Kapitel Achtunddreißig

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Ich hab nicht realisiert, dass es schon Sonntag ist... wie die Zeit vergeht, wenn man Ferien hat...

Zuallererst: 45.000 Reads?! Oh Gott... ;*

Dann noch: An alle Personen, die gefragt haben, ob das hier 'ne Zouis Story wird: Ich möchte nicht spoilern, aber !!!SPOILER!!! bitte lest den Titel der Geschichte. Das Main-Pairing steht in Klammern da. Kommt schon, so schwer ist das doch nicht ;) !!!SPOILER!!!

Frohe Ostern!

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Harry's P.O.V.

Liam und Niall zerrten mich wieder zurück ins Badezimmer und schlossen die Tür hinter sich ab.

„Sag mal was fällt dir denn ein?! Wir waren noch nicht fertig mit reden!", rief Liam entrüstet. Ich konnte ihm nicht antworten, ich war immer noch zu geschockt von dem, was ich grade in der Küche mitbekommen hatte.

„Was ist los, Harry?", fragte Niall. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen." Ich schluckte. „So etwas ähnliches." „Was meinst du d-" „Liam, Niall, es wäre überaus nett von euch, wenn ihr mich für eine kleine Weile in Ruhe lassen könntet. Ich muss nachdenken."

Sofort sahen Liam und Niall mich besorgt an. „Harry, ist alles okay?" „Mir geht's bestens, Liam. Ich muss nur nachdenken, wie ich bereits sagte. Bitte lasst mich gehen." Meine beiden Bandkollegen sahen sich an und dann erneut mich. „Na gut. Aber sag uns bitte, falls irgendetwas nicht in Ordnung ist."

Ich nickte kurz angebunden, schloss die Tür auf und drückte mich dann an ihnen vorbei aus dem Badezimmer. Ich ging sofort in mein Zimmer und schloss zur Sicherheit die Tür ab. Man konnte ja nie wissen. Außerdem musste ich wirklich gründlich nachdenken.

Ich setzte mich auf mein Bett und ließ mich nach hinten fallen, sodass ich meine Zimmerdecke ansehen konnte.

Ich hatte keine Ahnung, warum mein Herz fast stehen geblieben war, als ich Zayn und Louis in der Küche gesehen hatte. Ich stand nicht auf Louis, und auf Zayn ganz sicher auch nicht. Meine Güte, ich war zwar schwul, doch das war noch kein Grund, auf Louis zu stehen! Warum dachte ich eigentlich über solche Sachen nach? Außerdem hatte ich einen Freund, verdammt noch mal!

Doch so sehr ich es auch ignorieren wollte, ich konnte nicht leugnen, dass mein Herz einen Satz gemacht hatte, als Zayn und Louis sich so nah gestanden hatten. Und ich wusste nicht, warum dem so war.

Vielleicht weißt du es ja, sagte eine Stimme in meinem Kopf mir. Ich schüttelte den Kopf. Natürlich weißt du es. Du kannst mich nicht anlügen, ich kenne dich, Harry. Ich kenne all' deine Geheimnisse, ich kenne deine Ängste, ich weiß alles über dich.

Ich fuhr mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Na super, jetzt fing ich auch noch an, mit mir selbst zu reden?

Schau tief in dich selbst hinein, Harry. Du und ich beide wissen, dass die Antwort irgendwo da ist.

Ich sollte wirklich damit aufhören. Warum tat ich das eigentlich? Was war der Sinn an diesem Ganzen?

Man könnte mich als dein Gewissen bezeichnen, auch wenn das nicht ganz richtig wäre. Ich bin du, du bist ich, wir sind eins. Ich bin eine Stimme in deinem Kopf, die versucht, dir den richtigen Weg im Leben zu zeigen, doch ich kann dich nicht kontrollieren und dir befehlen, eben diesen Weg zu nehmen. Dafür ist dein Gewissen zuständig. Ich bin nur hier, um dir Lebensratschläge zu geben. Ob du sie auch annimmst, das ist deine eigene Entscheidung.

Ich schätzte, jetzt konnte ich mich wirklich in die Klapse einweisen lassen. Dennoch, was, wenn ich wirklich die Antwort zu meiner Frage schon wusste und sie nur finden musste? Doch wie genau bekam ich Zugriff zu dieser Antwort? Was musste ich tun?

Seufzend stand ich auf und begann, in meinem Zimmer auf und ab zu laufen. Es musste eine Antwort auf diese Frage geben, daran zweifelte ich nicht.

Ein kleines Licht auf meinem Schrank fing meine Aufmerksamkeit, und ich ging neugierig näher darauf zu. Vor dem Schrank blieb ich stehen und versuchte, genauer zu sehen, was sich auf meinem Schrank befand.

Unglücklicherweise konnte ich nicht genug sehen, sodass ich mir einen Stuhl griff und ihn zum Schrank herüberzog. Ich stellte mich vorsichtig auf meinen Stuhl und konnte endlich sehen, was auf meinem Schrank war.

Es war ein Bild, ein Foto, um genauer zu sein. Die aufgehende Sonne hatte auf den Glasrahmen geschienen, was meine Aufmerksamkeit erreicht hatte.

Ich griff nach dem Bild und nahm es neugierig in meine Hände. Es war ziemlich verstaubt, weswegen ich meine Hand über das Foto wischte. Nun konnte ich erkennen, was das Bild darstellte.

Es war ein Bild von mir und Louis, was offensichtlich vor einiger Zeit geschossen worden war. Zum einen sah ich noch ziemlich jung aus, geschätzte Siebzehn, und zum anderen war Louis am Lächeln. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass das Bild älter war. Heutzutage lächelte Louis fast gar nicht mehr.

Auf dem Foto waren er und ich eng umschlungen und wir hielten uns in den Armen. Ich grinste Louis an und er lächelte zurück. Das Foto schien auf einer Wiese gemacht worden sein, mit ein paar grünen Bäumen im Hintergrund.

Plötzlich fiel mir ein, wo dieses Foto gemacht worden war. Es war letztes Jahr im Sommer gewesen, nachdem jeder von uns fünf zwei Wochen bei der eigenen Familie verbracht hatte. Ich war etwas verspätet angekommen, da mein Zug Verspätung gehabt hatte, weswegen ich eine Stunde zu spät an unserem verabredeten Platz angekommen war.

Louis war auf mich zugerannt, ich hatte meine Sachen fallen gelassen, war ihm entgegen gelaufen und wir hatten uns bestimmt fünf Minuten lang eng umarmt, bis wir uns schließlich etwas voneinander gelöst hatten. Wir beide hatten uns angestrahlt und waren den Rest des Tages noch unzertrennlicher als sonst gewesen.

Ich seufzte. Ich vermisste die alten Zeiten, wo alles noch so sorglos war. Ich sah erneut auf mein jüngeres Ich auf dem Foto und plötzlich war das Grinsen wie von meinem Gesicht weggewischt.

Das Foto fiel klirrend herunter, erst auf den Stuhl und dann auf den Fußboden, wo es in Scherben liegen blieb.

Ich hatte die Antwort auf meine Frage.

Rejection Hurts [German Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt