte, war, dass seine Schultern zuckten und er leise schniefte. 

Louis weinte.

Ich trat leise näher an mein Bett heran und je näher ich trat, desto besser konnte ich erkennen, was Louis auf seinem Handy machte.

So wie es aussah, war er auf Twitter und sah sich seine Mentions an. 

Sofort klingelten bei mir alle Alarmglocken. Ich schnellte zum Bett und riss Louis sofort sein Handy aus seiner Hand. Louis gab einen sehr männlich klingenden Schrei von sich und schreckte auf, doch als er sah, dass ich es war, entspannte er sich wieder ein wenig. 

„Harry! Was machst du mit meinem Handy? Gib es mir wieder!“ „Nein, Louis, ich als dein bester Freund werde nicht zulassen, dass du so etwas über dich liest! Du weißt genau, dass das alles nur Müll ist!“ Louis schwieg, und so hatte ich Zeit, ihn mir genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Louis Augen waren rot angeschwollen und ihm liefen immer noch Tränen über sein Gesicht. Seine Unterlippe zitterte und er hatte sich anscheinend so fest auf seine Lippe gebissen, dass sie angefangen hatte, zu bluten. 

„Ach Louis, komm her.“, sagte ich, legte mich auf mein Bett und zog Louis in meine Arme. Nun bereute ich es ein wenig, dass ich das Foto von ihm und mir gepostet hatte. Ich meine, hätte ich das nicht gemacht, dann wäre das alles auch gar nicht passiert und dann würde Louis jetzt auch nicht weinen. Andererseits hatte das Foto wirklich süß ausgesehen und eigentlich war der Sinn des Fotos a auch gewesen, dass die Fans sahen, dass es Louis gut ging und es keine ernste Krankheit war. Denn mit Sicherheit hatten irgendwelche Fans spitzgekriegt, dass wir in diesem Gebäude ein Interview gehalten hatten und bestimmt gab es schon Bilder oder Videoauszüge aus diesem Interview. Da Louis gestern wirklich nicht grade gut ausgesehen hatte, und bevor eine Massenpanik ausbrach, weil die Fans vermuteten, dass Louis todkrank war, hatte ich dieses Foto gemacht.

Wer hätte denn wissen können, dass die Fans so reagieren würden? 

Ich drückte Louis noch näher an mich ran. Warum hatten diese Fans so was nur getan? Natürlich, auch ich hatte bemerkt, dass Louis inzwischen der Unbeliebteste in der Band war, aber das war doch kein Grund, ihn aus der Band rauszumobben! 

„Hey Louis, du weißt doch, dass das alles nicht stimmt, was diese Leute sagen, oder?“, fragte ich Louis. Louis schluchzte nur noch mehr und vergrub sein Gesicht in meinem Shirt. 

Anscheinend glaubte er das auch noch. Na toll. Jetzt würde es wieder Stunden dauern, bis Louis wieder an sich selbst glaubte und aus seinem Zimmer gehen würde. Dieses Prozedere hatten wir schon ein paar Mal durchlebt. 

Von irgendwo her kamen Hassnachrichten oder so etwas und Louis verkroch sich dann immer in seinem Zimmer, um dort über sich und seine Entscheidungen nachzudenken. Und am Ende war er dann immer zu dem Entschluss gekommen, dass er überhaupt nicht in der Band sein sollte und er hatte dann immer sehr starke Selbstzweifel. Dann war es immer die Aufgabe der Jungs und mir, ihn aufzumuntern und ihm zu sagen, dass er in die Band gehörte und so was alles. 

„Okay Louis, weißt du was? Ich geh jetzt mal deine Suppe holen und dann antworten wir diesen Fans mal und geben ihnen eine deftige Abreibung. So was können sie sich nämlich nicht erlauben!“ Louis nickte und ich stand auf und deckte ihn wieder zu. „Bin gleich wieder da.“

Dann ging ich aus meinem Zimmer und in die Küche. Die Mikrowelle war bereits aus, was bedeutete, dass die Suppe fertig sein sollte.

Ich holte die Suppe aus der Mikrowelle und probierte mit einem kleinen Löffel. Perfekt. Genau die richtige Temperatur. 

Plötzlich hörte ich, wie sich die Haustür öffnete und jemand eintrat. Das war merkwürdig. Weder Louis noch ich erwarteten Besuch.

„Hallo?“, rief ich in den leeren Raum. „Ist da wer?“ Keine Antwort. Vielleicht hatte ich mir das ganze ja auch nur eingebildet. 

Dann knarrte eine der Dielen im Flur. Das hatte ich mir jetzt aber nicht eingebildet! Ich drehte mich zur Küchentür, die in den Flur führte. „Wer ist da?“, rief ich erneut, doch wieder bekam ich keine Antwort.

Seufzend drehte ich mich wieder um und holte einen Löffel aus dem Besteckkasten. Danach legte ich ihn neben die Schüssel. 

Auf einmal wurden mir von hinten die Augen zu gehalten und eine vertraute Stimme ertönte an meinem Ohr: „Na, weißt du, wer hier ist? Rate mal.“

„Jake!“

Rejection Hurts [German Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt