Kapitel Siebenundvierzig

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Heute mal gar kein Kommentar von mir ^_^

-.-.-.-.-

Louis' P.O.V.

Die nächsten drei Wochen vergingen wie im Flug und ehe ich mich versah, war es schon der 22. Dezember und wir hatten Winterpause.

Ich war überglücklich, dass wir endlich eine Pause hatten, denn es war mir einfach viel zu stressig geworden. Es war nicht so, als wenn ich meinen Job nicht lieben würde, es war einfach... ich wusste es selber nicht. Es war, als wenn die vergangenen Monate für mich noch um ein Vielfaches anstrengender gewesen waren als für die anderen Jungs. Vielleicht hasste mich Gott einfach und hatte sich entschieden, mir das Leben noch schwerer zu machen.

Harry hatte sich weiterhin wie ein Arschloch mir gegenüber verhalten, und ich war heilfroh, dass ich jetzt ein paar Wochen Ruhe vor ihm hatte. Ich wollte einfach nur ein bisschen Zeit mit meiner Familie verbringen und all meine Sorgen vergessen.

Hoffentlich konnte ich meinen Plan auch durchziehen.

Zayn hatte mir die Idee in den Kopf gesetzt, dass es eine gute Idee wäre, wenn ich bei ihm einziehen würde, und nicht einmal drei Tage später waren all meine Sachen bei seinen vier Wänden untergebracht.

Wenn es nach Zayn gegangen wäre, dann wären er und ich in seiner Wohnung geblieben und hätten dort Weihnachten und Neujahr verbracht, doch ich hatte ihn zum Glück dazu überreden können, zu sich nach Hause zu fahren und seine Familie in Bradford zu besuchen. Es hatte mich mehrere Stunden gedauert, doch nun konnte ich ihm wenigstens beruhigt zusehen, wie er letzte Sachen in seinen Koffer packte und unruhig auf und ab lief.

„Beruhig dich, Zayn." „Ich bin mir aber sicher, dass ich irgendetwas vergessen habe!" Ich lächelte. „Ich schick' es dir sonst nach, okay?" Zayn stoppte und sah mich an. Dann grinste er ebenfalls. Plötzlich schlug er sich die Hand vor den Kopf. Ich sah ihn verwirrt an. Was war denn jetzt los? „Oh Gott, wo habe ich es hingetan? Scheiße, ich hatte es gestern doch noch!" Er begann, wie von der Tarantel gestochen durchs Zimmer zu rennen und in unzähligen Kommodenschubladen und Nischen nach etwas zu suchen.

„Was hattest du gestern noch?", fragte ich neugierig als ich ihm auswich, als er im Schrank hinter mir nach diesem 'Etwas' suchte. „Ah, da haben wir es ja!" Zayn stand auf und sah mich an. „Dein Weihnachtsgeschenk." Er hielt mir ein kleines, flaches Geschenk hin. Ich nahm es zögerlich entgegen. „Soll ich es jetzt schon öffnen oder bis Weihnachten warten?", fragte ich ihn. „Öffne es jetzt, bitte.", antwortete Zayn. Ich entfernte vorsichtig das Papier und als ich sehen konnte, was Zayns Geschenk war, brach ich beinahe in Tränen aus. Doch nicht etwa, weil das Bild so hässlich war, nein... ganz im Gegenteil. Das Bild war wunderschön.

Das Bild zeigte mich, wie ich in einem Blumenfeld saß und eine Blumenkrone auf dem Kopf trug. Ich trug einen dunkelblauen Pullover und eine schwarze Hose. Auf dem Bild lächelte ich. Erst dann realisierte ich, dass dieser Moment wirklich passiert war. Letzten Sommer hatten wir ein paar Tage frei gehabt und wir waren alle zusammen in ein kleines Dorf mitten in England gefahren und hatten dort unsere freie Zeit verbracht, nur wir fünf. An einem dieser Tage hatte Niall darauf bestanden, dass wir ein Picknick machen sollten, und so waren wir eines Mittags aufgebrochen und hatten es uns schließlich in diesem Feld gemütlich gemacht.

„Zayn... es ist wunderschön.", flüsterte ich und umarmte ihn fest. „Vielen Dank", murmelte ich in sein Ohr. „Kein Problem, Lou. Hab' ich doch gerne gemacht."Ich löste die Umarmung und sah das Bild erneut an. „Ich wusste gar nicht, dass du ein Foto davon gemacht hast." Zayn grinste. „Du weißt vieles nicht."

Auf einmal fiel mir ein, dass ich ja auch noch ein Geschenk für Zayn hatte. „Warte hier, ich hole schnell dein Geschenk." Ich ließ Zayn in seinem Zimmer stehen und ging in sein Gästezimmer, in dem ich momentan residierte. Ich suchte unter dem Bett nach der ziemlich großen Kiste, die ich vor ein paar Wochen in der Stadt gekauft hatte, und hatte sie nach wenigen Sekunden gefunden. Ich holte sie unter dem Bett hervor und begab mich dann wieder in Zayns Zimmer, wo ich ihm das Geschenk präsentierte.

„Bitte sehr, für dich!" „Was ist das, Louis?" „Pack' es einfach aus." Ich sah zu, wie Zayn sich hinkniete und das dunkelrote Geschenkpapier abwickelte. Als er nichts auf der Holzkiste sehen konnte, was Hilfe auf den Inhalt sein könnte, sah er mich verwirrt an. „Na mach' schon, öffne sie." Zayn öffnete zögerlich die Kiste, doch sobald er erkannte, was drin verborgen war, fiel er mir um den Hals. „Oh mein Gott! Vielen Dank, Louis!" „Ich schließe daraus, dass es dir gefällt?", lachte ich und umarmte ihn zurück. „Ja, ich liebe es! Ich wollte schon immer ein Airbrush-Set haben!"

Ich löste mich von Zayn und schubste ihn in die Richtung seines Koffers. „Und jetzt schließe diesen verdammten Koffer, damit du endlich fahren kannst!" „Willst du mich loswerden?", fragte Zayn amüsiert, schloss aber seinen Koffer und trug ihn aus dem Zimmer hinaus. Ich folgte ihm zur Haustür, wo er sich grade seine Jacke und Schuhe anzog.

Zayn öffnete die Tür und ging zu seinem Auto, wo er den Kofferraum öffnete und den Koffer hinein tan. Er wollte sich grade in sein Auto setzen, als er plötzlich wie wild in seinen Taschen herumsuchte und dann wieder zu mir rannte. „Louis, hast du-" Ich hielt ihm seine Autoschlüssel vors Gesicht. „Meinst du diese hier?" Zayn grinste und nahm die Schlüssel entgegen.

„Was würde ich nur ohne dich, machen, Louis?" Ich zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, vermutlich im Chaos versinken." Zayn schlug mir spielerisch auf den Arm. „Als wenn du besser wärest! Mein ganzes Gästezimmer ist zugemüllt!" Ich streckte ihm die Zunge raus. „Aber im Gegensatz zu dir weiß ich, wie ich meine Sachen in meiner Unordnung wiederfinde!" Ich schob ihn aus der Tür heraus. „Und jetzt geh', sonst ruft deine Mutter noch an und fragt, wo du bleibst."

Zayn ging die Treppe herunter, bis er vor seinem Auto stand. „Und du fährst dann in zwei Stunden?" Ich nickte. „Ich muss noch packen und ich wollte noch an dem Weihnachtsgeschenk für meine Mutter arbeiten." Zayn seufzte und öffnete seine Autotür. „Wir sehen uns in zwei Wochen, ja?" Ich nickte erneut und lächelte. „Bis dann, Zayn." „Bis dann." Zayn stieg in seinen Wagen und schloss die Tür hinter sich. Ich sah noch zu, wie er den Motor anließ und aus der Einfahrt fuhr, doch dann drehte ich mich um und ging ins Haus zurück.

Ich wollte grade die Haustür schließen, als mich ein Hupen aus meinen Gedanken riss. Ich sah zur Straße und sah, wie Zayn aus seinem Auto stieg und dann zu mir rannte. Ich öffnete die Tür wieder ganz und wartete, bis Zayn vor mir stand, bevor ich ihn fragte: „Was ist los? Hast du was vergessen?" Zayn schüttelte den Kopf. Dann ging er einen Schritt nach vorne und schloss mich in seine Arme.

Ich war im ersten Moment etwas perplex, doch dann umarmte ich ihn zurück. „Mach' keine Dummheiten, okay?", flüsterte Zayn in mein Ohr und sofort wusste ich, was er meinte. Ich schluckte und schüttelte dann den Kopf. „Werd' ich nicht machen." Zayn löste die Umarmung leicht und sah mir in die Augen. „Versprochen?", fragte er und hielt seinen kleinen Finger hoch. Ich wollte meine Augen verdrehen, ließ es aber bleiben. „Versprochen.", antwortete ich und verschränkte meinen Finger mit seinem. Zayn lächelte leicht und löste sich dann von mir.

„Komm' heil wieder, Zayn.", sagte ich. Nun verdrehte Zayn seine Augen. „Das sollte ich lieber zu dir sagen." Er trat einen Schritt zurück und wollte sich umdrehen, als er es sich besser überlegte und mich wieder ansah. Er kam wieder nah an mich heran und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Pass' auf dich auf, Louis." Dann drückte er mir einen Kuss auf die Wange, drehte sich um und lief zu seinem Auto.

Ich sah seinem Auto nach und schloss dann die Tür hinter mir. Für die meisten Menschen mochte das vielleicht komisch ausgesehen haben, doch ich wusste genau, warum Zayn sich so benahm. Er wollte mich nicht verlieren.

Rejection Hurts [German Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt