Kapitel Acht

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Zayns P.O.V.

Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Das war nicht mal einen kleinen Hauch von gut und ich redete nicht mal über meine  Frisur oder einen Spiegel.

Nein, es ging um Louis. Es ging ihm nicht gut, und ich wusste es. Doch ich konnte nicht sagen, was genau mit ihm los war. Aber es war nicht gut, so viel war sicher.

Auch wenn er sich bemühte, sich nichts anmerken zu lassen, mir fiel es doch auf. Er hatte in letzter Zeit weniger gegessen und war stiller als sonst gewesen. Aber vermutlich kam das mit dem wenig essen daher, dass er krank war. Es schien irgendein Magenvirus zu sein, nach dem Erbrechen zu urteilen.

„Hey Lou, komm, ich bring doch irgendwo hin, wo du dich ausruhen kannst, okay?“, fragte ich, nachdem Louis sich den Mund abgeputzt hatte. Louis nickte nur schwach. Es musste ihm echt dreckig gehen. „Glaubst du, dass du aufstehen kannst?“ Er schüttelte den Kopf. Louis tat mir so Leid. Also stand ich auf und hob ihn hoch, sodass er in meinen Armen lag. Doch ich war nicht auf Louis’ Gewicht vorbereitet. Er war leicht. Zu leicht. Okay, Louis war zwar noch nie schwer gewesen, aber nun konnte er nicht mehr als 60 Kilo wiegen, wenn nicht sogar noch weniger.

„Whoa Louis, warum wiegst du denn so wenig?“ Erneutes Kopfschütteln von Louis. Anscheinend wollte er darüber nicht sprechen. Also ging ich mit einem Bündel voll Louis in den Armen aus der Toilette. Doch dann blieb ich wieder stehen. Wohin sollte ich jetzt gehen? Am besten wäre es, wenn ich zum Bulli gehen würde und Louis dort ablegen würde. Wo waren eigentlich die anderen? Ich könnte sie nämlich echt gut gebrauchen.

Dennoch machte ich mir meinen Weg hinüber nach draußen und zum Bulli. Doch da tauchte bereits ein weiteres Problem auf: Wie zur Hölle sollte ich Louis in den Bulli befördern? Ich war zwar talentiert, aber ich konnte mir immer noch keine dritte Hand wachsen lassen, um die Tür zum Van aufzumachen. Doch dann kam meine Rettung.

„Hey Zayn! Was machst du denn da?“ Ich drehte mich um und sah Harry auf mich zukommen. „Hey Harry, könntest du mir bitte mal kurz mit Louis helfen? Ich muss ihn irgendwie in den Van bekommen. Ihm geht’s scheiße.“ Mittlerweile war Harry zu mir rüberkommen. „Was hat er denn?“ „Er war auf dem Klo am Kotzen. Sag mal, ging’s ihm eigentlich schon heute Morgen so schlecht?“ Harry sah zur Seite. „Ja, heute Morgen hat er auch schon gekotzt.“ „Und warum habt ihr nichts gesagt?! Man, Louis muss ins Bett!!“ Harry hob abwehrend die Hände hoch und sah mich wieder an. „Beruhig dich mal wieder, Zayn! Er wollte nicht, dass irgendjemand Bescheid weiß, okay?! Da kann ich doch nichts für!“

Hätte ich in diesem Moment die Hände frei gehabt, hätte Harry jetzt eine wundervolle Schelle bekommen. Doch da ich immer noch Louis in den Armen hielt und mir immer noch keine dritte Hand gewachsen war, nahm ich mich zurück und atmete nur einmal tief ein und aus.

„Okay Harry, darüber reden wir später noch einmal, wichtig ist jetzt, dass wir Louis jetzt in den Bulli bekommen, damit er sich hinlegen kann!“ Ich drehte meinen Kopf zu Louis und flüsterte ihm ins Ohr: „Hey Louis.“ Keine Antwort. „Louis.“ Immer noch keine Antwort. Ich musste wissen, was mit ihm los war.

Also entschloss ich mich kurzerhand dazu, Louis in Harrys Arme zu legen. Der reagierte geschockt. „Hey Zayn, was machst du da? Ist was mit Louis? Oh Gott Zayn, sag was!“ Doch ich ignorierte ihn einfach gekonnt und sah mir Louis an. Seine Augen waren geschlossen und sein Mund war leicht geöffnet, seine Atmung normal. Er war am schlafen. Jetzt fing er auch noch an, leise zu schnarchen. Jep, definitiv am schlafen.

“Pscht Harry, sei leise. Louis schläft.“ Harry sah mich verdutzt an. Hatte er etwa noch nie was von schlafen gehört? „Was?“ „Oh Gott Harry, er pennt! Er macht ein Nickerchen! Komm jetzt, wir müssen ihn irgendwo hinlegen.“, meinte ich und öffnete die Bullitür.

Wir schlossen den Bulli nie ab, da die Jungs und ich dazu neigten, immer etwas im Bulli zu vergessen und Paul war es leid geworden, immer mitzukommen und auf uns aufzupassen. Außerdem, hier, im Hinterhof des Gebäudes, war kein Mensch und somit bestand auch keine Gefahr, dass irgendwelche unserer Sachen geklaut wurden.

„Okay, komm her Harry, und leg Lou mal auf die mittlere Sitzbank.“ Harry tat, was ich ihm gesagt hatte, und stand dann wieder auf und löste Louis’ Hände von einem starken Griff um seinen Nacken.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Harry. „Weißt du was? Ich geh mal Paul und die anderen Jungs holen, damit wir so schnell wir möglich von hier wegkommen. Louis muss ins Bett! Dann fahren wir einfach wieder zurück und setzen ihn unter Quarantäne oder so, damit er nicht noch kränker wird! Gott, wie konntest du ihn überhaupt aus dem Haus lassen? Ach egal jetzt, ich hol die Jungs.“, meinte ich und bevor Harry noch irgendwas erwidern konnte, war ich aus dem Bulli geklettert, hatte die Tür hinter mir zugemacht und war auf dem Weg zurück ins Gebäude.

Rejection Hurts [German Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt