Hey :) Da bin ich wieder ^.^
Dieses Kapitel beinhaltet Ritzen, also wenn irgendjemand damit nicht so gut klar kommt, dann sollte er diesen Part lieber nicht lesen :)
Viel Spaß beim Lesen! :*
Als wir mit reichlich Verspätung am Tonstudio ankamen, war meine Laune auf dem Tiefpunkt. Und sogar noch tiefer. Harry und Jake hatten die ganze Fahrt miteinander geflirtet und sich gegenseitig abgeknutscht, bis Liam ihnen irgendwann gesagt hatte, dass sie sich doch bitte etwas im Zaum halten sollten, es wären auch noch andere Personen anwesend. Ich dankte ihm innerlich dafür, da die beiden Turteltauben auch tatsächlich aufhörten und sich etwas zivilisierter benahmen. Hätte ich was gesagt, hätte eh niemand auf mich gehört.
„Okay Mädels, ich weiß, ihr hört mir sowieso nicht zu, aber versucht wenigstens, euch wie normale Leute zu benehmen.", stutzte Paul uns zurecht. Natürlich klappte das nicht und wir schwirrten alle umher und machten die Gegend unsicher.
Letztendlich hatte Paul uns aber doch noch alle eingefangen und wir saßen im Tonstudio und grübelten, wer welche Parts singen sollte.
Grade ging es um einen Song namens Kiss You.
„Okay, damit hätten wir schon den ersten Teil vom Strophe 1 und den ersten Teil von Strophe Zwei mit Zayn, dann den 2. Teil von Strophe 2 mit Niall und die Bridge immer mit Liam. Der Refrain wie gewohnt zusammen. Harry, Louis, es sind noch zwei Teile übrig. Was wollt ihr denn machen?", fragte Tom, einer unserer Tonassistenten.
„Was ist denn noch übrig?", sagten Harry und ich wie aus einem Mund. Ich lächelte ihn bei diesem Zufall an, doch er sah mich nur finster an. Oh-oh. Da war aber jemand schlecht gelaunt. Das konnte ja noch was werden.
„Na ja, der zweite Teil der ersten Strophe und dann noch ein kurzes Stückchen, das eigentlich nur aus „yeah, so tell me girl if everytime we touch", besteht. Was sagt ihr, Jungs?"
Ich räusperte mich. Sofort ruhten alle Augen auf mir. „Also, eigentlich würde ich gerne den Teil der Strophe übernehmen, falls das okay wäre...?" „Nein, das wäre nicht okay, Louis. Ich will das singen.", unterbrach mich Harry. „Ach komm schon Harry, ich hab doch sowieso schon so wenig Soli...", erwiederte ich. „Ja, und denkst du nicht, das hat einen bestimmten Grund?", pöbelte er weiter.
Was? „W-was meinst du damit?" Harry lachte kalt. „Jetzt tu doch nicht so dumm. Jeder hier weiß, dass du eine Scheiß-Stimme hast, du brauchst uns nichts vorzuspielen, Louis. Deine Stimme ist viel zu hoch, meine eignet sich für Soli viel besser. Von jedem hier ist die Stimme tiefer als deine, und jetzt hör auf mich so verdattert anzuschauen. Du willst dich immer nur in den Vordergrund stellen, aber soll ich dir mal was sagen? Wir anderen wollen auch mal im Rampenlicht stehen, und nicht in deinem Schatten stehen. Obwohl, das dürfte ja schwer sein, du bist ja nur 1,74m groß oder so, richtig?"
Den Rest bekam ich nicht mehr mit, weil ich heulend aus dem Tonstudio stürzte. Ich rannte die Gänge entlang auf der Suche nach einem Raum, wo mich in der nächsten Zeit garantiert keiner mehr finden würde. Schließlich fand ich eine alte Besenkammer. Dort verschanzte ich mich hinter ein paar alten Eimern und mehreren Wischmöppen. Dann ließ ich meinen Tränen freien Lauf.
Warum war Harry nur so gemein zu mir? Was hatte ich ihm denn getan? Andererseits hatte er ja Recht. Meine Stimme klang wirklich scheiße. So hoch und ein wenig kratzig. Aber nicht so schön rau wie bei Harry, eher als wenn ich eine Erkältung haben würde oder so. Und klein war ich auch noch. Man konnte mich ja nicht mal als richtigen Mann bezeichnen! Ich kramte mein Handy aus der Tasche, in der Hoffnung, vielleicht auf Twitter ein paar nette Tweets von den Fans zu lesen. Doch denkste.
@Louis_Tomlinson just shut your fucking mouth up and get out of 1D!! They're better without you!! #justsaying
@Louis_Tomlinson lol I hate you and your fucking face go and kill yourself
@Louis_Tomlinson ugh u r so fat you need to lose weigh, srsly
@Louis_Tomlinson bitch plz back off and stay away from my @HarryStyles you don't deserve to be in the same band as him
@Louis_Tomlinson plz just go and never come back nobody needs you
Autsch. Das tat weh. Ich checkte grade noch meine Follower. Was?! 5.437.138 Follower? Ich verlor Follower, und das sehr schnell. Gestern waren es noch um die 5.600.000 gewesen. Und meine ganzen Follower wanderten anscheinend zu Jake, denn dessen Twitteraccount besaß inzwischen schon fast 9 Millionen Follower. Generell war ich nun der einzige, der noch unter 9 Millionen Follower hatte, Harry und Niall besaßen sogar schon über 11 Millionen.
Aber was sollte ich mich auch schon darüber wundern? Immerhin ist Harry mit Jake zusammen und nicht mit mir. Und so wie es jetzt aussieht, wird er es auch nie sein. Selbst die Larry-Shipper verließen mich jetzt schon und wurden zu „Jarry-Shippern", wie der Pärchenname von Harry und Jake hieß. Aber ich konnte es ihnen auch nicht verübeln. Ich meine, Harry und ich taten wirklich nichts mehr gemeinsam, das muss ja schon irgendwie deprimierend für die Shipper sein, oder?
Plötzlich hatte ich das dringende Bedürfnis, zu kotzen und griff nach einem der umstehenden Eimer, wo ich mich auch sofort drin erbrach. Viel kam zwar nicht raus, da ich gestern Abend das Abendessen hatte ausfallen lassen und heute morgen nur einen Apfel gegessen hatte, doch ich fühlte mich sofort besser. Denn kotzen war keineswegs neu für mich. Fast nach jeder Mahlzeit übergab ich mich nun, da ich mich einfach zu fett fühlte. Und es stimmte ja auch, ich hatte genug Fotos von mir gesehen, die das bewiesen.
Ich schob den Eimer wieder von mir weg und kramte in meiner Jeanstasche. Irgendwo müsste es doch sein...? Dann hatte ich es gefunden. Mein Taschenmesser. Ich nahm es in meine rechte Hand und rollte meinen linken Ärmel hoch. Ja, ich ritzte mich. Ja, mir war bewusst, was ich da tat. Nein, ich hatte nicht vor, aufzuhören. Denn das Ritzen gab mir ein Gefühl von Leben. Das mochte sich jetzt vielleicht ein bisschen merkwürdig anhören, aber es stimmte. Und es lenkte mich von Harry und Jake ab. Und von all meinen anderen Problemen. Ich setzte das Messer unterhalb meines Handgelenks an, wo sich bereits viele Narben über meinen Arm bis hin zu meinen Schultern zogen. Das gleiche am rechten Arm, am Bauch hatte ich auch schon ein paar, sowie an den Oberschenkeln. Ich versuchte, meine Schnitte so diskret wie möglich zu halten, indem ich nur noch Oberteile mit langen Ärmeln trug und keine kurzen Hosen mehr trug. Nicht, dass es jemandem aufgefallen wäre, aber trotzdem. Ich wollte nicht, dass das ganze Fandom es mitbekommt.
Eins, weil du schwul bist.
Zwei, weil du dich in Harry verliebt hast.
Drei, weil er einen Freund hat.
Vier, weil du hässlich bist.
Fünf, weil du zu fett bist.
Sechs, weil du zu schwach bist.
Sieben, weil dich Harry hasst.
Acht, weil du eine miese Stimme hast.
Neun, weil du nicht in One Direction sein solltest.
Zehn, weil niemand dich leiden kann.
Elf, weil du wertlos bist.
Zwölf, weil du es nicht verdient hast, zu leben.
Dann steckte ich das Messer wieder ein und wischte mir einmal übers Gesicht. Ich weinte immer noch. Ich rubbelte meine Augen trocken und suchte dann nach etwas, womit ich meinen Unterarm abtupfen konnte. Nach ein paar Minuten fand ich ein noch sauber aussehendes Tuch und verband mir damit notgedrungen meinen Arm. Danach schob ich meinen Ärmel wieder herunter, stand auf, um mir den Staub von der Hose zu klopfen, und ging aus der Tür.
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Rejection Hurts [German Larry Stylinson]
FanficLouis ging es in letzter Zeit immer schlechter, und zwar aus verschiedenen Gründen. Erstens: Er war in Harry verliebt. Problem: Harry hatte einen Freund. Zweitens: Er mochte sein Aussehen nicht. Problem: Er konnte nicht wirklich etwas daran ändern...