Kapitel 37

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"Papa, bist du dir wirklich sicher? Wenn ich meinen Informationen traue, ist dieses Tor sehr speziell. Wir können es nicht einfach so durchbrechen!", sagte Yui ihrem Papa zur Warnung. Er flog immer noch die fielen Treppen nach oben und war es langsam leid. "Egal, ich versuche es trotzdem. Auch wenn ich es nicht hinkriege, sterbe ich ja nicht wirklich.", redete er sich heraus. Nichts würde ihn davon abhalten dieses Tor zu durchbrechen. "Außerdem drehe ich noch durch, wenn ich weiter hier rumstehe und nichts unternehme. Und du? Du willst deine Mama doch auch wiedersehen!", überredete er auch Yui. Sie nickte begeistert mit dem Kopf. Also liefen sie gemeinsam die letzte große Treppe nach oben.
Das Tor, von dem Yui gesprochen hatte, war gewaltig. Die Tore waren aus Stein mit vielen verschiedenen Verzierungen darauf. Links und rechts davon standen zwei ebenfalls aus Stein gemeißelte Statuen, die auf den vermeintlichen Gegner hinab sahen. Beide hatten ein riesiges Schwert in der Hand. Das Tor hatte eine kleine Ähnlichkeit zu dem letzten in Alsword. Katsuo stand vor den riesigen Türen und wollte darauf zulaufen, um es zu öffnen, doch die beiden Statuen erwachen auf einmal zum Leben. Ihre Augen begannen grün zu leuchten und sie verschränkten ihre Schwerter vor dem Tor.
"Du, der seinem Untergang bewusst ist, begehrst du Zugang zum König?", fragte eine laute Computerstimme Katsuo und diese grün leuchtenden Augen waren direkt auf ihn gerichtet. Vor ihm tauchte auf einmal eine Nachricht auf, die er bestätigen konnte. Dort stand genau dasselbe, was die Stimme soeben gesagt hatte. Katsuo drückte auf Bestätigen und sofort nahmen die Statuen ihre riesigen Schwerter wieder herunter. Die grünen Augen strahlten immer noch auf ihn herab, aber er hatte schon weitaus schlimmeres gesehen.
"Ist dies dein Wille? So erweise dich als ehrwürdig in die Lüfte zu steigen!", war das letzte Wort der Statuen, bevor sich die Türen öffneten. Katsuo konnte nur noch an Amaya denken. Heute würde er sie befreien. Heute würde es kein Zurück mehr geben!
Katsuo lief zwei Schritte nach vorn, bevor er sich sein Schwert vom Rücken bund, es fest in die Hand nahm und noch ein letztes Mal zu Yui sprach. "Es wird gefährlich werden, Yui. Bleibe lieber in meiner Tasche." "Papa, viel Glück!", sprach sie, bevor sie wieder in seiner Tasche verschwand.
Katsuos Blick war nach unten gesenkt und er hob sein Schwert schräg neben sich. Nun war er wirklich auf sich allein gestellt. Diesen Kampf würde er gewinnen. Egal, was kommen würde!
Er rannte in den dunkeln Raum hinein und blickte sich um. Er hatte sich genau in die Mitte gestellt und die Türen waren das einzige Licht, das hineinfiel. Doch plötzlich begann es an den Wänden hell aufzuleuchten. Blaue und weiße Lichter erstrahlen an den Wänden und der gesamte Raum wurde beleuchtet. Der Raum gestaltete sich als Kuppel, wie Leafa gesagt hatte und erstreckte sich mehrere hundert Meter nach oben. An den Wänden leuchteten blaue Punkte, überall verstreut. Zwischen diesen blauen Punkten woben sich weiße Linien. Es sah aus wie in einer Bienenwaabe.
Die Türen hatten sich immer noch nicht geschlossen und so konzentrierte Katsuo sich auf den bevorstehenden Kampf. Er wirbelte einmal anmutig sein Schwert in der Luft, bevor er sich nach unten beugte und seine schwarzen, glitzernden Flügel auf seinem Rücken auftauchten. Er blickte wieder kurz nach oben. Über ihm, als Abschluss der Kuppel befand sich eine aus Stein gemeißelte Rose, die den Ausgang zeigte. Doch die Gegner waren noch nirgends zu sehen.
Katsuo fasste seinen gesamten Mut und flog mit seiner gesamten Kraft nach oben. Sein Schwert zog er anmutig mit sich. Er schrie, während er immer und immer weiter in die Lüfte flog.
Nun tauchten auch endlich seine Gegner auf. Aus den blauen Punkten leuchtete es plötzlich heraus und aus jedem einzelnen erschienen geflügelte Soldaten mit einem hellblauen Langschwert. Er bemerkte sehr schnell, dass die Gegner sehr schwach waren, doch ihre unmäßige Zahl machte es immer schwerer. Je höher er in die Lüfte stieg, desto mehr Gegner tauchten aus den blauen Punkten auf. Er schrie die gesamte Zeit über und zerfetzte einen nach dem anderen, während immer wieder Bilder von Amaya vor seinem inneren Augen auftauchten. Er kämpfte für sie und für niemand anderen. Er würde es für sie durchstehen! Er lebte allein für sie!
Er zerschnitt mehrere Soldaten gleichzeitig und verschwand in einem lilanen Nebel, der sich bildete sobald sich einer der Soldaten auflöste. Doch er zeigte keine Schwäche. Nichts würde ihn jemals wieder aufhalten seiner Familie nah zu sein. Mit dieser Kraft stieg er immer und immer höher.
Schließlich begann er nicht mehr willkürlich zu schreien, sondern er schrie einfach nur ihren Namen. Amaya war alles was in seinem Kopf schwebte. Er hatte die Welle der Soldaten mit den Schwerter überstanden, doch er wusste nicht, dass noch andere Gegner auf ihn warteten. Er streckte eine Hand dem Ausgang entgegen und schrie wieder ihren Namen.
Plötzlich spürte er einen starken Schmerz in seiner Hand. Als er darauf blickte, konnte er einen hell leuchtenden Pfeil darin erkennen.
In diesem Moment tauchten hunderte Bogenschützen hinter, vor, unter und neben ihm auf. Und alle schossen ihre Pfeile gleichzeitig auf ihn. Er ließ sich seinen Mut allerdings nicht nehmen und so flog er mit aller Kraft dem Ausgang weiter entgegen. Mittlerweile war auch schon seine Lebensleiste oben links aufgetaucht und er rutschte mit jedem Pfeil, der ihn durchbohrte tiefer in den gelben Bereich. Schließlich hatte er nicht einmal mehr der Kraft richtig zu fliegen und als er auch noch von einem Schwert mitten durch die Brust durchstochen wurde, blieb ihm nichts anderes übrig, als stehenzubleiben. Doch es war ein Fehler, denn es durchbohrten ihn noch weitere Schwerter. Er konnte nicht einmal mehr vor Schmerz aufschreien.
Seine Sicht wurde immer verschwommener und der Ausgang schien so verdammt weit weg. Er versuchte mit letzter Kraft noch einmal zum Ausgang zu gelangen und brachte einen lauten Kampfschrei heraus, doch er schaffte es nicht. Seine HP sanken immer weiter, bis sie im letzten Teil des roten Bereiches angekommen waren.
Schließlich verwandelte er sich in eine kleine, gelb, lilane Flamme und es erschien der 'You are dead' Schriftzug. Die Schwerter und Pfeile, die in ihn steckten, fielen klappernd zu Boden und die Soldaten verschwanden alle wieder in ihren Löchern.
Eine kleine Uhr erschien nun vor ihm, die langsam nach unten zählte. Er musste 600 Sekunden warten, bis er es noch einmal versuchen konnte.

'Bin ich.. Bin ich.. Gestorben? Irgendwie dachte ich, diese Welt wäre bloß ein ganz simples Spiel. Ist das jetzt meine Bestrafung dafür? Meine Stärke ist nichts weiter als Zahlen, die für meine Skills und Statuswerte stehen. Ich dachte, ich könnte die Grenzen dieses Spiels überwinden, mich über sie hinwegsetzen und meinen Willen erreichen.'

Er dachte an alte Zeiten zurück, als er alles und jeden besiegen konnte. Er dachte auch an seinen Kampf mit Eugene zurück. Es war so leicht ihn zu besiegen. Doch anscheinend gab es doch Grenzen für ihn.

'Asuna'

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt