Kapitel 2

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"Katsuo, mein Schatz, bitte! Glaube mir, ich habe dich nie verachtet. Ich habe dich immer geliebt! Ich habe dich nie vergessen! Ich habe jede Nacht in meiner Verzweiflung geweint. Ich war so oft an dem Haus deiner Großeltern, deinem neuen Zuhause, aber ich hatte so eine Angst dich wieder zurück zu holen. Dein, dein Vater...", fing sie an und versuchte alles zu erklären, doch als sie von seinem Vater anfing wurde sie von Katsuo unterbrochen. "Mein Vater ist tot! Betrunken Auto gefahren, schon vergessen? Du kannst ihm keine Schuld zuweisen!"
"Das, das, das meinte ich nicht! Ich meine Sakuras Vater.", versuchte sie es noch einmal und fing an bitterlich zu weinen, wodurch sie anfing zu stottern. "Du bezeichnest diesen Mann als meinen Vater? Diese Gestalt eines Teufels? Dieses gewalttätige etwas, das mich und Sakura so gedemütigt hat? Ich bringe ihn um, wenn er Sakura nur ein Haar vor ihrem Tod gekrümmt hat! Wenn er sie missbraucht hat, werde ich ihm das zurückgeben, was er verdient hat!", drohte Katsuo ihr. "Nein, nein! Er hat ihr nichts angetan! Ich habe ihn rausgeworfen, als er mir dich weggenommen hat! Er hatte mich damals so unter Druck gesetzt. Er hat mir mit den Tod gedroht, ich konnte nichts tun! Als du, mein größter Schatz, vor diesem Haus standest, ganz aufgeregt hinein gelaufen bist, ohne irgendeine Ahnung zu haben, ist mir alles klar geworden. Es hat Jahre gedauert, bis ich mich getraut habe den Mund auf zu machen. Aber er ist nicht mehr hier! War es nie wieder. Er ist im Gefängnis unter psychologischer Aufsicht. Er wird nicht mehr wieder kommen! Aber bitte glaube mir, Sakura ist nichts passiert. Ich habe sie immer in den Keller oder zu Freunden geschickt. Sie hat... sie hat immer nach dir gefragt. Sie hat so oft geweint, bis sie anfangen hat dich zu suchen. Sie hat nie aufgegeben. Und dann hat sie dieses Spiel für das NerveGear gefunden. Ich wusste sofort... ich wusste sofort... sofort, dass du es spielen würdest. Es war das geborene Spiel für dich und auch für sie. Sie ist dir so unglaublich ähnlich...", fing sie wieder an zu weinen und legte ihren Kopf in ihre Hände. "Als dann die Benachrichtigung gekommen ist, dass dieses Spiel tödlich sei, es hat mir das Herz zerrissen. Die Wahrscheinlichkeit beide meine Kinder zu verlieren, war so unglaublich hoch! Ich habe jeden Tag, jede Stunde, jede Minute gehofft, sie würde dich endlich finden. Ich wusste, du würdest für sie bis zum Tod kämpfen. Das hast du schon früher, als du noch bei ihr warst, getan. Du hast immer die Schläge, die eigentlich ihr gegolten haben, eingesteckt. Dein Körper, er ist so voll von Narben, Schnitten und Kratzern gewesen. Dein Onkel hat mir immer verboten dir zu helfen. Den Schmerz den du erlitten hast zu lindern. Er meinte, du hättest es verdient. Er hat... er hat dich immer so verachtend angesehen. Hat dich vor Bekannten als... als..." Sie wurde wieder unterbrochen. "Er hat mich als Missgeburt bezeichnet. Das weiß ich. Damit hat er mich immer angeschrien, nur ich wusste damals nicht, was das bedeutet.", beendete Katsuo den Satz und sah zum ersten Mal mitfühlend zu seiner Tante herunter. Er ging einen Schritt auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. Ihr Kopf senkte sich und sie stieß gegen seine Brust, doch er machte keine Anstalten zurück zu gehen. Seine schwarzen Augen sahen mitfühlend zu ihr nach unten und er fasste sich ein Herz. Er nahm sie in dem Arm und drückte sie fest an sich. Sie fing wieder bitterlich an zu weinen und nach kürzester Zeit war sein T-shirt durchnässt. Er ließ sie wieder los, um ihr in die Augen zu sehen. "Mama?", fragte er leise. "Ja?", fragte sie zurück. "Kann ich nach Hause kommen?", fragte er noch einmal. "Natürlich! Du kannst immer nach Hause kommen!", beantworte sie ihm die Frage überglücklich und küsste ihn auf die Wange. Katsuo nahm die Hand seiner Mutter und beide liefen in das Haus hinein.
"Katsuo, willst du etwas essen? Trinken? Sage einfach Bescheid, wenn du etwas brauchst!", wurde er mit Fragen durchlöchert, doch er legte nur wieder einen Arm um ihre Schultern. "Mama, existiert mein Zimmer noch?", fragte er. "Ich habe es abgeschlossen, nachdem du nicht mehr da warst. Ich habe nie etwas geändert. Es ist immer noch so, wie du es verlassen hast.", bestätigte sie ihm. "Ich möchte gern nach oben gehen. Ein bisschen Zeit für mich haben und das alles verstehen und damit fertig werden. Ein paar Erinnerungen zurückbekommen.", erklärte er ihr. "Natürlich kannst du nach oben gehen. Lasse dir ruhig Zeit." Er lächelte sie an, nahm den Schlüssel, den sie ihm entgegen streckte, entgegen und lief die Treppen nach oben.
Sein Zimmer war tatsächlich noch immer dasselbe. Ein schlichtes Bett, ein Regal, sein Schreibtisch und sein Rechner darauf. Es sah aus wie sein Zimmer im anderen Haus, denn seines dort war fast genauso eingerichtet worden. Er lief zur Fensterfront seines Zimmers und zog die schwarzen Vorgänge von den Fenstern und das Licht schien herein. Als seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte er gerade noch erkennen, wie die Haustür geschlossen wurde, als er im Gang die Stimme eines Mädchens hören konnte.
"Mama, ist er nach Hause gekommen?"
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Ich weiß, das Bild passt nicht so gut, aber findet mal bitte ein Bild bei dem Suguha vom Kendo Training nach Hause kommt, ohne andere Personen ._. Falls ihr eines gefunden habt, könnt ihr es mir ja zukommen lassen :) So jetzt zum eigentlichen Thema: Das waren die ersten drei Kapitel. Extrem frei und es hat nichts mit dem Original zu tun. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem♡

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt