Schockierende Wahrheit

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Danach kommen auch die anderen ins Zimmer. „Wir haben den Täter gleich mitgebracht.", meint Charles. Irene fängt an zu schreien als sie sieht, dass Jeremy eine Schlange in den Händen hält. Er hat die Schlange verknotet. „Das ist der Mörder.", meint er. „Eine Schlange!?", fragt Ciel überrascht. „Unglaublich, aber wahr. Diese Schlange hat tatsächlich versucht, die junge Dame, die wir in Ihre Kleider gesteckt haben, zu töten.", sagt Arthur und Ran-Mao nickt zustimmend. „Schlangen haben schwache Augen, aber dafür sind ihr Geruchssinn und ihr Gehör umso besser. Deshalb finden sie ihre Opfer im Dunkeln anhand von Geruch und Oszillation. Das heißt, der Täter hat die Schlange wahrscheinlich mit einer Geruchsprobe von Ihnen und diversen Leckerbissen so abgerichtet, dass sie zubeißt, sobald sie sie riecht. Auf diese weiße brauchte er weder einen Schlüssel noch ein Alibi. Das ist eine schwarze Mamba, die nur in Afrika vorkommt und ein äußerst starkes Nervengift hat. Wer von ihr gebissen wird, stirbt innerhalb einer Stunde, ohne jegliche Hoffnung auf Rettung. Außerdem ist sie eine der schnellsten Schlangen der Welt und äußerst geschickt im klettern. Mit anderen Worten, sie ist das ideale Werkzeug für Meuchelmorde. Aber Schlange bleibt Schlange. Und als solche konnte sie nicht wissen, dass ihr Opfer gar nicht Sie sind, Earl.", erklärt Jeremy. „Ach so, der Täter konnte natürlich nicht vorhersehen, dass wir sie in ein anderes Zimmer verlegen!", sagt Arthur.

"Und dass in meinem Bett in Wahrheit Patrick Phelps schlief.", sagt Ciel. „Ich wusste, dass die Schlange wiederkommen würde, sobald sie Hunger bekommt. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Natürlich war es äußerst hilfreich, dass Miss Ran-Mao in die Kleider des Earls passte und sich an seiner Stelle ins Bett gelegt hat. Denn im Zweifelsfall wäre es dem Earl womöglich nicht so gut gelungen, die Schlange abzuwehren.", sagt Jeremy. „Und wenn der Earl dabei draufgegangen wäre, hätten wir ein echtes Problem. Nicht war, Ran-Mao?", sagt Lau. „Schön, dass du noch lebst.", meint sie und umarmt Ciel. Sofort versucht er sich zu befreien. „Wah! Lasst das! Zieht euch wenigstens was an die Beine!" Er befreit sich aus ihrem Griff und räuspert sich. „Sagt mir lieber, wozu ihr mir den Mantel meines Butlers übergezogen habt. Um meinen Geruch zu verbergen?" „Ja, und natürlich, weil der Mantel euch vollständig verhüllt." „Diese Bemerkung konntet Ihr euch wohl nicht verkneifen, was?", meint Ciel etwas wütend. „Ich weiß zufällig, dass es verboten ist, Giftschlangen zu verschiffen. Ich war früher nämlich Schiffsarzt und erinnere mich, dass die Fracht immer sehr streng kontrolliert wurde.", sagt Arthur. „Dann wurde die Schlange heimlich eingeführt. Dazu muss man eigentlich nur einen Privaten Frachter von irgendeiner Handelsfirma finden, der die Schlange gegen viel Geld doch mitnimmt.", sagt Lau nachdenklich. „Und dazu braucht man einen Mittelsmann aus einem Unternehmen, das in Afrika aktiv ist.", meint Ciel. „Der Handel mit Afrika beschränkt sich hauptsächlich auf Gold und Diama...", überlegt Arthur und stoppt. Dann schaut jeder auf Carl. „Si...sie irren sich! Ich war das nicht! Was ist mit Kunlun!? Das ist doch auch ein großes Handelshaus!" „Hmm, tut mir leid. Aber in Afrika engagieren wir uns bisher nicht.", sagt Lau.

„Ehrlich gesagt finde ich es auch nicht ganz fair den Täterkreis auf diejenigen zu beschränken, die Kontakte nach Afrika haben.", sagt Charles. „Ganz genau! Schließlich gibt es da auch noch den Mord an Siemens! Und für den habe ich ein Hieb und Stichfestes Alibi!", schreit Carl. „Möglicherweise ist dieses Alibi ja völlig wertlos.", sagt Jeremy. „Wie bitte?" „Was soll das denn heißen?", fragt Grimsby. „Was, wenn die Leiche, als sie von den Bediensteten entdeckt wurde, gar keine Leiche war?" „Was!?", schreien alle. „Aber Siemens war doch voller Blut und hatte keinen Puls mehr.", meint Arthur. „Haben Sie die Wunden denn genauer untersucht?", fragt Jeremy. „Nun ja, es war dunkel und ich konnte nicht viel sehen." „Kennen Sie zufällig das Gift, das Julia im Bühnendrama Julia und Romeo trinkt?" „Sie meinen den Trank, der Scheintot macht?", fragt Irene. „Genau. Er existiert tatsächlich. Es gibt ein Gift, das so etwas möglich macht. Und zwar wurde kürzlich eine Substanz Namens Tetrodotoxin entdeckt und erforscht. Wenn man diese nach einem bestimmten verfahren verfeinert, kann man damit tatsächlich jemanden in einen scheintoten zustand versehen, so wie Julia." „Tetrodotoxin ist doch das Gift von Kugelfischen und Kraken, oder?", fragt Arthur. „Sehr richtig. Als Arzt und Autor sind Sie natürlich auf dem neuesten Wissenschaftlichen stand. Als ich vorhin die Leiche von Siemens untersucht habe, nahm ich einen ganz leichten Meeresgeruch wahr. Der höchstwahrscheinlich von Kugelfischgift herrührte. Was die Frage aufwirft, wieso Fürst von Siemens, der doch offenbar erstochen wurde, nach diesem Gift roch." „Eine Farce?", fragt Ciel. „Richtig. Angenommen, Siemens hat sich selbst das Gift verabreicht und sich nach dem entsorgen der Flasche Tod gestellt. Dann wäre es ihm möglich gewesen, in jeden x-beliebigen Raum zu spazieren, ohne verdächtigt zu werden. Menschen, die nicht vom Fach sind, schauen sich eine Tödliche Wunde normalerweise nicht genauer an und man braucht sie nur einige Minuten lang zu täuschen.", sagt Jeremy. „Ich bin vom Fach, ich hätte mir den Körper genauer ansehen sollen.", seufzt Arthur. „Als Sie Siemens untersucht haben, mein Herr, war er tatsächlich schon erstochen worden." „Hä!?" „Sie meinen, das ganze war als Farce gedacht, und endete mit einem echten Mord?", fragt Lau. „Wenn ich mir die Umstände so ansehe, würde ich sagen, jemand wollte Sie reinlegen, Earl.", sagt Arthur. „Mich?" „Ich bin nur nicht sicher, ob Fürst von Siemens Aktiv an dem Komplott beteiligt war. Offenbar war er jemand, der sich nur allzu leicht hinreißen ließ, wenn er betrunken war. Vielleicht hat der Täter ihn ja nur dazu angestiftet, den anderen einen kleinen schrecken einzujagen.", sagt Arthur. „Der Fürst und ich sind uns hier zum ersten mal begegnet. Er hatte nicht den geringsten Grund, mich reinzulegen. Also können wir wohl davon ausgehen, dass er nur benutzt und dann zum schweigen gebracht wurde.", meint Ciel. „Der Ärmste." „Tja, auf dem Abendempfang hatte der Täter ja Gelegenheit genug, Siemens in ein Gespräch zu verwickeln.", sagt Jeremy.

Black Butler- Die teuflische LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt